Molekül der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Jungchemikerforum der GDCh bieten wir Euch jede Woche ein neues Molekül an. Alle bisher erschienenen Moleküle können hier betrachtet werden.

Dieses Projekt wird gesponsert von

Atropin

Die Verbindung erhielt 1822 ihren Namen, nachdem sie aus Teilen der Tollkirsche (lateinisch: atropa belladonna) isoliert werden konnte. Eine hervorstechende Eigenschaft des Atropins ist dessen Pupillen erweiternde Wirkung. Schon im Mittelalter brachten die Damen einige Tropfen Belladonna-Extrakt in die Augen, um durch die Pupillenerweiterung ihrem Blick einige Tage mehr Leidenschaftlichkeit zu verleihen.
Diese Anwendung ist heute nicht mehr zulässig, denn Atropin ist ein starkes Gift, welches nur bei ausreichend geringer Dosierung bei vielen Leiden, wie Asthma, Unruhe, Sodbrennen, Krämpfen, Seekrankheit oder Vergiftungserscheinungen durch das Gift des Fliegenpilzes, Anwendung finden kann. Zu hohe Einnahmen können dagegen zu Tobsuchtsanfällen und schweren Vergiftungserscheinungen führen.
Atropin wurde zu Ehren von Justus Liebig das Molekül der zwanzigsten Kalenderwoche des Jahres der Chemie. Dieser bedeutende Chemiker hätte am 12. Mai 2003 seinen 200sten Geburtstag begangen. Liebig revolutionierte nicht nur die Organisation des Chemiestudiums und entwickelte den nach ihm benannten Fünfkugelapparat oder Fleischextrakt, er charakterisierte auch viele Verbindungen von denen eine das Atropin war.

Deike Banser

Mehr Wissenswertes ist auf den folgenden Seiten zu finden:

http://www.personal.uni-jena.de/~s8kuma/atropin.html
http://www.m-ww.de/pharmakologie/arzneimittel/urologika/atropin.html
http://www.gesundheit.de/roche/ro02500/r2595.html

Weitere Informationen über Justus Liebig:

http://www.liebig-museum.de/homepage.html