Aus Neugierde

[Fachfremder Amateur]

Hi, ich bin absolut fachfremder Amateur und habe mich zuletzt gefragt, wie aufwendig eigentlich die Produktion bestimmter Arzneimittel ist, wenn Summenformel etc bekannt sind. Es geht also nicht um Forschung, sondern um Produktion. Haben wir beispielsweise C25H35N3O2 (Zuranolon). (1-[2-[(3R,5R,8R,9R,10S,13S,14S,17S)-3-Hydroxy-3,13-dimethyl-2,4,5,6,7,8,9,10,11,12,14,15,16,17-tetradecahydro-1H-cyclopenta[a]phenanthren-17-yl]-2-oxoethyl]pyrazol-4-carbonitril (IUPAC)) oder C13H18O2 (Ibuprofen). Wäre die Produktion dieser Produkte kompliziert? Zeitaufwendig? Spezielle Verfahren und Maschinen/Geräte nötig? Würde mich über eine fachliche Einschätzung sehr freuen!

[Nobby]

Aufwendig und kompliziert. Vieles wird durch Biosynthese mittels Organismen gemacht.
Reinstraum Umgebung, etc.

Ibuprophen siehe hier
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ibuprofen

[chemiewolf]

eine einfache oder kurze Antwort ist hier nicht möglich. Für die Synthese oder Herstellung von Wirkstoffen gibt es unterschiedlichste Methoden.
zu den beiden genannten: Zuranolon ist ein Steroidabkömmling, vermutlich wird also Cholesterin als Ausgangsprodukt verwendet um dann in möglichst wenigen Synthesestufen bis zum Wirkstoff zu kommen. Die ganze chirale Information steckt also schon im Ausgangsprodukt. Vollsynthetisch wären wir hier bei einer sehr, sehr teuren Synthese.
Ibuprofen dagegen wird vollsynthetisch hergestellt, ist aber unkompliziert und daher weltweit wohlfeil zu erhalten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die wirksame Dosis, die wie bei Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen durchaus 1000 mg oder mehr am Tag betragen kann. Demgegenüber stehen hochwirksame Wirkstoffe wie Clonidin oder Hormonpräparate, die vielleicht mit 0,1 mg auskommen. Das entspricht einem Faktor von 10000 zu den erst genannten. Natürlich darf die Synthese für solche hochwirksamen Stoffe sehr viel teurer sein als für die erstgenannten.

[Gast]

Danke für die Antworten!