Kaliumhydroxid aus Kaliumcarbonat

[KoalV]

Hallo Allerseits!

Da ich neu in diesem Forum bin, will mich ganz kurz vorstellen...
Ich bin Motorradmechaniker und habe beruflich daher nichts mit Chemie zu tun. (Entschuldigt bitte, wenn ich mich daher laienhaft ausdrücke)
Allerdings habe ich großes Interesse an Wissenschaft und Technik.

Folgendes Thema hat meine Aufmerksamkeit erregt:
"Kohlendioxid-Sauger fürs Klima" ein Beitrag aus der FAZ
https://www.faz.net/aktuell/technik-mot ... 19113.html

Dabei geht es darum, mit Hilfe von Direct-Air-Capture-Technologie, CO2 u.A. mit Kaliumhydroxid in wässriger Lösung zu Kaliumcarbonat reagieren zu lassen. Danach wird mit hohem Energieaufwand das CO2 wieder getrennt, gespeichert und der Kreislauf beginnt aufs Neue. Ob die Technologie die Rettung aus der Klimakrise sein wird, darf stark bezweifelt werden. Mir geht es hier eher um die Frage, wie die Rückgewinnung abläuft. Ich habe dazu weder Im Netz noch im Forum etwas gefunden.

Ein Zitat daraus:
....Die Referenzanlage von ­Climeworks in Zürich schneidet insgesamt und in Hinblick auf die individuellen Kategorien besser ab als die Anlage von Carbon Engineering in Kanada. Sie absorbiert CO2 mit Hilfe von Kaliumhydroxid als wässriger Lösung. Um das Gas später in Reinform weiterverarbeiten zu können, braucht es aber Temperaturen von bis zu 900 Grad, die in der Pilotanlage ein Erdgasbrenner besorgt.

Grüße, Karl

[Nobby]

Die Rückwandlung geht entweder wie angemerkt thermisch. Das Carbonat wird bei > 900 °C geglüht und CO2 entweicht wieder.
Das andere wäre die Umsetzung von löslichen Carbonaten wie Kaliumcarbonat mit Calciumhydroxid um schwerlöslichen Kalk Calciumcarbonat zu erhalten, den könnte man deponieren. Jedoch das Calciumhydroxid wird auch thermisch in Kalköfen aus Dolomit eben Calciumcarbonat über gebrannten und gelöschten Kalk gewonnen.
Sinn macht diese Technologie meiners Erachtens nicht.

[Chemik-Al]

Es gibt verschiedene Ansätze und Verfahren,um CO2 direkt aus der Atmosphäre zu entfernen (DAC direct air capture).
Das so entfernte CO2 wird entweder gelagert (DAC-S(torage)) oder für eine Verwendung als Rohstoff umgewandelt und aufgereinigt.
Das oben beschriebene Verfahren von Climeworks gehört zum HT-DAc,da bei relativ hohen Temperaturen das Filterprodukt wieder zersetzt wird,hier die Aufspaltung von K2CO3 in K2O und CO2.Die Details zur Zersetzung werden nicht näher genannt,nur daß die benötigte Zersetzungstemperatur von gut 900°C durch eine Brennerflamme erzeugt wird.
Bei LT-DAC-Verfahren(low temperature) kann sehr gut Abwärem aus anderen Prozessen verwendet werden,dort wird aber das CO2 anders gebunden(entfernt).
Eine Studie dazu(https://vm.baden-wuerttemberg.de/filead ... Studie.pdf ) beschreibt die verschiedenen Verfahren,sagt aber auch,inwiefern eine Wirtschaflichkeit noch(!) auf Gewinnen durch CO2-Emissionshandel beruht.
Das Entfernen von CO2 aus (Ab)Luft mit z.B. Aminwäschern ist ein alter Hut,am Ende ist die Gesamtenergiebilanz zu betrachten.

Chemik-Al.