Um dieses wunderbare Forum mal ganz gekonnt zu eröffnen...
Hier die Definition aus dem Roempp:
Biochemie
Von Hoppe-Seyler 1877 geprägte Bez. für die biologische Chemie, d.h. für das wichtige Grenzgebiet zwischen Chemie, Medizin u. Biologie. Die B. befaßt sich mit dem chem. Aufbau der Lebewesen, dem Zusammenwirken der daran beteiligten chem. Verb. sowie dem Chemismus der Lebenserscheinungen. Dementsprechend läßt sich eine gewisse Aufteilung vornehmen in stat. od. deskriptive B., deren Aufgabenbereich Konstitutionsermittlung u. (chem.) Beschreibung der Naturstoffe ist. Sie bedient sich verschiedener Methoden der Analyse, Reinigung u. Isolierung von Biomolekülen u. supramolekularen Strukturen. Auf der anderen Seite befindet sich die dynam. B., die das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten sowie ihre jeweilige (biolog.) Funktion für das gesamte System erforscht. Dies geschieht durch Versuche am lebenden Organismus (in vivo) od. durch Rekonstitution (Wiederzusammensetzen) funktionierender Teilsysteme aus isolierten Bestandteilen im „Reagenzglas“ (in vitro).
Ebenso wie die Chemie kennt auch die B. Grundlagen- u. Anwendungsforschung, z.B. in Medizin, Pharmazie, Umwelttechnologie, landwirtsch. u. chem. Produktion, Analytik. Aus der Vielzahl von Spezialgebieten der B. seien genannt: tier- u. pflanzenphysiologische Chemie, bioanorganische u. bioorganische Chemie, Immunchemie, Histochemie, klinische u. forensische B., Pathobiochemie, Neurochemie u. ökolog. Chemie. Wegen des weitgespannten Aufgabenbereiches kommt es zu Überschneidungen z.B. mit der Naturstoffchemie, Lebensmittelchemie, makromolekularen Chemie, Biophysik, Biotechnologie, Mikro- u. Molekularbiologie, Pharmakologie, Toxikologie, Physiologie. Dabei ist nicht an eine Einteilung in autonome u. Hilfswissenschaften zu denken, sondern an ein Zusammenwirken verschiedener Disziplinen zur Aufklärung komplizierter Vorgänge. Der Wissenszuwachs im Bereich der B. ist enorm u. spiegelt sich in einer Vielzahl z.T. sehr volumenstarker wissensch. Zeitschriften wider. Ein wichtiges Problem der B. ist die Schaffung einer gemeinsamen Sprache (Nomenklatur), wofür Kommissionen der IUPAC u. IUB zuständig sind. Die Bedeutung der B. zeigt sich auch daran, daß seit 1945 erhebliche Prozentsätze der Chemie- u. Medizin-Nobelpreise an Biochemiker vergeben werden.
Gut kopiert ist halb gewonnen
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