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Ester als Aromastoffe

Fragen rund um die organische Seite der Chemie

Moderator: Chemiestudent.de Team

DesertEagle61
Laborratte
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Beiträge: 1
Registriert: 19.06. 2006 15:05

Ester als Aromastoffe

Beitrag von DesertEagle61 »

Hallo Leute, bin zwar nicht ganz neu hier, hab mich aber erst angemeldet...

Naja, aufjedenfall brauche ich Hilfe von euch zum Thema Ester und Ester als Aromastoffe...

könnt ihr mir da einige Quellen suchen...auf wikipedia war ich schon aber ansonsten?

Und mein Lehrer hat micht gefragt gehabt wieso Ester diese aromatische Wirkung haben....


Falls ihr mir helfen könntet wäre ich euch wirklich dankbar....als Chemie Laie ist das nicht leicht ;)
alpha
Moderator
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Beiträge: 3571
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Hochschule: Lausanne: Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne

Beitrag von alpha »

Ich mach es mir mal wieder einfach, wie immer bei solchen Fragen:
Römpp hat geschrieben:Ester

Von Gmelin (1850) aus Essigäther gebildete Bez. für eine wichtige Gruppe von Carbonsäure-Deriv. Entspr. den Benennungen bei anorg. Salzen erhalten die E. die Endung ...at (IUPAC-Regel C-463, z.B. Ethylacetat, Butylacetat, Dimethylsulfat, Glycerintrinitrat), od. man reiht an den Namen der Säure den Alkyl- od. Aryl-Rest des Alkohols u. setzt das Wort E. an den Schluß (Essigsäureethylester statt Ethylacetat). Wegen der Vielfalt der Säure- od. Alkohol-Komponenten ist die E.-Gruppe sehr variantenreich; in der Natur ist sie in Form der Fette u. fetten Öle (E. der Fettsäuren mit Glycerin), Wachse (E. von Fettsäuren mit Fettalkoholen), Lecithine, Phosphatide u. Riechstoffe von Früchten u. Blüten (Aromen) sehr häufig anzutreffen. Die E. von niedermol. Komponenten sind flüssig, die der höhermol. fest.

Herst.: Die wichtigste Herst.-Meth. für E. ist die durch Säuren (konz. Schwefelsäure, Chlorwasserstoff, p-Toluolsulfonsäure, u.a.) katalysierte Umsetzung von Carbonsäuren mit Alkoholen. Diese sog. Veresterung ist eine typische Gleichgewichtsreaktion (s. chemisches Gleichgewicht), die durch das Massenwirkungsgesetz bestimmt wird. Die Veresterung profitiert von einem Alkohol-Überschuß od. von einem kontinuierlichen Entfernen des gebildeten Wassers, das beispielsweise durch azeotrope Destillation erfolgen kann.



Der Mechanismus der Veresterung wird durch säurekatalysierte Additions-Eliminierungs-Schritte mit tetraedrischer Zwischenstufe beschrieben, u. nach Ingold als AAC2-Prozeß klassifiziert . Nicht alle Carbonsäuren lassen sich nach diesem Mechanismus verestern, insbesondere wenn sterische Hinderung vorliegt. In diesen Fällen hat sich das Eintragen der Säure in konz. Schwefelsäure (Bildung eines Acyl-Kations R-CO+) mit nachfolgender Zugabe zu dem gewünschten Alkohol bewährt (AAC1-Mechanismus). Neben der klassischen Veresterung können auch wasserbindende Reagenzien wie Dicyclohexylcarbodiimid , Carbonyldiimidazol , Triphenylphosphin/Diazendicarbonsäure-ester (Mitsunobu-Reaktion) u.v.a. als Veresterungsreagenzien eingesetzt werden.

Weitere Herst.-Meth. für E. sind die Umsetzung von Metall-Salzen der Carbonsäuren (z.B.: Silber-Salzen) mit Alkylhalogeniden, die Alkoholyse von Carbonsäure-chloriden, Carbonsäure-anhydriden (s.a. Schotten-Baumann-Reaktion) od. Carbonsäureester (Umesterung) u. speziell für Methylester die Umsetzung der Carbonsäuren mit Diazomethan. Daneben existieren eine Vielzahl weiterer Meth., die Bedeutung für die Synthese spezieller E. besitzen.

Den technisch wichtigen Essigsäureethylester stellt man aus Acetaldehyd nach dem Tischtschenko-Claisen Reaktion her.
Führt man die Veresterung intramolekular durch, d.h. behandelt man g- od. d-Hydroxy-carbonsäuren mit Säuren, so bildet sich ein cyclischer Ester, der als Lacton bezeichnet wird. Befindet sich die Hydroxy-Gruppe näher od. weiter von der Carboxy-Gruppe entfernt, so wird die Lactonisierung zu Gunsten der Polyester-Bildung unterdrückt.

Neben den E. der Carbonsäuren gibt es auch E., die sich von anorg. Säuren ableiten. Bekannte Vertreter sind Schwefelsäuredialkylester (z.B. Dimethylsulfat), Glycerintrinitrat (Nitroglycerin), Salpetrigsäureester (z.B. Isoamylnitrit). Mehrwertige Alkohole können an sämtlichen Hydroxy-Gruppen verestert sein, wobei auch unterschiedliche Säure-Reste vorhanden sein dürfen. Zu nennen sind hier die natürlich vorkommenden Fette, Öle, Wachse u. Phospholipide, die den dreiwertigen Alkohol Glycerin (1,2,3-Propantriol) als Alkohol-Komponente enthalten (Triglyceride, Phosphoglyceride).



Reakt.: E. finden vielfache Verw. in der org. Synthese. Die Umkehrung der Veresterung ist die Hydrolyse der E. in Carbonsäure u. Alkohol. Die säurekatalysierte Hydrolyse ist wie die Veresterung selbst eine Gleichgewichtsreaktion, während die alkalische Hydrolyse (Verseifung) infolge der Bildung des reaktionsträgen Carboxylat-Anions praktisch irreversibel verläuft. Weitere wichtige Reaktionen von E. sind die Reduktion mit metallischem Natrium in Ggw. von Ethanol zu Alkoholen (Bouveault-Blanc-Reaktion), die Kondensation zu b-Ketoestern (Claisen-Kondensation), die Stobbe-Kondensation, die Ester-Pyrolyse u. dgl.

Verw.: In der Analytik dienen E. zum Nachw. von Alkoholen (Schotten-Baumann-Reaktion u. Einhorn-Reaktion) u. als leichter handhabbare Deriv. ansonsten empfindlicher Stoffe. Techn. wichtige E. sind u.a. die Fette, fetten Öle, Wachse, Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Glycerintrinitrat, Lecithine, Phosphatide, Trikresylphosphat, Phosphor- u. Thiophosphorsäureester als Insektizide, Alkydharze für Lacke, Polyester für Esterharze u. Chemiefasern. Viele Pharmawirkstoffe liegen als E. vor , u. E. spielen infolge ihres Wohlgeruchs in der Parfümerie eine wichtige Rolle. Niedermol. E. werden als Lsgm. z.B. in der Anstrichmittelind. u. als Weichmacher gebraucht, einige anorg. auch als Alkylierungsmittel.
und
Römpp hat geschrieben:Riechstoffe

Sammelbez. für solche Stoffe od. Stoffgemische, welche durch Geruch wahrnehmbar sind. Zunächst sollen solche R. behandelt werden, die vom menschlichen Geruchssinn wahrgenommen werden u. entsprechende Empfindungen auslösen. Ganz grob kann zwischen Duftstoffen mit angenehmer Wirkung u. Stinkstoffen mit Erzeugung unangenehmer Empfindung bis zu Ekel u. Erbrechen unterschieden werden. Da die Geschmacksnerven nur die vier Geschmacksqualitäten süß, sauer, bitter u. salzig zu unterscheiden vermögen (s. Geschmack), spielt der Geruchssinn auch beim Empfinden der vielfältigen Geschmacksnuancen eine wichtige Rolle; demgemäß können Aromen den R. zugerechnet werden. Um geruchlich wahrgenommen werden zu können, muß ein Stoff bestimmte mol. Voraussetzungen erfüllen: Niedrige Molmasse (maximal 300) mit entsprechend hohem Dampfdruck, Oberflächenaktivität, minimale Wasser- u. hohe Lipoid-Löslichkeit sowie schwache Polarität. Ein stark hydrophober u. ein schwach polarer Molekülteil genügen zur Auslösung der sensorischen Aktivität (s. Sensorik). Die Bedeutung der polaren funktionellen Gruppen für die R.-Eig. wurden früh erkannt, u. man bezeichnete sie als osmophore Gruppen, wie z.B. –OH, –OR, –CHO, –COR, –COOR (Euosmophore, mit angenehmer Geruchswirkung) od. –SH, –SR, –CHS, –CSR, –NH2 (Kakosmophore, mit unangenehmer Geruchswirkung). Ferner spielt die Stereochemie, d.h. die räumliche Konfiguration der Mol., für die Eig. eines Stoffes als R. eine wichtige Rolle. Zum heutigen Stand der Kenntnisse über die Beziehungen zwischen Mol.-Struktur u. Geruch der R. vgl. Lit. , S. 11–56. Die Versuche, mittels QSAR u. Hansch-Analyse quant. Relationen zwischen Struktur u. Geruchscharakter von R. aufzufinden, zeigen erfolgversprechende Ansätze. Wichtiges Instrument auch der wissenschaftlichen Unters. von R. ist nach wie vor der menschliche Geruchssinn. Dieser vermag unter mehreren Tausend verschiedener Gerüche zu unterscheiden, ist allerdings individuell unterschiedlich ausgeprägt. Zur Erzielung möglichst objektiver Ergebnisse bedarf es daher möglichst breit angelegter statist. Vergleiche. Für die mehr künstler. ausgerichtete Tätigkeit des Parfümeurs ist ein bes. fein differenzierender Geuchssinn u. ein verläßliches „Geruchsgedächtnis“ notwendig (s. Parfümerie). Die geringste geruchlich noch wahrnehmbare Konz. eines Stoffes wird als „Wahrnehmungsschwelle“ bzw. Entdeckungs- od. Erkennungsschwellenwert bezeichnet. Bei den bisher als geruchsintensivsten bekannten natürlichen Aromastoffen liegt dieser bei ca. 10–6 bis 10–5 ppb. Für Buttersäure wurde die Wahrnehmungsschwelle auf ca. 2,4·109 Mol. pro ml Luft berechnet (s. Geruch).
But it ain't about how hard ya hit. It's about how hard you can get it and keep moving forward.

Rocky Balboa
DesertEagle612

Beitrag von DesertEagle612 »

vielen dank!!!
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