Mit der Nutzung dieses Forums (dies beinhaltet auch die Regisitrierung als Benutzer) erklärt Sie sich mit unserer Datenschutzerklärung (https://www.chemiestudent.de/impressum.php) einverstanden. Sofern Sie dieses nicht tun, dann greifen Sie bitte nicht auf unsere Seite zu. Als Forensoftware wird phpBB verwendet, welches unter der GNU general public license v2 (http://opensource.org/licenses/gpl-2.0.php) veröffentlicht wurde.
Das Verfassen eines Beitrag auf dieser Webseite erfordert keine Anmeldung und keine Angabe von persönlichen Daten. Sofern Sie sich registrieren, verweisen wir Sie auf den Abschnitt "Registrierung auf unserer Webseite" innerhalb unserer Datenschutzerklärung.

Fragen eiens Imkers zur Oxalsäure in Pulverform und sublimieren

Fragen rund um die organische Seite der Chemie

Moderator: Chemiestudent.de Team

AndreasW
Laborratte
Laborratte
Beiträge: 2
Registriert: 08.01. 2021 20:03
Hochschule: keine angeführte Hochschule

Fragen eiens Imkers zur Oxalsäure in Pulverform und sublimieren

Beitrag von AndreasW »

Liebe alle,

einen wunderschönen guten Nachmittag!

Das ist mein erstes Posting und ich muss mich gleich als Laie outen: ich habe von Chemie leider keine Ahnung. Da ich aber Imker bin, setze ich Oxalsäure ein und bin dabei immer sehr pedantisch auf Sicherheit bedacht. Nachdem man zwangsweise vielen anderen Imkern bei der Oxalsäurebehandlung zusieht, stelle ich mir schon die Frage, wie gefährlich das Zeug ist. Die einen agieren wie ich (quasi Vollschutzmontur) die anderen haben kurze Hosen, Schlapfen und nichtmal eine Maske an.

Es gibt drei Arten, Bienen mit Oxalsäure zu behandeln, wobei die rechtliche Lage je nach Land unterschiedlich ist: Zum einen gibt es Oxalsäurepreparate zu beträufeln der Wabengassen, wo die Bienen draufsitzen. Dann gibt es die Möglichkeit die ganzen Waben einzusprühgen. Das entsprechende Produkt nennt sich zum Beispiel Oxuvar und ist eine Lösung, die im Endeffekt aus Wasser, Zucker und 3,5% Oxalsäure-Dihydrat besteht und auf das Bienenvolk gesprüht wird.

Zum anderen gibt es die Möglichkeit, die Oxalsäure zu sublimieren (manche sagen vermutlich inkorrekt "verdampfen" dazu) und das ist mein primärer "Fragenbereich". Streng genommen gibt es hier auch ein zugelassenes Mittel welches zB API-Bioxal heißt ), im Endeffekt ist das auch nur reine Oxalsäure in Pulverform ("Oxalsäure-Dihydrat"), die irgendwelche Duftmittelchen drinnen hat, die angeblich bei der Behandlung helfen sollen. Dafür kosten hier 35g stolze 14.50 EUR aufwärts. Da das extrem teuer ist, gehen viele Imker wohl in die Apotheke und kaufen sich ein halbes Kilo Oxalsäure in Pulverform für 7 EUR und gut ists.

Von diesem Pulver werden dann 1.5-2g direkt im Bienenstock sublimiert mittels entsprechender Geräte.

Ich trage dabei immer 1)FFP3-Maske, 2)Schutzbrille über meine normale Brille, 3)säurefeste Handschuhe, 4)festes Schuhwerk und Kleidung und habe 5)immer einen Kübel Wasser dabei, weil mir das so beigebracht wurde.

Was ich verstanden habe ist, dass der bei der Sublimierung entstehende Dampf sehr ungesund sein soll, daher die Maske. Aber was ist mit den anderen Zuständen der Säure?

Konkret:
  • Wenn die Oxalsäure noch in Pulverform ist, ist es dann gefährlich/schädlich diese mit bloßen Händen anzugreifen?
  • Wenn die Oxalsäure noch in Pulverform ist, ist es dann gefährlich/schädlich diese zum Beispiel in kleinen Mengen zu verschlucken?
  • Was passiert, wenn ich ein wenig Oxalsäure-Pulver in einen Kübel Wasser gebe - ist diese dann neutralisiert? Kann man dieses "Oxalsäurewasser" einfach wegschütten in den Garten oder muss es in den Kanal?
  • Anders gefragt: wie reinige ich die Geräte, wo nach der Sublimierung noch Pulverrückstände oben sind, umweltgerecht und für mich sicher?
  • Was wäre, wenn ich Oxalsäuredampf bei der Sublimierung in die Augen bekäme?
Ich habe leider noch niemanden in der Imkerschaft gefunden, der mir diese einfachen Fragen erklären konnte und es wird einem auch nicht beigebracht, was ich krass finde. Natürlich steht auch nix im Beilagenzettel der entsprechenden Produkte.

Daher wende ich mich an die ExpertInnen mit der Bitte um Auflösung und Hilfestellung :)

Könnt ihr mir weiterhelfen?

Danke
Andreas
Nobby
Assi-Schreck
Assi-Schreck
Beiträge: 1276
Registriert: 15.12. 2017 16:04
Hochschule: Siegen: Universität Siegen
Wohnort: Eine große Stadt

Re: Fragen eiens Imkers zur Oxalsäure in Pulverform und sublimieren

Beitrag von Nobby »

1. Oxalsäure kommt in vielen Pflanzen, wie Sauerklee, Rhabarber, etc. vor. Ist also nicht so gefährlich. Größere Mengen sollte man aber nicht verzehren, da die Säure das Calcium im Blut fällt.
2. Sublimieren läßt sich die Säure nicht, die zersetzt sich bei Erwärmung zu Wasser, CO2 und CO. Was also bei dem Verdampfen genau passiert entzieht sich meiner Kenntnis.
https://de.wikipedia.org/wiki/Oxals%C3%A4ure
3. Die URLs habe ich gelöscht, da Werbung enthalten ist. Werbung kann kostenpflichtig beim Provider beantragt werden.
AndreasW
Laborratte
Laborratte
Beiträge: 2
Registriert: 08.01. 2021 20:03
Hochschule: keine angeführte Hochschule

Re: Fragen eiens Imkers zur Oxalsäure in Pulverform und sublimieren

Beitrag von AndreasW »

Danke Dir für die Antwort.

Sorry wegen den Links, das waren glaube ich ja nur Hersteller, mit der Intention, dass die Profis nachsehen können, wovon ich rede.

Vermutlich ist sublimieren nicht das richtige Wort (wobei der Wikipedia Artikel es auch so nennt) - die Oxalsäure wird auf eine heiße Pfanne (200°C und mehr) geschüttet und - soweit die Theorie - verdampt sofort.

Wieso die Säure so gefährlich sein soll, würde ich trotzdem gerne weiterhin verstehen.

Danke
Andresa
Nobby
Assi-Schreck
Assi-Schreck
Beiträge: 1276
Registriert: 15.12. 2017 16:04
Hochschule: Siegen: Universität Siegen
Wohnort: Eine große Stadt

Re: Fragen eiens Imkers zur Oxalsäure in Pulverform und sublimieren

Beitrag von Nobby »

Da bei der Zersetzung auch CO Kohlenmonoxid entsteht ist es gefährlich, da es giftig ist.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste