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friedel-crafts-alkylierung

Fragen rund um die organische Seite der Chemie

Moderator: Chemiestudent.de Team

delilah blue

friedel-crafts-alkylierung

Beitrag von delilah blue »

...von benzol mit alkoholen. wie läuft der mechanismus ab? ich hab benzol, einen sekundären alk und BF3 gegeben. wird die OH gruppe protoniert und als H2O abgespaltenwodurch ein carbeniumion entsteht dass elektrophil angreift?
nur: falls dem so sein sollte, wodurch wird mein OH protoniert, doch nicht durch BF3! kann mir bitte jemand helfen ;-)
lg :?
Kargy
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Interessant?!

Beitrag von Kargy »

Hallo!
Eigentlich kenne ich die Friedel-Crafts-Alkylierung nur mit einem sek. Chloralkan und AlCl3. Hierbei wird das Cl heterolytisch abgespalten und es entsteht AlCl4- und ein Carbeniumion, welches dann als Elektrophil am Benzol angreift.
Für deinen Fall heißt das, dass ich vermute, dass die Hydroxygruppe durch BF3 abgespalten wird. BF3 ist ja eine Elektronenmangelverbindung, von daher wird es wohl auch in der Lage sein ein OH- zu binden. Das entstehende Carbeniumion greift als Elektrophil an.

Hoffe, dass das so stimmt.
greetz

kargy[/h][/h]
Gambler
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Beitrag von Gambler »

Bei der Friedel-Crafts-Alkylierung von aromatischen Verb. wird ein aromat. Wasserstoff unter dem Einfluß eines Friedel-Crafts-Katalysators durch einen Alkyl-Rest ausgetauscht, wobei als Alkylierungsmittel Alkylhalogenide, Alkene, Alkine, Alkohole u.a. Verwendung finden. Als Friedel-Crafts-Katalysatoren lassen sich Lewis-Säuren (AlCl3, SbCl5, FeCl3, SnCl4, BF3, ZnCl2), Protonensäuren wie H2F2, H2SO4, H3PO4 u.a. einsetzen.

Ein Charakteristikum der Friedel-Crafts-Alkylierung, die mechanistisch nach dem elektrophilen Substitutionsmuster abläuft , ist, daß mehrfache Alkylierungen leicht möglich sind, da die Einführung eines Alkyl-Restes in die aromat. Verb. deren Reaktivität gegenüber dem alkylierenden Reagens erhöht. Des weiteren tendieren verzweigt substituierte Alkyl-Reste dazu, während des Alkylierungsprozesses umzulagern u. es muß in Betracht gezogen werden, daß die Friedel-Crafts-Katalysatoren auch die Rückreaktion, d.h. die Desalkylierung katalysieren. Die F.-C.-Alkylierung gehört damit zu den reversiblen elektrophilen Substitutionsreaktionen.

Die Alkylierung von verzweigten Alkanen mit Alkenen unter F.-C.-Bedingungen ist ein technisch bedeutsamer Prozeß, der zur Herst. von Kraftstoffen mit hoher Octan-Zahl dient.
Bei der Friedel-Crafts-Acylierung wird ein aromat. Keton durch Reaktion der aromat. Verb. mit einem Acylierungsmittel unter dem Einfluß eines Friedel-Crafts-Katalysators gebildet. Als Acylierungs-Reagenzien kommen Säurechloride, Säureanhydride, Ester, Carbonsäuren selbst u.a. in Frage. Die gebräuchlichsten Katalysatoren, die in molaren Mengen eingesetzt werden müssen, da das gebildete Keton ein Mol des Katalysators bindet, sind AlCl3 u. BF3. Die F.-C.-Acylierung, die mechanistisch ebenfalls im Sinne einer elektrophilen Substitution abläuft , ist im Gegensatz zur Alkylierung irreversibel u.a. Mehrfachacylierungen treten nicht auf, da der gebildete Acylaromat für weitere Acylierungen desaktiviert ist.

Die F.-C.-Acylierung kann zur Synthese cyclischer Ketone ausgenutzt werden, wenn aromat. Verb. mit einer geeignet substituierten Seitenkette den F.-C.-Bedingungen unterworfen werden; auf diese Weise lassen sich z.B. Tetralone, Chromone, Xanthone u.a. herstellen.
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Justin

Lewis

Beitrag von Justin »

AlCl3 ist in dieser Reaktion lewis saeure und coordiniert complexiert das chloratom des alkans. Abspaltung findet nicht wirklich statt, ist eher ein kontinierlicher Prozees von nucleophiler attacke vom Benzolring und electrophilem "pull" vom AlCl3. Ein freies carbocation wird aber nicht generiert.

Bei der F-C alkylierung ist zu beruecksichtigen dass meistens keine einfache substitution erreicht wird, da der aromatische ring durch die methyl gruppe ja aktiviert wird (+I effekt). Auch reaarangieren sich groessere alkane gerne. Daher:

Immer besser F-C acylierung verwenden, die gibt immer nur ein produkt, und dann im bedarfsfall Wolf-Kishner, Clemmensen oder Muzingo reduktion anwenden.

Viel Spass,

Justin.
Gast

Beitrag von Gast »

Anonymous hat geschrieben:AlCl3 ist in dieser Reaktion lewis saeure und coordiniert complexiert das chloratom des alkans. Abspaltung findet nicht wirklich statt, ist eher ein kontinierlicher Prozees von nucleophiler attacke vom Benzolring und electrophilem "pull" vom AlCl3. Ein freies carbocation wird aber nicht generiert.

Bei der F-C alkylierung ist zu beruecksichtigen dass meistens keine einfache substitution erreicht wird, da der aromatische ring durch die methyl gruppe ja aktiviert wird (+I effekt). Auch reaarangieren sich groessere alkane gerne. Daher:

Immer besser F-C acylierung verwenden, die gibt immer nur ein produkt, und dann im bedarfsfall Wolf-Kishner, Clemmensen oder Muzingo reduktion anwenden.

Viel Spass,

Justin.
danke für erklärung!
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