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Chemischer Puffer in Klebeelektroden (Elektrotherapie)

hier kann man Fragen zur physikalischen Chemie stellen

Moderator: Chemiestudent.de Team

Pieter

Chemischer Puffer in Klebeelektroden (Elektrotherapie)

Beitrag von Pieter »

Hallo Forumisti.

Ich bin Physiotherapeut und habe kürzlich ein Buch zum Thema Elektrotherapie verfasst. Ich werde nun von Kollegen und Kolleginnen ziemlich mit Fragen bombardiert, leider auch zu Themen wo ich mich nur oberflächlich auskenne.

Ein "chemisches" Beispiel.
Wenn ein Therapeut eine Elektrostimulation von paretischer Muskulatur durchführt (zum Beispiel nach einer Nervenverletzung) werden lange monophasischen Impulsen verwendet (100 bis 500 ms). Diese Impulsen lösen im Gewebe elektrolytische Prozesse aus, genauso wie ihr es von einer Elektrolyse von Wasser kennt. Die pH-Veränderungen, wenn auch gering, können zu Hautschädigungen führen, wir nennen das eine Verätzung und dies is selbstverständlig unangenehm und ist zu vermeiden.

Nun gibt es ein Firma in Deutschland die Einmalelektroden herstellt die angeblich eine spezielle Klebeschicht haben welche die unerwünschte pH Veränderungen verhindert.

Nach meinem Laienhaften Verständnis muss das also eine Art Puffer sein.

Die Firma hat leider (noch) nicht auf meine Anfrage reagiert, deshalb poste ich die Frage mal hier.

Wie könnte so ein Puffer wirken?

Wäre es sinnvoll bei mehrfachem Gebrauch dieser Elektroden Anode und Kathode zu alternieren damit die Pufferwirkung länger erhalten bleibt? Ich weiss, es sind Einmalelektroden aber die Kollegen/innen verwenden sie halt des Öftern mehrmals (am gleichen Patient, versteht sich).

Ich würde mich riesig über eine Antwort freuen!

Schöne Grüsse

Pieter
Chemik-Al

Re: Chemischer Puffer in Klebeelektroden (Elektrotherapie)

Beitrag von Chemik-Al »

Die durch elektrolytische Prozesse bei versch. Elektrotherapien hervorgerufenen Verätzungen aufgrund Bildung von Säuren und Basen im näheren Bereich der Elektroden ist schon länger bekannt.
Der Einsatz von pH-Puffersystemen wäre eine Möglichkeit,die gebildeten Säuren und Basen zu "neutralisieren".Grundprinzip ist,daß im Puffersystem eine der Komponenten mit der Säure oder Base sukzessive reagiert und in dem Rahmen der Pufferkapazität nachgebildet wird.
Dadurch kann man einen pH-Bereich längere Zeit stabil halten,der durch das jeweilige Puffersystem definiert wird.
Da gibt es einige Puffer für unterschiedliche pH-Bereiche(s. wikipedia).
Das Geheimnis der Firma wird dann sein,welchen Puffer sie verwenden und wie sie in die Gelform bringen für das Klebmaterial.

Chemik-Al.
Pieter

Re: Chemischer Puffer in Klebeelektroden (Elektrotherapie)

Beitrag von Pieter »

Danke für die Antwort!
Eine Art "Regeneration" der verbrauchten Puffersubstanz durch umpolen ist wohl illusorisch.
Chemik-Al

Re: Chemischer Puffer in Klebeelektroden (Elektrotherapie)

Beitrag von Chemik-Al »

Theoretisch könnte man durch "Umpolung" oder Vertauschung der Elektroden eine Art Regeneration des Puffers erreichen,da vor der Umpolung entstandene Säuren und Basen jeweils mit der basischen und sauren Komponente des Puffers reagiert hat.
Die Umpolung würde so formal zu einer einfachen Neutralisation der durch Elektrolyse entstandenen Säuren und Basen miteinander bedeuten.
Wenn es sich bei diesen "Puffer-Elektroden" jedoch um ein zugelassenes medizin-technisches Produkt handelt,würde eine nicht-anwendungskonforme Regeneration zu rechtlichen Schwierigkeiten führen in Fällen von Patientenklagen.
Theoretisch kann man auch viele Einmal-Produkte im Medizinbereich z.B. durch Sterilisation (bedingt) wiederverwenden.Aber damit erlischt auch die "Garantie".

Chemik-Al.
Pieter

Re: Chemischer Puffer in Klebeelektroden (Elektrotherapie)

Beitrag von Pieter »

Und wieder einmal vielen Dank für deine Antwort. Ich warte immer noch auf eine Antwort des Herstellers. Bin gespannt was da kommt ;o)
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