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Siedepunkt niedriger als er angegeben wird?

hier kann man Fragen zur physikalischen Chemie stellen

Moderator: Chemiestudent.de Team

Oswin
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Siedepunkt niedriger als er angegeben wird?

Beitrag von Oswin »

Kurz zur Definition, der Siedepunkt ist ja der Punkt wo ein flüssiger Stoff gasförmig wird.

Wasser soll ja angeblich einen Siedepunkt von 100°C haben, aber da ist ja ganz offensichtlich falsch, weil wie soll denn der Regen dann bitte entstehen? Das Mittelmeer erreicht durch die Sonnenstrahlung doch nicht mal annährend eine Temperatur von 100°C und trotzdem verdunstet das Wasser. Und auch mit dem Druck (der bei etwa 1000 hPa liegt) kann das ja nichts zu tun haben, denn der Druck ist jetzt nicht soviel anders als auf dem Land.

Da scheint also irgendwas nicht ganz zu stimmen. Wo liegt nun der wahre Siedepunkt? Und gilt das bei anderen Stoffen auch so?
Nobby
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Re: Siedepunkt niedriger als er angegeben wird?

Beitrag von Nobby »

Bevor Du sonst Quatsch hier schreibst mach Dich vertraut was Verdunsten und was Verdampfen ist.


Sieden heißt bei der größtmöglichen Temperatur bei entsprechenden Druckverhältnissen. Sieden tritt in der gesamten Flüssigkeit durch Blasenbildung auf (umgangsprachl."Kochen"), Verdunsten ist ein Effekt an der Obertfläche/Grenzschicht flüssig-gasförmig und tritt bei jeder Temperatur auf.


Sieden: Flüssigkeit hat Siedetemperatur erreicht und wird Dampfförmig.

Verdunsten: benötigt neben einer Flüssigkeit (zB Wasser) ein Gas (zB Luft). Ist der Gleichgewichtszustand von Dampfförmigem Wasser in der Luft nicht erreicht, verdunstet ein Teil des Wassers, um diesen Gleichgewichtszustand herzustellen. Der Gleichgewichtszustand von Wasser und Luft ist 100% Luftfeuchtigkeit und etwas im Wasser gelöste Luft


Als Einstieg für Schüler

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexik ... verdampfen
Chemik-Al

Re: Siedepunkt niedriger als er angegeben wird?

Beitrag von Chemik-Al »

Der Phasenübergang flüssig->gasförmig kann unterschiedlich erfolgen.Verdampfen ist der Übergang beim Siedepunkt der Flüssigkeit,der für den jeweiligen Umgebungsdruck gilt.
Das ist am Sieden der Flüssigkeit zu erkennen.Daneben gibt es noch den Vorgang der Verdunstung.Dies ist ein Übergang ohne Sieden,sondern verläuft durch Erwärmung nur der Oberflächenschicht oder Stoßprozesse durch Luftmoleküle.Dieser Vorgang verläuft weit unter der Siedetemperatur.
Bei der Wolkenbildung sieht man,wie groß diese Verdunstungsmengen sein können,auch in der Hurrikan-Saison in den entsprechenden Gebiete.

Chemik-Al.
Oswin
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Re: Siedepunkt niedriger als er angegeben wird?

Beitrag von Oswin »

Nobby hat geschrieben: 04.08. 2022 09:21 Bevor Du sonst Quatsch hier schreibst mach Dich vertraut was Verdunsten und was Verdampfen ist.
Das ist kein Quatsch was ich erzähle, sondern eine logische Schlussfolgerung die auf Fakten basiert. Das es zwei Bedeutungen für "ein flüssiger Stoff wird gasförmig" gibt, konnte ich nicht wissen.

Aber gut, wenn es schon sowas wie Verdunstung gibt, dann frage ich mich ob es auch so Fälle gibt wo,

ein gasförmiger Stoff oberhalb des Siedepunktes flüssig werden kann,
ein flüssiger Stoff oberhalb des Schmelzpunktes fest werden kann, und
ein fester Stoff unterhalb des Schmelzpunktes flüssig werden kann.

Weil wenn es sowas gibt, sind mMn sowas wie Schmelz- und Siedepunkte überflüssig.
Nobby
Assi-Schreck
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Re: Siedepunkt niedriger als er angegeben wird?

Beitrag von Nobby »

Das gibt es Alles, man muss nur die RandBedingungen kennen, wie Temperatur, Druck, Oberflächenbeschaffenheit u.a.

Wasser siedet bei 100 °C bei Normaldruck und Meereshöhe.
Wir haben zwar gelernt: Wasser siedet bei 100°C – doch das gilt nur bei Normaldruck auf Meereshöhe. Die Gesetze der Physik sagen aber: Je niedriger der Außendruck, desto niedriger auch die Siedetemperatur. Und da gilt die Faustregel: Pro 300 Meter Höhe sinkt der Siedepunkt um ein Grad.
Chemik-Al

Re: Siedepunkt niedriger als er angegeben wird?

Beitrag von Chemik-Al »

ein gasförmiger Stoff oberhalb des Siedepunktes flüssig werden kann,
ein flüssiger Stoff oberhalb des Schmelzpunktes fest werden kann, und
ein fester Stoff unterhalb des Schmelzpunktes flüssig werden kann.
Wenn der Druck jeweils so ist,wie für den jeweiligen Schmelzpunkt,bzw. Siedepunkt,wird das nicht passieren.
Was möglich ist,sind Systeme,in denen ein Stoff flüssig bleibt unterhalb des Schmelzpunktes seiner festen Phase,das ist als "unterkühlte Schmelze" bekannt.Dazu gibt es noch für den Phasenübergang zwischen flüssiger und gasförmiger Phase die Zustände des unterkühlten Dampfes und der überhitzen Flüssigket.
Das sind aber alles instabile Zustände,die oft leicht in die für die äußeren Bedingungen(Druck,Temperatur) "gültigen" Phase wechseln.
Diese thermodynamisch festgelegten Phasen werden durch die Siede- und Schmelzdiagramme gut wiedergegeben.

Chemik-Al.
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