von AV » 15.06. 2006 18:38
Aha, ok ...
Also fangen wir mal vorne an ...
Das Kohlenstoffatm im Ester ist nicht wirklich positiv, es ist nur "positiv polarisiert". Das ganze liegt einfach daran, dass Sauerstoff elektronegativer ist, als Kohlenstoff, ersterer also die Elektronen stärker zu sich hinzieht.
Verdeutlichen kannst du das ja z.B. indem Du eine mesomere Grenzformel des Esters malst, in der das eie Elektronenpaar der Dopelbindung komplett beim Sauerstoff liegt. Dieser wäre dann zusätzlich negativ, der Kohlenstoff positiv geladen (vgl. mit Struktur nach dem Angriff des Hydroxids). Beide Formen sind aber extremfälle, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Da nun der Kohlenstoff der positivste Teil des Moleküls ist, ist dieser gleichzeitig der Ort für den nucleophilen Angriff des negativ geladenen Hydroxids, es entsteht das Intermediat, dass im ersten Bild rechts steht.
Nun ist aber die Reaktion die dabei stattgefunden hat reversibel. Will heissen: sie kann auch rückwärts ablaufen. Dabei wird das Elektronenpaar von Sauerstoff zurückgeklappt und das Nucleophil geht wieder aus dem Molekül raus. Es gibt aber 2 mögliche Nucleophile, die rausgehen könnten, zum Einen das Hydroxid, so dass du wieder die Edukte hättest, zum anderen das Alkoholat. Es wird beides passieren, nur das erste wirst Du kaum bemerken, weil ja netto kein Umsatz stattgefunden hat.
Und jetzt kommen wir zu den Reaktionsbedingungen:
Die Reaktion wird hier im basischen geführt. Die Säure, die dann entsteht, wenn das Alkoholat abgespalten wird gibt, da die Lösung basisch ist, das saure Proton ab, welches vom Alkoholat (eine relativ starke Base) aufgenommen wird.
Nun könnte man sagen ... ok, dann reagiert das halt nochmal diesesmal mit Alkoholat und es entsteht wieder der Ester ...
Im Sauren würde soetwas passieren, aber im basischen nicht:
Durch die Abgabe des Protons ist aus der Säuregruppe eine anionische Carboxylatgruppe geworden. Das besondere an dieser Gruppe: Die Ladung und die Doppelbindung sind nicht fest je einem der beiden Sauerstoffe zugeschrieben, sondern delokalisiert, beide Teile tauschen schnell die Plätze ... Dadurch, dass hier diese Mesomerie wirkt ist das Carboxylat sehr stabil und reagiert nicht mehr mit Nucleophilen. Deswegen ist die basische Esterverseifung auch irreversibel.
So ... hoffe, das hat ein wenig geholfen ... sonst infach nochmal nachfragen ...
Aha, ok ...
Also fangen wir mal vorne an ...
Das Kohlenstoffatm im Ester ist nicht wirklich positiv, es ist nur "positiv polarisiert". Das ganze liegt einfach daran, dass Sauerstoff elektronegativer ist, als Kohlenstoff, ersterer also die Elektronen stärker zu sich hinzieht.
Verdeutlichen kannst du das ja z.B. indem Du eine mesomere Grenzformel des Esters malst, in der das eie Elektronenpaar der Dopelbindung komplett beim Sauerstoff liegt. Dieser wäre dann zusätzlich negativ, der Kohlenstoff positiv geladen (vgl. mit Struktur nach dem Angriff des Hydroxids). Beide Formen sind aber extremfälle, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Da nun der Kohlenstoff der positivste Teil des Moleküls ist, ist dieser gleichzeitig der Ort für den nucleophilen Angriff des negativ geladenen Hydroxids, es entsteht das Intermediat, dass im ersten Bild rechts steht.
Nun ist aber die Reaktion die dabei stattgefunden hat reversibel. Will heissen: sie kann auch rückwärts ablaufen. Dabei wird das Elektronenpaar von Sauerstoff zurückgeklappt und das Nucleophil geht wieder aus dem Molekül raus. Es gibt aber 2 mögliche Nucleophile, die rausgehen könnten, zum Einen das Hydroxid, so dass du wieder die Edukte hättest, zum anderen das Alkoholat. Es wird beides passieren, nur das erste wirst Du kaum bemerken, weil ja netto kein Umsatz stattgefunden hat.
Und jetzt kommen wir zu den Reaktionsbedingungen:
Die Reaktion wird hier im basischen geführt. Die Säure, die dann entsteht, wenn das Alkoholat abgespalten wird gibt, da die Lösung basisch ist, das saure Proton ab, welches vom Alkoholat (eine relativ starke Base) aufgenommen wird.
Nun könnte man sagen ... ok, dann reagiert das halt nochmal diesesmal mit Alkoholat und es entsteht wieder der Ester ...
Im Sauren würde soetwas passieren, aber im basischen nicht:
Durch die Abgabe des Protons ist aus der Säuregruppe eine anionische Carboxylatgruppe geworden. Das besondere an dieser Gruppe: Die Ladung und die Doppelbindung sind nicht fest je einem der beiden Sauerstoffe zugeschrieben, sondern delokalisiert, beide Teile tauschen schnell die Plätze ... Dadurch, dass hier diese Mesomerie wirkt ist das Carboxylat sehr stabil und reagiert nicht mehr mit Nucleophilen. Deswegen ist die basische Esterverseifung auch irreversibel.
So ... hoffe, das hat ein wenig geholfen ... sonst infach nochmal nachfragen ...