von AV » 08.08. 2007 23:11
Hi!
Also erstmal zum ersten Punkt:
Ich nehme an, Du wilst auf die Oktettregel hinaus ...
Die besagt ja im Grunde: Mehr wie 8 Valenzelektronen gehen nicht, weil in die Valenzschale (also die äusseren s- und p-Orbitale) eben nunmal nur 8 Elektronen passen.
Soweit so gut ... Chlor macht sich hier einen Umstand zu Nutze, der ab der dritten Periode (und in dieser befindet sich das Chlor ja) jedem Element offen steht: Es hat unbesetzte d-Orbitale in der Valenzschale (die ja erst in der folgenden Periode aufgefüllt würden). In diese unbesetzten Orbitale können nun die überzähligen Elektronen "ausgelagert" werden.
Zum anderen kommt hinzu, dass das Chloratom als der weniger elektronegative Partner formal(!) überhaupt kein Valenzelektron mehr besitzt. Chlor liegt hier in der Oxidationsstufe +7 vor (und hat auch damit eine Edelgaskonfiguration erreicht). Genau das selbe sieht man übrigens auch beim Schwefel in der Schwefelsäure ...
Dann zum Ethanol:
Ethanol spaötet sehr wohl Protonen ab, nur halt relativ schlecht. Genaugenommen ist Ethanol fast genau so sauer, wie Wasser. Da nun aber Ethanol und Wasser beide in etwa gleich sauer sind, ist Ethanol nicht in der Lage, Wasser zu protonieren (was ja das ist, was Säuren im Allgemeinen tun). Daher bildet Ethanol keine sauren Lösungen.
Bei Carbonsäuren, die eine Carboxylgruppe aufweisen ist dies anders. Diese sind aus mehreren Gründen viel saurer, als die normale Hydroxy-Funktion eines Alkohols:
zum Einen ist durch den zweiten Sauerstoff das Wasserstoffatom deutlich stärker polarisiert (weil der Kohlenstoff stärker an den Bindungselektronenpaaren zum Sauerstoff zieht der wiederum stärker am Wasserstoff zerrt), zum Anderen ist eine deprotonierte Carboxylgruppe durch Mesomerie besonders stabilisiert ...
Hi!
Also erstmal zum ersten Punkt:
Ich nehme an, Du wilst auf die Oktettregel hinaus ...
Die besagt ja im Grunde: Mehr wie 8 Valenzelektronen gehen nicht, weil in die Valenzschale (also die äusseren s- und p-Orbitale) eben nunmal nur 8 Elektronen passen.
Soweit so gut ... Chlor macht sich hier einen Umstand zu Nutze, der ab der dritten Periode (und in dieser befindet sich das Chlor ja) jedem Element offen steht: Es hat unbesetzte d-Orbitale in der Valenzschale (die ja erst in der folgenden Periode aufgefüllt würden). In diese unbesetzten Orbitale können nun die überzähligen Elektronen "ausgelagert" werden.
Zum anderen kommt hinzu, dass das Chloratom als der weniger elektronegative Partner formal(!) überhaupt kein Valenzelektron mehr besitzt. Chlor liegt hier in der Oxidationsstufe +7 vor (und hat auch damit eine Edelgaskonfiguration erreicht). Genau das selbe sieht man übrigens auch beim Schwefel in der Schwefelsäure ...
Dann zum Ethanol:
Ethanol spaötet sehr wohl Protonen ab, nur halt relativ schlecht. Genaugenommen ist Ethanol fast genau so sauer, wie Wasser. Da nun aber Ethanol und Wasser beide in etwa gleich sauer sind, ist Ethanol nicht in der Lage, Wasser zu protonieren (was ja das ist, was Säuren im Allgemeinen tun). Daher bildet Ethanol keine sauren Lösungen.
Bei Carbonsäuren, die eine Carboxylgruppe aufweisen ist dies anders. Diese sind aus mehreren Gründen viel saurer, als die normale Hydroxy-Funktion eines Alkohols:
zum Einen ist durch den zweiten Sauerstoff das Wasserstoffatom deutlich stärker polarisiert (weil der Kohlenstoff stärker an den Bindungselektronenpaaren zum Sauerstoff zieht der wiederum stärker am Wasserstoff zerrt), zum Anderen ist eine deprotonierte Carboxylgruppe durch Mesomerie besonders stabilisiert ...