von zonko » 22.05. 2009 09:25
Hi Pony,
also: Du hast eine Elektronenstossionisation. Dadurch fehlt dem Molekuel ein Elektron. Woher dieses Elektron genau kommt ist unterschiedlich, d.h. die positive Ladung kann "irgendwo" im Molekuel lokalisiert sein.
Da man das Molekuel als ein einziges Teilchen betrachtet, sagt man, dass das ganze Molekuel _einfach_ (eine Elementarladung) positiv geladen ist.
Dieses Molekuelion kann dann zerfallen, um Fragmente zu bilden. Dabei bleibt aber die positive Ladung erhalten. Zerfaellt ein Molekuelion in zwei Teile, dann muss von diesen beiden wieder eines positiv geladen sein. Diese Fragmentkationen siehst Du im Spektrum, zusammen mit den Molekuelkationen.
Ja, am Ende spricht man von der Detektion der Ionen. Wie ein solcher Detektor funktioniert, das ist nicht ganz einfach zu erklaeren (es gibt auch verschiedene Detektortypen).
Ich will den Trennungs- und Detektionsprozess anhand der einfachsten Technik erlaeutern: Ein Sektorfeld mit einer Fotoplatte. Die Ionen werden im MS erstmal mit einer bestimmten Energie beschleunigt, und fliegen auf einer geraden Bahn. Dann kommen sie in ein das sogenannte Sektorfeld, ein Magnetfeld. Da es sich um geladene Teilchen handelt, werden sie durch das Magnetfeld abgelenkt-- sie fliegen eine Kurve. Wie stark die Kruemmung der Kurve ist, haengt aber vom m/z-Verhaeltnis ab. Jedes m/z-Verhaeltnis hat also eine "eigene", spezielle Flugbahn. Ganz hinten kann man dann z.B. eine Fotoplatte hinstellen. Je nach Flugbahn treffen dort die Ionen an verschiedenen Stellen auf.
Heutzutage nimmt man da keine Fotoplatten sondern einen elektroschen Detektor, der sozusagen den Aufprall der Ionen misst.
Zuletzt zum GC:
Funktioniert wie jede andere Art von Chromatographie auch. Du hast eine "stationaere Phase", die Saeule. Das ist eine Glaskapillare, die mit verschiedenen Materialien beschichtet sein kann (dazu gleich mehr). In der Mitte ist sie aber hohl. Dort fliesst ein Gas (die "mobile Phase") durch. Wie lange jetzt ein Stoff braucht, um durch die Saeule zu kommen, haengt davon ab, wie stark er mit der Beschichtung der Saeule wechselwirkt. Genauer gesagt kommt es auf den Verteilungskoeffizienten zwischen Saeulenmaterial und Gas an. Schau mal in Deinem Chemie-Buch unter dem Stichwort Verteilungskoeffizient.
Die Wechselwirkungen zwischen einem Stoff und dem Saeulenmaterial sind vielfaeltig, aber ich will hier nicht zu weit ausholen. Je nach Anwendungsfall kann man verschiedene Saeulen einsetzen, um Stoffe nach Polaritaet, nach molekularem Volumen, nach Wasserstoffbruecken etc. zu trennen. Fuer jedes Gemisch gibt es die richtige Saeule. Im Endeffekt ist es aber meistens eine Trennung nach hydrophil/hydrophob. Verschiedene Saeulen braucht man aber Trotzdem, da sich jedes Stoffgemisch auf einer speziellen Saeule eben besser oder schlechter trennen lassen kann.
Beachte bitte auch, dass man sehr polare Stoffe nicht mit dem GC analysieren kann. Wenn man die erhitzt, zersetzen sie sich naemlich, bevor sie verdampfen. Dafuer muss man dann Fluessigchromatographie (HPLC) benutzen.
Gruss zonko
Hi Pony,
also: Du hast eine Elektronenstossionisation. Dadurch fehlt dem Molekuel ein Elektron. Woher dieses Elektron genau kommt ist unterschiedlich, d.h. die positive Ladung kann "irgendwo" im Molekuel lokalisiert sein.
Da man das Molekuel als ein einziges Teilchen betrachtet, sagt man, dass das ganze Molekuel _einfach_ (eine Elementarladung) positiv geladen ist.
Dieses Molekuelion kann dann zerfallen, um Fragmente zu bilden. Dabei bleibt aber die positive Ladung erhalten. Zerfaellt ein Molekuelion in zwei Teile, dann muss von diesen beiden wieder eines positiv geladen sein. Diese Fragmentkationen siehst Du im Spektrum, zusammen mit den Molekuelkationen.
Ja, am Ende spricht man von der Detektion der Ionen. Wie ein solcher Detektor funktioniert, das ist nicht ganz einfach zu erklaeren (es gibt auch verschiedene Detektortypen).
Ich will den Trennungs- und Detektionsprozess anhand der einfachsten Technik erlaeutern: Ein Sektorfeld mit einer Fotoplatte. Die Ionen werden im MS erstmal mit einer bestimmten Energie beschleunigt, und fliegen auf einer geraden Bahn. Dann kommen sie in ein das sogenannte Sektorfeld, ein Magnetfeld. Da es sich um geladene Teilchen handelt, werden sie durch das Magnetfeld abgelenkt-- sie fliegen eine Kurve. Wie stark die Kruemmung der Kurve ist, haengt aber vom m/z-Verhaeltnis ab. Jedes m/z-Verhaeltnis hat also eine "eigene", spezielle Flugbahn. Ganz hinten kann man dann z.B. eine Fotoplatte hinstellen. Je nach Flugbahn treffen dort die Ionen an verschiedenen Stellen auf.
Heutzutage nimmt man da keine Fotoplatten sondern einen elektroschen Detektor, der sozusagen den Aufprall der Ionen misst.
Zuletzt zum GC:
Funktioniert wie jede andere Art von Chromatographie auch. Du hast eine "stationaere Phase", die Saeule. Das ist eine Glaskapillare, die mit verschiedenen Materialien beschichtet sein kann (dazu gleich mehr). In der Mitte ist sie aber hohl. Dort fliesst ein Gas (die "mobile Phase") durch. Wie lange jetzt ein Stoff braucht, um durch die Saeule zu kommen, haengt davon ab, wie stark er mit der Beschichtung der Saeule wechselwirkt. Genauer gesagt kommt es auf den Verteilungskoeffizienten zwischen Saeulenmaterial und Gas an. Schau mal in Deinem Chemie-Buch unter dem Stichwort Verteilungskoeffizient.
Die Wechselwirkungen zwischen einem Stoff und dem Saeulenmaterial sind vielfaeltig, aber ich will hier nicht zu weit ausholen. Je nach Anwendungsfall kann man verschiedene Saeulen einsetzen, um Stoffe nach Polaritaet, nach molekularem Volumen, nach Wasserstoffbruecken etc. zu trennen. Fuer jedes Gemisch gibt es die richtige Saeule. Im Endeffekt ist es aber meistens eine Trennung nach hydrophil/hydrophob. Verschiedene Saeulen braucht man aber Trotzdem, da sich jedes Stoffgemisch auf einer speziellen Saeule eben besser oder schlechter trennen lassen kann.
Beachte bitte auch, dass man sehr polare Stoffe nicht mit dem GC analysieren kann. Wenn man die erhitzt, zersetzen sie sich naemlich, bevor sie verdampfen. Dafuer muss man dann Fluessigchromatographie (HPLC) benutzen.
Gruss zonko