Da scheint ja einiges an Konfusion zu herrschen:
1) Stoffgemisch: eine Mischung von mehreren _Reinstoffen_
2) Reinstoffe koennen aus einem Element oder aus mehreren _Elementen_ bestehen. Ein Reinstoff kann aus _Atomen_, _Molekuelen_ oder _Kristallen_ bestehen.
3) Es gibt nur wenige Reinstoffe, die aus Atomen bestehen: das sind die Edelgast, z.B. Helium, Xenon etc. Hier sind diese Atome alleine so stabil, dass sie keine Bindung zu anderen Atomen eingehen.
4) Mehrere Atome koennen sich zu einem Molekuel verbinden. Beispiele sind dabe H2 (Wasserstoff) oder CH3CH2OH (Alkohol). Ein Reinstoff besteht aus genau einer Molekuelsorte.
Achtung:
In einem Molekuel gibt es streng genommen keine Atome mehr-- wie gesagt, es ist jetzt eine Verbindung (selbes gilt fuer alle anderen Verbindungen). Wenn Dein Chemielehrer anderes behauptet, dann darf er sich gerne bei mir melden. Das besondere an Molekuele ist, dass die Bindungen _kovalent_ sind. Das ist bei Salzen (siehe weiter unten) anders.
5) Kristalle gibt es verschiedene Typen. Ihnen gemeinsam ist die periodische Struktur. Das heisst so viel wie: die Bestandteile sind nach einem bestimmten Muster angeordnet.
a) Salze: Kristalle, die aus Ionen bestehen. z.B. Kochsalz, Natrium-Kation (positiv Geladen), Chlorid-Anion (negativ geladen). Da die Bestandteile geladen sind, darfst Du sie nicht mehr Atome nennen, sondern eben Ionen. Achtung: es gibt auch Molekuel-Ionen, die Salze bilden koennen. Ein Beispiel hierzu waere Weinstein, das Salz aus Kalium-Kation und Tartrat-Anion. Man sagt, die Bindung ist _ionisch_. Sie beruht (fast) nur auf der Anziehungskraft der zwischen positiv geladenen und negativ geladenen Ionen.
b) Metalle: Hier haben sich viele Atome des gleichen Elements verbunden. Es gibt verschiedene Ansichten darueber, wie man die innere Struktur beschreiben soll. Die am weitesten verbreitetste ist wohl, dass es sich um Kationen handelt, die von freien Elektronen zusammengehalten werden. Dies nennt man "metallische Bindung".
c) Molekuelkristalle: im Alltag eher selten anzutreffen, aber durchaus relevant: mehrere neutrale Molekuele ordnen sich (bei tiefer Temperatur) zu einer geeordneten Struktur an. Ein Beispiel waere ein Eiskristall
Die oben genannten Kristalle gehoeren alle zu den Feststoffen. Es gibt aber auch sogenannte "amorphe" Feststoffe, bei denen die Bestandteile ungeordnet sind. Diese entstehen meistens dann, wenn man einen Stoff sehr schnell verfestigt, so dass die Bestandteile keine Zeit haben, sich optimal anzuordnen.
Und natuerlich gibt es auch Fluessigkeiten, die sind immer ungeordnet. Hier gilt das selbe wie weiter oben: fluessige Edelgase bestehen weiterhin aus Atomen. Ein Beispiel fuer eine Fluessigkeit, die aus Molekuelen besteht, waere Wasser. Es gibt auch ionische Fluessigkeiten: man kann z.B. Kochsalz bei 800 Grad Celsius schmelzen. Dass es fluessiges Metall gibt, ist seit den Terminator-Filmen ja auch nichts unbekanntes mehr
Ich hoffe, jetzt ist es etwas klarer.
Gruss zonko