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Elektronenpaarbindung

Dieses Forum ist speziell für Schüler gedacht.

Moderator: Chemiestudent.de Team

Nitrogenium

Elektronenpaarbindung

Beitrag von Nitrogenium »

Hallo,

ich habe da mal eine Frage:

Und zwar geht es um die Elektronenpaarbindung. In der Organik ist es ja üblich, dass sich Elektronenpaare bilden, die dann durch schnelle Wechsel bei beiden Elementen das "Oktett" (bzw. Dublett) simulieren. Soweit so gut.

In der Anorganik passiert das aber doch auch, angenommen man hat NaF, eine stabile Bindung über Ionen. Fluor zieht das Natrium stark an. Meine Frage: Springen da die Elektronen dann auch "hin und her" und simulieren das Oktett? Sobald man aber z. B. NaF in Wasser löst, zerfallen sie in die Ionen, Na+ und F-. Aber vorher ist das Molekül nach außen ja ungeladen, insofern wollte ich einfach mal wissen, wie das ist.

Hoffe die Frage ist veständlich ausgedrückt.

Grüße, der Stickstoff. ;)
alpha
Moderator
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Beiträge: 3571
Registriert: 26.09. 2005 18:53
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Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von alpha »

also, Na+ und F- haben ja auch etwas wie ein Oktett, F- sowieso und Na+ das Oktett des vorhergehenden Edelgases.

Von NaF würde ich nicht als Molekül sprechen. Isoliertes NaF gibts höchstens in der Gasphase "unter Bedingungen", wie wir zu sagen pflegten, d.h. recht exotisch.
Im Festkörper ist es ein Ionengitter von Na+ und F- und die Elektronen "springen" nicht besonders hin und her und eine Elektronenpaarbindung liegt jedenfalls nicht vor. Wenn die Elektronen hin und her springen würden durch das Salz, dann würde dieses den Strom leiten, was es jedoch nicht tut, nur im flüssigen oder gelösten Zustand, weil dann die Ionen (statt der Elektronen) wandern...


Grüsse
alpha
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Rocky Balboa
jako
Rührfischangler
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Beiträge: 66
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Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von jako »

da liegt auch ionenbindung vor und nicht die elektronenpaarbindung. ab einer elektronegativitätsdifferenz von 1,9 geht man von ionenbindung aus, dh das/die elektron(en) gehen zum elektronegativeren über und damit auch die ladung der ionen.
Numquam Retro
Nitrogenium

Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von Nitrogenium »

Danke schonmal ihr Zwei.


Also kann man davon ausgehen, dass ab ein EN-Unterschied von 1.9 (laut jako) die Bindung ionisch ist, also dass die die Elektronen zum elektronegativeren gehen.


Wie ist das bei den Wasserstoff-Halogensäuren? Z. B. beträgt die Differenz zwischen H und Cl ja gerade mal 1. Oder wie ist das dann näher zu vestehen?


In der Organik ist das eher verständlich, da geht es ja primär um Kohlenstoff und Wasserstoff, aber wie ist das wenn da ein Molekül mit z. B. Fluor ist? Zieht das dann trotzdem die Elektronen, oder bleibt die Bindung die Elektronenpaarbindung?

Gruß Nitrogenium
zonko

Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von zonko »

Halogenwasserstoffsaeuren liegen generell als Molekuele vor, also Elektronenpaarbindung.

Das aendert sich aber, wenn Du sie in Wasser loest: da die Solvathuelle hier die Ionen stark stabilisiert, ist die dissoziierte Form thermodynamisch stabiler. Das aendert aber nichts an der Bindungsform (Elektronenpaarbindung), denn in Wasser geloest sind die beiden Atomruempfe ja gerade nicht mehr aneinander gebunden.

Zu Halogenen in der Organik: diese "ziehen" selbstverstaendlich auch Elektronen zu sich. Der Elektronegativitaetsunterschied ist aber nicht soooo gross (1.45 bei C-F); die Elektronenpaarbindung wird "polarisiert".
Manche Leute sprechen dann von einer "negativen Teilladung" am Fluor und einer "positiven Teilladung" am Kohlenstoff (wobei ich persoenlich von Atomladungen nicht viel halte).

Gruss zonko
Nitrogenium

Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von Nitrogenium »

zonko hat geschrieben:Halogenwasserstoffsaeuren liegen generell als Molekuele vor, also Elektronenpaarbindung.

Das aendert sich aber, wenn Du sie in Wasser loest: da die Solvathuelle hier die Ionen stark stabilisiert, ist die dissoziierte Form thermodynamisch stabiler. Das aendert aber nichts an der Bindungsform (Elektronenpaarbindung), denn in Wasser geloest sind die beiden Atomruempfe ja gerade nicht mehr aneinander gebunden.

Zu Halogenen in der Organik: diese "ziehen" selbstverstaendlich auch Elektronen zu sich. Der Elektronegativitaetsunterschied ist aber nicht soooo gross (1.45 bei C-F); die Elektronenpaarbindung wird "polarisiert".
Manche Leute sprechen dann von einer "negativen Teilladung" am Fluor und einer "positiven Teilladung" am Kohlenstoff (wobei ich persoenlich von Atomladungen nicht viel halte).

Gruss zonko
Vielen Dank.

Also normal ist es die Elektronenpaarbindung.

Wann ist es dann eine Ionenbindung?
alpha
Moderator
Moderator
Beiträge: 3571
Registriert: 26.09. 2005 18:53
Hochschule: Lausanne: Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne

Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von alpha »

Die Ionenbindung ist auf die elektrostatische Anziehungskraft (Coulombkräfte) zwischen negativ und positiv geladenen Teilchen zurück zu führen. In NaCl z.B. liegen Na+ Ionen und Cl- nebeneinander vor, ziehen sich jedoch an, weshalb ein Salzkristall gebildet wird.
Die Elektrostatik hat keine Richtung, in welche sie bevorzugt wirkt und die Elektronen werden nicht geteilt zwischen den Atomen.


Grüsse
alpha
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Rocky Balboa
zonko

Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von zonko »

@Nitrogenium: nur fuer den Fall, dass sich Dein Statement/Deine Frage hier speziell auf die Halogenwasserstoffsaeuren bezieht:

Es ist dort immer Elektronenpaarbindung.
Wenn die Saeure dissoziiert, bilden sich dabei aber die zwei Ionen. Diese beiden sind aber nicht aneinander gebunden, also liegt dort keine Ionenbindung vor.

Gruss zonko
Nitrogenium

Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von Nitrogenium »

Hi Zonko.

Nein, das war nur ein Beispiel.

Ging mir eigentlich nur die Bindungstypen, aber ich glaube ich habe es jetzt verstanden. Im Prinzip liegt immer die Elektronenpaarbindung vor, sobald man aber z. B. ein Salz erzeugt, liegt eine Ionenbindung vor. Was auch Sinn macht (Na+Cl-). Dissoziiert liegt überhaupt keine Bindung vor, die Ionen sind frei beweglich im Lösungsmittel.

HCl & NaOH -> Elektronenpaarbindung
Salz davon -> Ionenbindung
zonko

Re: Elektronenpaarbindung

Beitrag von zonko »

So leider auch nicht ganz richtig.

Salze haben immer Ionenbindungen, denn so sind sie definiert.
Salze gibt es immer von den dazugehoerigen Saeuren, bzw. das Salz ist jenes des Saeureanions.

Ob es sich um eine Ionenbindung handelt, solltest Du, wie weiter oben ja richtig steht (Post von Jako), am Elektronegativitaetsunterschied festmachen.

Der ist bei Na-O viel groesser als 1,9. Dort liegt also eine Ionenbindung vor.

Aber auch hier gilt: Saeure+Metall --> Wasserstoff + Metallsalz der Saeure

Die Saeure im Fall von NaOH ist aber Wasser.

Gruss zonko
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