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Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Sonstige Fragen zum Thema Chemie

Moderator: Chemiestudent.de Team

trefzger99
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Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von trefzger99 »

Hallo zusammen.

Ich hoffe auf Eure Meinungen. Falls das hier gar nicht rein passt, dann sorry. Oder die Bitte an die Admins: bitte verschieben.

Vermutlich mache ich mir zu viele Gedanken. Aber folgendes: ich hab mein Schlüsselbund auseinander genommen, um die Schlüssel mal zu putzen. Da sammelt sich doch schon mal alles mögliche an. Bei ein paar der Schlüssel hatte ich Schlüsselkappen drauf, die decken nicht den kompletten Kopf, sondern den Rand ringsherum. Die hab ich abgemacht, um ordentlich reinigen zu können. Später mach ich dann neue drauf. Nun gab es bei allen drei Schlüsseln mit Kappen unter diesen Randstreifen grünliche Ablagerungen.

Kann das „Grünspan“ sein? hab mich schon vor einiger Zeit mit den Unterschieden zwischen Patina und echtem Grünspan beschäftigt. Weiß, dass das bei Kupfer oder Messing entstehen kann. Dachte, die Schlüssel sind aus Edelstahl oder Alu. Seit vorhin weiß ich, dass viele Schlüssel aus Neusilber sind. Einer Legierung aus u.a. Kupfer, welche trotzdem eine silberne Farbe hat. Kann also das enthaltene Kuper in so nem Schlüssel auch zu Grünspan führen? Oder sind das andere Schmutzablagerungen, die sich in den verdeckten Bereichen sammeln können? Bakterienschmodder, Klebrig von den Gummikappen oder sonst was. Die offenen Bereiche des Schlüssels (auch der Bart) zeigen keine solche grünlichen Ablagerungen.

Warum ich das ganze frage: Grünspan (also der Echte, durch Essigsäure entstehend) ist ja giftig. Wie schätzt ihr den täglich Gebrauch des Schlüssels ein? Kann das gesundheitlich schon ein Problem sein, oder wäre das eher geringfügig, wegen kleinster Menge?
Des Weiteren hab ich alle Schlüssel im Ultraschallbad laufen lassen und anschließend mit einer alten Zahnbürste gereinigt. Nachher werden sie getrocknet und sind dann morgen wieder im Einsatz.

Ehrlich gesagt, hat mich das Grünspan-Thema ziemlich getriggert, da ich eben vor ein paar Monaten einen Bericht über die Giftigkeit gelesen habe. Möchte das in den richtigen Maßstab einordnen.
Was mich dann zusätzlich getriggert hat: in diesen Neusilber Legierungen sind oft auch kleine Mengen Blei enthalten. Nun ist ja Blei auch nicht ohne. Wenn es jedoch so ist, dass viele Schlüssel aus Neusilber sind, dann ist dieses Material ja überall vorhanden. Ist das dann auch eher unproblematisch? ich hab gelesen, dass auch. Essbesteck aus Neusilber üblich ist. Was meint ihr dazu?

Danke im Voraus für Eure Meinungen.
Dirk
chemiewolf
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von chemiewolf »

nein, es handelt sich mit größter Wahrscheinlichkeit um Oxide und (basische) Oxidhydrate.
Wie du schon erwähntest, werden zur Entstehung von Grünspan Essigsäure bzw. irgendwelche Acetate benötigt. Mit denen dürften deine Schlüssel wenig oder gar keinen Kontakt gehabt haben.
Nobby
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von Nobby »

Wenn es Neusilber ist würde ich wegen Kupfer weniger Sorgen mache jedoch wegen Nickel, denn Neusilber ist eine silberweiß glänzende Legierung aus 45–70 % Kupfer, 5–30 % Nickel, 8–45 % Zink, eventuell mit Beimischungen von Spurenelementen wie Blei, Zinn oder Eisen.
Nickelionen können Allergien und auch Krebs auslösen. Wie schon angemerkt liegen da eher Oxide, Hydroxide oder auch Carbonate vor, die relativ schwerlöslich sind.
Durch Schweiss ( enthält Buttersäure) können, die aber in Lösung gebracht werden.
trefzger99
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von trefzger99 »

… oder aus was können sonst silbernfarbene Schlüssel sein? ein Magnet hält an den Schlüsseln nicht.
trefzger99
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von trefzger99 »

Sorry für den Doppelpost 😕

… aber Nickel wäre dann doch in vielen Schlüsseln drin, das kann man ja fast nicht vermeiden. Ist das in dieser Form wirklich problematisch?
Chemik-Al

Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von Chemik-Al »

Der Schlüssel wird sehr sicher aus "Neusilber" sein,die grünlichen Ablagerungen/Verfärbungen bestehen wohl üebrwiegend aus Oxidationsprodukten des Kupfers(s. chemiewolf),aber auch Nickel kann unter geeigneten Bedingungen ähnlich Verfärbungen zeigen.
Echter Grünspan und die oben genannten Kupfer(II)oxidhydrate(u.a.) sind von vergleicbarer,mäßiger Toxizität,was allein auf die Wirkung des Kupfer(II) zurück zu führen ist.So sollte man auch keine sauren Speisen in Kupfertöpfen zubereiten.Weiteres unter "Kupfervergiftung" nachlesen.
Das Nickel im Neusilber dagegen hat einen hohen Allergiefaktor,wie man an den bekannten Kontaktdermatosen sieht,die durch zu langen,direkten Hautkontakt von stark Nickelhlatigem,billigen Modeschmuck ausgelöst werden können.
Das wird Nobby vermutlich gemeint haben,eine echte Gesundheitsgefahr besteht hier aber bei einem normalen Umgang mit dem Schlüsselmaterial nicht.
Bei der Reinigung der Schlüssel kann man noch Handschuhe verwenden,ansonsten muß man sich keine Sorgen machen.

Chemik-Al.
chemiewolf
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von chemiewolf »

Chemik-Al hat geschrieben: 19.09. 2022 14:58 Bei der Reinigung der Schlüssel kann man noch Handschuhe verwenden,ansonsten muß man sich keine Sorgen machen.
ist eigentlich nicht notwendig, da eine transdermale Aufnahme der Salze unmöglich ist.
trefzger99
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von trefzger99 »

Ok. Danke. und diese Oxidationsprodukte von Kupfer sind nicht gleichzusetzen mit Grünspan, das habe ich richtig verstanden?
Chemik-Al

Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von Chemik-Al »

"„Grünspan“ stellt ein Gemisch mehrerer basischer Kupferacetate dar. Er bildet sich gelegentlich auf kupfernen Gefäßen, wenn diese mit Essig in Berührung kommen. Grünspan darf jedoch nicht mit den grünen Schichten einer Patina verwechselt werden " aus https://www.seilnacht.com/Chemie/ch_cuace.htm .
Es gibt andere Quellen,wo der "echte Grünspan" nur das wasserfreie Kufer(II)acetat wäre,aber was bei dir auf dem Sclüssel zu finden ist,wird ein Gemisch von Kupfer(II)oxid/hydroxiden + Chlorid +... sein.Halt ein Gemisch von Kupfer(II)-verbindungen,die durch Luft und Kontakt mit Haut entstehen.
Und "giftig" bedeutet hier soviel,daß man da nicht an einem solchen Schlüssel längere Zeit lutschen sollte.

Chemik-Al.
trefzger99
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von trefzger99 »

@Chemik-Al: ok. Danke. Diese Verfärbungen sind ja unter diesen Gummikappen mehr vorhanden gewesen als an den freien Stellen. Vielleicht auch noch Weichmacher aus dem Gummi. Egal. Hab die Schlüssel soweit es geht gereinigt. Passt schon.

Diese mäßige Giftigkeit. Gilt die nur bei Grünspan oder auch bei diesen anderen Ablagerungen?

Gruß,
Dirk
chemiewolf
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von chemiewolf »

trefzger99 hat geschrieben: 20.09. 2022 11:39 Diese mäßige Giftigkeit. Gilt die nur bei Grünspan oder auch bei diesen anderen Ablagerungen?
um das zu beurteilen müsste man schon genau wissen um welche Substanzen es sich handelt. Sonst ist das wie ein Blick in eine Glaskugel...
trefzger99
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von trefzger99 »

ok... aber man kann festhalten... einfach nicht am Schlüssel lutschen, dann müsste es ok sein, oder?
chemiewolf
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Re: Grünspan am Schlüssel? Blei in Neusilber?

Beitrag von chemiewolf »

trefzger99 hat geschrieben: 20.09. 2022 18:49 ok... aber man kann festhalten... einfach nicht am Schlüssel lutschen, dann müsste es ok sein, oder?
ja, das ist ok.
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