Handbuchmäßiger Umgang mit Säuren

[consti123]

Liebe Gemeinde,

ich wende mich mit folgender Frage an euch:
Ich bin von Haus aus studierter Ingenieur; mit gewisser chemischer Vorbildung (mehrere Semester Organik und Anorganik und Physikalische Chemie). Mir wurde auf Arbeit nun die Verantwortung für ein Labor mit Abzug übertragen, was bedeutet, dass ich auch für den Umgang mit starken Säuren zuständig bin.
Ich möchte das gerne gewissenhaft und möglichst sicher für alle gestalten, leider bin ich kein gelernter Chemielaborant. Konkret geht es mir um den Umgang mit Säuren (hauptsächlich konz. Salz- und Salpetersäure), die wir in unserer Einrichtung nur in 2,5L-Flaschen zu kaufen kriegen, wovon ich aber regelmäßig nur ein paar ml brauche. Was ist hier sozusagen die gute fachliche Praxis?
Von den großen Flaschen je eine kleine (am liebsten mit NS-Stopfen) abfüllen, und mir meine benötigte Menge dann mit kleinen Einmal-Kunststoffpipetten abnehmen?
Alles in der großen Flasche lassen und mit einer langen Messpipette rausholen?
Ganz anders?

Die Flaschen lagern selbstverständlich in einem richtigen Chemikalienschrank, nicht im Abzug.

Allerbeste Grüße

[Nobby]

Also es gibt Glasflaschen mit Glasschliff oder Kunststoffflaschen in kleineren Volumina
Stellvertretend:
https://www.carlroth.com/de/de/flaschen ... s/p/ccx3.1

Bei Verwendung von wenigen Millilitern macht es Sinn die Säuren abzufüllen und die kleineren Flaschen im Abzug verwenden.
Entnahme mittels Pipetten oder komfortabler man benutzt Dosierflaschen/büretten mit Digitalanzeige.

https://www.google.com/search?client=fi ... -srp.0.0l2

[consti123]

Hallo Nobby,

ich habe mal gelesen, dass Flaschen mit Glasstopfen nicht zur Langzeitlagerung empfohlen werden. Stimmt das? Die Beständigkeit von normalen PP-Deckeln gegen beispielsweise konz. Salpetersäure ist nicht so besonders: http://www.hema-info.de/besthno3.htm
Ich traue außerdem den normalen PP-Deckeln mit PTFE-Einlage nicht. In einem anderen Labor habe ich gesehen, wie so ein Deckel über die Jahre immer bröseliger wurde und schließlich von selbst aufriss. Da scheint mir ein NS-Glasstopfen doch die haltbarere Variante zu sein.

Gruß

[Nobby]

ich habe mal gelesen, dass Flaschen mit Glasstopfen nicht zur Langzeitlagerung empfohlen werden. Stimmt das? Die Beständigkeit von normalen PP-Deckeln gegen beispielsweise konz. Salpetersäure ist nicht so besonders:

Es gilt eigentlich Flaschen im Abzug für den täglichen bis wöchentlichen Bedarf zu lagern. Das sind auch Sicherheitsanweisungen je nach Chemikalie und deren Haltbarkeit. Daher ist es keine Langzeitlagerung. Die Langzeitlagerung findet in den Gebinden statt, die Ihr einkauft.

Die Tabelle zeigt ja die Beständigkeit. Also bei conc HNO3 kommt man um PTFE Deckeln oder reinen Glasverschlüssen nicht drum rum.

Ich traue außerdem den normalen PP-Deckeln mit PTFE-Einlage nicht. In einem anderen Labor habe ich gesehen, wie so ein Deckel über die Jahre immer bröseliger wurde und schließlich von selbst aufriss. Da scheint mir ein NS-Glasstopfen doch die haltbarere Variante zu sein.

Wie gesagt nicht Jahre drin lagern. Auch kann man bei einer Inventur oder Laborputzaktion mal die eine oder andere Flasche entsorgen. Das hat man ja bei Getränken auch und benutzt nicht Jahrelang die gleiche Getränkeflasche.

[consti123]

Naja - da liegt der Hase im Pfeffer. Ich brauche pro Woche vielleicht 10ml Salpetersäure, manchmal auch gar nichts. Für die anderen Säuren gilt das gleiche. Da lohnt es sich ja nicht, 250ml abzufüllen, das wird ja nicht in zwei Wochen leer. Andererseits will ich nicht alle zwei Wochen die 50ml-Flasche nachfüllen. Gibt es da keinen eleganteren Weg?

[Nobby]

Andererseits will ich nicht alle zwei Wochen die 50ml-Flasche nachfüllen. Gibt es da keinen eleganteren Weg?

Nein, wo ist das Problem mal was abzufüllen.
50 - 100 ml Volumen ist die richtige Grösse.