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HSAB Problem zur Klausurvorbereitung

Fragen rund um die anorganische Chemie (inkl. Ionenlotto)

Moderator: Chemiestudent.de Team

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Testus2K
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HSAB Problem zur Klausurvorbereitung

Beitrag von Testus2K »

Hallo
Ich glaube ich habe ein kleines Verständnis Problem, dass ich gerne für die morgige Klausur auflösen möchte, ich hoffe mir kann dabei jemand helfen.

Zur Klausur Vorbereitung habe ich mich mit einer Frage beschäftigt:
Eine wässrige Lösung von AlCl3 reagiert sauer. Worauf ist dies zurückzuführen?(Gleichung!)
Die Gleichung ist mir Klar

AlCl3 + 3 H2O --> Al(OH)3 + 3 H+

Ich habe mir aber gedacht, dass die vielleicht auch eine Begründung für die Reaktion wollen und da traten dann meine Probleme auf:

OH- bildet mit Al3+ eine stabilere Verbindung als OH- mit H+

Je Kovalenter eine Verbindung ist, desto schlechter löst sie sich in Wasser, also ist Al(OH)3 Kovalenter als H2O.

Dann wollte ich mir gucken, ob das mit dem HSAB-Konzept zu erklären ist und da kam das Problem:
Ich habe vorgestern erst gelesen: wenn ein Ion die Elektronen Wolke des anderen stark deformiert und so zu sich zieht ist die Verbindung eher Kovalent.Das erscheint völlig logisch, da zwei Ionen, die sich nicht deformieren sich nur Statisch anziehen, während sich gegenseitig deformierende Ionen sich die Elektronen eher teilen. Bei dem HSAB konzept scheint es jedoch umgekehrt, wenn zwei harte Ionen auf einander treffen (die sich ja kaum deformieren) soll die verbindung besser sein, also bei ungleichen Partnern.

Daher scheint das HSAB konzept überhaubt nicht nachvollziehbar zu sein, ich hoffe es kann mir heute noch jemand helfen, danke schonmal
MfG Testus2K
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Re: HSAB Problem zur Klausurvorbereitung

Beitrag von kry »

Wenn zwei harte Ionen aufeinandertreffen, dann kriegst du halt ne stabile Ionenverbindung. Es ist außerdem so, dass du nie sagen kannst, dass eine Bindung ausschließlich ionischer oder kovalenter Natur sei. Ne Bindung hat in gewisser Weise immer einen kovalenten und einen ionischen Anteil, je nachdem überwiegt dann der eine oder der andere Teil.

Ein Beispiel für die HSAB Theorie:
Fällung der Silberhalogenide.
Ag+ ist ein großes Kation. In der Gruppe der Halogenide nimmt die Größe des Anions nach unten hin zu (von F nach I).
Vergleicht man nun die Löslichkeiten der einzelnen Salze, so stellt man folgende Reihenfolge der Löslichkeit fest:
AgF>AgCl>AgBr>AgI. AgI ist schwer löslich, die Bindung ist am stabilsten.
Beamer
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Re: HSAB Problem zur Klausurvorbereitung

Beitrag von Beamer »

außerdem ist noch folgendes zu sagen: Al bildet in wasser nicht Al(OH)3 schließlich fällt da ja nix aus, vielmehr bilden sich hexaquakomplexe, in denen einzelne wassermoleküle gegen OH- ausgetauscht, bzw protonen abgespalten werden. [Al(H2O)5(OH)]. desweiteren ist das HSAB konzept weitesgehend empirisch, will heißen: so richtig begründen kann es keiner, aber funktionieren tut es.
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Testus2K
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Re: HSAB Problem zur Klausurvorbereitung

Beitrag von Testus2K »

Okay, dann das ganze nochmal von hinten aufgerollt.
Das es fließend zwischen kovalent zu ionisch übergeht ist klar, wobei ich doch z.B. bei F2 eine rein Kovalente Bindung unterstellen würde.
Testus2K hat geschrieben: Also HSAB verstehe ich jetzt so: Sind sich Ionen besonder ähnlich (Ladung+Größe) bilden sie fest Ionische Verbindungen, die auch von Wasser nicht gelöst werden können.(damit meine ich natürlich im Extremfall)

Dem entgegen wirkt aber auch: Bei größeren unterschieden, mit Stark Deformierenden Kationen (Klein und stark geladen) und Stark deformierbare Anionen (Große und starke Ladung) führen dazu, dass die Elektronenwolken in einander übergehen und die Bindung eine Kovalentere Natur bekommt, wodurch sie von Wasser nicht gelöst werden können
Und nochmal zum Aluminium, ist das nicht eher so:

Al[H2O]63+ --> Al[(OH)3(H2O)3] + 3H+

Und dann bleibt noch die Frage was die beste Begründung für diese Reaktion wäre, Ist "Al(OH)3 eine bessere HSAB-Verbindung Als H2O ?
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Re: HSAB Problem zur Klausurvorbereitung

Beitrag von alpha »

Anionen sind stark deformierbar, wenn sie gross sind und eine kleine Ladung tragen.

Verbindungen können besonders wasserunlöslich sein, wenn sie entweder besonders kovalent sind (weiche Säure, weiche Base wie bei AgX) oder wenn die Gitterenergie besonders gross ist (LiF)

Al(3+) ist ein sehr hartes Kation, als möchte es auch mit harten Anionen/Teilchen Komplexe bilden. Cl- ist weicher als OH-/H2O und wegen der Polarisierung der O-H Bindung wird die Abspaltung eines Protons erleichtert... - Irgendetwas in dieser Art...
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Re: HSAB Problem zur Klausurvorbereitung

Beitrag von Testus2K »

Danke nochmal für die Antworten, die Frage kahm so ähnlich übrigens in der Klausur dran, da wurde aber direkt gefragt woran das liegt
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