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Jede Reaktion umkehrbar?
Verfasst: 10.12. 2004 15:39
von gast
Ist jede chem. Reaktion im geschlossenen System prinzipiell umkehrbar? Von apparativen und anderen Schwierigkeiten mal abgesehen, zB die Reaktion Na + H2O --> NaOH + 1/2H2.
Ich meine, daß auch diese Reaktion je nach Temp. und Druck umzukehren sein müßte.
Verfasst: 10.12. 2004 17:03
von ondrej
ja jede Reaktion, so ist die Definition einer chemischen Reaktion.
Verfasst: 10.12. 2004 23:08
von gast

Bitte? Geht das auch etwas konkreter? Ich meine, es ist ja kein Pappenstiel, die eingangs erwänhte Reaktion rückgängig zu machen. Wie stellst Du dir das vor - sei es energetisch betrachtet oder ganz direkt apparativ?
Verfasst: 11.12. 2004 01:07
von ondrej
Ich meine nicht, dass es einfach wäre aber theoretisch machbar. Jede chemische Reaktion ist per Definition umkehrbar.
Verfasst: 11.12. 2004 16:32
von gast
per welcher Definition?
Verfasst: 11.12. 2004 18:42
von AV
Ich versteh jetzt nicht so ganz, wo Dein Problem liegt?!
Deine Frage war doch, ob das prinzipiell geht. Die Antwort ist nun mal: Ja!
Es ist ein Grundsatz, dass jede Reaktion umkehrbar ist. So sind chemische Reaktionen nunmal definert.
Um also auf Deine zweite Frage zu kommen:
Die Definition einer chemischen Reaktion.
Ob Du diese Umkehrung dann auch beobachten kannst, das ist eine ganz andere Frage, aber das wolltest Du doch gar nicht wissen ...
Sicherlich wirst Du es praktisch nicht oder nur kaum schaffen, NaOH und Wasserstoff wieder in Na und Wasser zu zerlegen. Wenn Du aber genügend Energie In Dein System reinpumpst, und das Ganze, wie Du es schon selbst gesagt hast, geschlossen betreibst, ist es möglich. Nur praktikabel ist es nicht.
In einem geschlossenen System wirst Du die Reaktion ja auch nicht vollständig Ablaufen lassen können. Vielmehr wird sich ein Gleichgewicht einstellen zwischen Produkten und Edukten. Dieses Gleichgewicht wird zwar so weit auf der Produktseite liegen, dass man sagt, die Reaktion läuft vollständig ab, aber de facto verbleibt immer auch ein kleiner Teil der Edukte, weil es die Rückreaktion nämlich tatsächlich gibt. Sie ist in unserem Fall nur derart langsam und unbegünstigt, dass sie auf den ersten Blick nicht in Erscheinung tritt.
Es gilt folgender Grundsatz:
Jede Reaktion ist reversibel. Parallel zu jeder Reaktion läuft auch die entsprechende Rückreaktion ab. Im Endeffekt wird sich ein dynamisches Gleichgewicht einstellen, und zwar in der Art, das Hin- und Rückreaktion gleich schnell verlaufen. An diesem Gleichgewicht hören die Reaktionen nicht auf, wir stellen wegen der gleichen Geschwindigkeit nur keine Veränderung mehr in der Zusammensetzung fest.