Seite 1 von 1

Fragen zur Kristallisation *wichtig*

Verfasst: 03.02. 2005 10:38
von sara
Hallo,

ich habe hier ein paar Fragen zu einem Schülerexpeiment:

1. Kristallisation durch Löslichkeitsbeeinflussung:
-man stellt Kochsalzlsg. her
-verteilt diese auf zwei Regensgläser
-in das eine gibt man einige ml EtOH
-in das andere konzentrierte Salzsäure

Nun meine Frage:
Welche Gründe sich für das Auskristallisieren des Natriumchlorids maßgeblich?

2. EInfluss der Kristallisationsgeschwindigkeit aufdie Kristallgröße:
-in 2 Reagenzgläser kommen je 5g Kaliumnitrat und 19ml Wasser
-beides im Wasserbad (40°C) lösen
-nach erfolgter Auflösung lässt man das eine Reagenzglas bei Raumtemperatur abkühlen, das andere schnell im kalten Wasser

Meine Frage hierzu:
Welchen Einfluss hat das kalte Wasser bzw. die Raumtemperatur auf die Kristallgröße?


Ich bitte um Antwort, habe jetzt schon Ewigkeiten im Internet gesucht und nix passendes gefunden.
Viele Grüße

Verfasst: 03.02. 2005 11:03
von Ardu
zu 1)

Wenn du EtOH zugibts, sinkt die Löslichkeit von NaCl in dem resultierenden EtOH/H2O-Gemisch, weil NaCl in EtOH nicht löslich ist.

Wenn du HCl zugibst, wird die Konzentration der Cl- Ionen in der Lösung erhöht und damit das Löslichkeitsprodukt für NaCl in Wasser überschritten.

zu 2)

Die Löslichkeit von KNO3 ist in der Wärme größer als in der Kälte. Wenn man jetzt sehr schnell abkühlt, dann kommt man schnell in einen Bereich hoher Übersättigung der Lösung und es bilden sich sehr schnell viele Kristallkeime und es entstehen hauptsächlich viele kleine Kristalle.
Wenn man aber langsam Abkühlen lässt, dann nimmt die Übersättigung nur langsam zu und es bilden sich nur wenige Kristallkeime, die dann langsam weiterwachsen und es entstehen wenige, aber größere Kristalle.

Taleyra

Verfasst: 03.02. 2005 12:34
von Gast
super, jetzt weiß ich schon mal, in welche richtung es geht :-)

noch eine frage: lässt sich der vorgang in einer Reaktionsgleichung darstellen?

vielen lieben dank

Verfasst: 03.02. 2005 12:51
von Q.
Wo es keine Reaktion gibt, gibts auch keine Reaktionsgleichung.

Q.

Verfasst: 03.02. 2005 12:57
von Ardu
Das einzige was man da als "Reaktionsgleichung" hinschreiben könnte, wäre, dass sich solvatisierte Ionen zu einem Feststoff zusammenlagern, so à la:

Na+(aq) + Cl-(aq) ---> NaCl(s)

Taleyra

Verfasst: 03.02. 2005 13:00
von Gast
hmm, dann besser ohne gleichung :D

vielen dank, ihr seid ja echt schnell!

Verfasst: 03.02. 2005 13:15
von ondrej
kannst uns ja weiterempfehlen :-)

Verfasst: 15.02. 2005 15:28
von Gast
Hallo,
wollt fragen, ob ihr vielleicht noch mehr ins detail gehen könnt?
also, was es mit dem ionengitter oder sowas auf sich hat...?

grüße
:-)

Verfasst: 15.02. 2005 15:42
von Q.
Ein Ionengitter ist in der Chemie eine regelmäßige Struktur, die von Elementen aus einer Ionischen Bindung aufgebaut wird.

Ein Kation zieht alle Anionen in seiner Umgebung an und umgibt sich somit von allen Seiten mit Anionen. Ein Anion zieht alle Kationen in seiner Umgebung an und umgibt sich somit von allen Seiten mit Kationen. So bildet sich ein prinzipiell unbegrenztes Ionengitter.

Bestes Beispiel ist das Natriumchlorid-Gitter
Bild

Um das gitter beim lösen aufzubrechen, muß Energie aufgewendet werden, deshalb kühlt sich eine Flüssigkeit ab, wenn man ein Salz darin löst.

Q.

Verfasst: 15.02. 2005 16:17
von Ardu
Es gibt aber auch Salze, die sich unter Erwärmen lösen. Das hängt ja auch noch von der Energei ab, die beim Hydratisieren der Ionen gewonnen wird. Wenn man mehr Energie durch die Hydratation der Ionen gewinnt, als man verbracuht beim Aufbrechen des Kristallgitters, dann löst sich eine Substanz unter Erwärmen.

Taleyra

Verfasst: 15.02. 2005 17:39
von Gast
ja, das mit dem ionengitter haben ich verstanden.
aber wie "greift" der Alkohol das Ionengitter, bzw. die Salzsäure die Kochsalzlösung an, damit es zum Auskristallisieren kommt?
Wie kann ich mir das mit der Lölichkeit vorstellen?

danke für die superschnelle hilfe! :-)

Verfasst: 15.02. 2005 17:47
von Q.
Hallo "Gast"

Taleyra schrieb:
zu 1)

Wenn du EtOH zugibts, sinkt die Löslichkeit von NaCl in dem resultierenden EtOH/H2O-Gemisch, weil NaCl in EtOH nicht löslich ist.

Wenn du HCl zugibst, wird die Konzentration der Cl- Ionen in der Lösung erhöht und damit das Löslichkeitsprodukt für NaCl in Wasser überschritten.
Das isses eigendlich. Guck dir mal in deinen Büchern nochmal das Löslichkeitsprodukt an.
Im ersten Fall änderst du das Lösungsmittel so, daß sich NaCl schlechter löst und im zweiten fügst du weitere Ionen zu, die dann das NaCl "verdrängen".

Q.