Seite 1 von 1
Job Plot
Verfasst: 31.03. 2005 21:09
von superd
Bei dem Verfahren "Job Plot" kann durch das entgegengegesetzte steigern bzw. senken der Konzentration zweier Stoffe bei konstanter Gesamtreaktion z.B. per Fluoreszens die Stochastik der beiden errechnet werden. Kennt jemand dieses Verfahren und kann mir Tips zur weiteren Auswertung geben? lg, Daniel
Verfasst: 24.05. 2007 10:59
von junkers
Die Methode wird in der Literatur üblicherweise "Methode der kontinuierlichen Veränderung" genannt. Job war der Erfinder dieser Methode, weswegen man hin und wieder auch von Job-Plots liest.
Bei der Methode handelt es sich um ein Verfahren zur Bestimmung der Stöchiometrie einer Gleichgewichtsreaktion, z.b. der Komplexbildung
A + B <==> [AB] oder 2A + B <==> [A2B]
Es wird eine Messreihe durchgeführt, bei der man die Konzentration von A und B in jeder Probe variiert, die Gesamtkonzentration A+B aber unbedingt konstant hält. Man braucht daher im Gegensatz zu einer Titration, bei der man die eine Komponente zu der anderen hinzugibt und somit die Gesamtkonzentration stetig erhöht für jeden Messpunkt eine separate Probe. Die Theorie von Job besagt nun, dass bei genau der Probe, in der das eingestellte Konzentrationsverhältnis von A und B (der Molenbruch) der Stöchiometrie der Reaktion entspricht, die Konzentration des Produktes maximal ist.
Praktisch geht man nun so vor, dass man für jede Probe spektroskopisch einen Messwert erfasst, der vom Produkt abhängt. z.B. die Intensität der Fluoreszenz. Trögt man diese Messwerte auf der y-Achse gegen den Molenbruch A/B auf der x-Achse auf, so erhält man eine Kurve mit einem Maximum. An diesem Maximum kann man nun auf der x-Achse die exakte Stöchiometrie der Reaktion ablesen.
Für die beiden obigen Beispiele hiesse dies, das Maximum wäre bei 0.5 für den 1:1 Komplex oder bei 0.66 für den 2:1 Komplex. Diese beiden Fälle können also unterschieden werden, ohne dass man vorher die Stöchiometrie des Komplexes kennen müsste.