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Hallo,

ich hätte eine Frage, die mir vielleicht der ein oder andere beantworten kann. Und zwar habe ich gerade im Abitur das Thema Kohlenhydrate und unsere Aufgabe ist es ein Experiment zu machen + die Auswertung.

Wir mussten eine Stärke-Lösung mit wenig verdünnter Salzsäure versetzen und anschließend für 10 Minuten ins Wasserbad legen. Dann sollten wir es Neutralisieren mit NaOH und dann das Gemisch mit Iod-Kaliumiodid-Lösung (Stärke- Nachweis) versetzen.

Das Ergebnis ist, dass der Nachweis positiv ist, da eine blau/schwarze Farbe entstanden ist, aber wieso?

Wird nicht durch die Hydrolyse die Glucoseketten der Amylose getrennt und dadurch kann sich keine Helix mehr ausbilden. Aus diesem Grund können auch kein Iod/Iodid- Moleküle eingelagert werden, wodurch eine Blaufärbung der Lösung ausbleibt.

Da ich im Internet nichts gefunden hatte, habe ich 2 Vermutungen. 1. Das die Neutralisation etwas zu tun hat, oder das die Säure nicht alle Ketten getrennt hat und somit immer noch eine Helix vorhanden ist.

Ich bedanke mich jetzt schon für die Personen, die sich Gedanken machen.

VG Leon

Tatsächlich zeigt die nachfolgende positive Iod-Stärke-Reaktion mit eurer Probe an,daß noch ausreichend Stärke-Moleküle vorhanden sind,um den CT-Enlagerungskomplex mit dem Triiodid zu bilden(-> blau-violette Färbung).
Entweder war die Stärkemenge zu Anfang zu groß oder wahrscheinlicher die Einwirkdauer/Temperatur der Salzsäure zu gering.
Die Neutralisation ist nicht unbedingt notwendig,würde aber auch nicht zu einem falsch-positiven Nachweis führen.
Es gibt Versuchsanordnungen z.B. für die enzymatische Stärkesplatung(mit Amlyase/Speichel),wo schon zu Beginn Lugolsche Lösung zugegeben wird.
Am Verblassen der Farbe sieht man den fortschreitenden Stärkeabbau.
Wie hoch war die Badtemperatur,wie konzentriert die HCl?

Chemik-Al

Da es nur ein kleines Schülerexperiment war, haben wir einfach nur das Wasserbad erhitzt und frei nach Schnauze das Gemisch hineingelegt, ohne es zu messen.

Die Konzentration der verdünnten HCL lag bei ca. 7%, aber unsere Lehrerin meinte, dass es eventuell zu Abweichungen der Konzentration kommen kann, da manche Lehrer es falsch aufgefüllt haben können.

Ich denke,die HCl-Menge war einfach zu gering,um in dieser kurzen Zeit die Stärke soweit abzubauen,daß die Iod-Stärke-Reaktion ausbleibt.
Üblicherweise gibt man zu dem Stärkeansatz ein paar Tropfen konz(!)HCl und erhitzt für eine kurze Zeit.
Die Säure ist zwar hier echter Katalysator und wird nicht bei der Reaktion verbraucht.Aber es war einfach zu kurze Reaktionszeit bei zuviel Stärke,um mit dieser Menge an Säure eine vollständige Stärkespaltung zu erreichen.Das sollte eigentlich der Lehrer bei einer Versuchsvorbereitung mal durchgetestet haben.
Du hast zumindest das Versuchsergebnis soweit richtig gedeutet

oder daß die Säure nicht alle Ketten getrennt hat und somit immer noch eine Helix vorhanden ist.

und eine Ursachenbetrachtung vorgenommen.
Bei dieser Reaktion gibt es verschiedene "Fehlerquellen",sowohl für falsch-positiv,wie auch falsch-negativ.
Zu letzterem käme es hier,wenn die Lösung noch zu heiß ist,da der CT-Komplex der Iod-stärke-Reaktion nicht hitzestabil ist.
Erst beim Abkühlen würde sich die Farbe des Komplexes wieder zeigen.

Chemik-Al.

Hallo,

Sie haben komplett Recht. Ich habe die Lehrerin gefragt, und daraufhin meinte Sie, dass es wohl an der Zeit lag, da die Hydrolyse unvollständig war.

Vielen Dank für die Hilfe.

VG Leon