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Hallo,
Es geht um folgenden Versuch: Zu einer KI-Lösung, die etwas Stärkelösung enthält (Herstellung der Stärkelösung: etwas Stärke in Wasser suspendieren, einmal aufkochen lassen), werden tropfenweise Lösungen bzw. Suspensionen der Halogenate (ClO-, ClO3-), die mit verd. HCL angesäuert wurden, zugegeben.
Wie lauten da die Reaktionsgleichungen?

In beiden Fällen entsteht Chlor, beim Chlorat noch zusätzlich Chlordioxid.
Beide oxidieren Iodid zu Iod, was mit der Stärke einen blauen Komplex ergibt.

Redoxgleichungen bitte selber mal versuchen. Tipp Konproportionierung.

Als Reaktionsgleichungen hätte ich jetzt: 2HCL +KI + C6H10O5+ ClO- reagiert zu Cl2 + C6H10O5I + H20 + KCL
Und ClO3- + KI + C6H10O5 + 2HCL reagiert zu Cl2 + C6H10O5I + ClO2 + KCL + H2O
Ist das so korrekt ?

Allgemein:die Stärke hat in der Reaktionsgleichung nichts zu suchen,sie ist nur der Indikator für die Bildung von Iod,und in den Elementsymbolen wird das "L" klein gechrieben(-> Cl..).
Man hat beim Hypochlorit durch das vorherige Ansäuern die von Nobby beschrieben Konproportionierung zu Cl2 zu formulieren.Dieses oxidiert Iodid zu Iod.
Beim Chlorat sollte man mMn direkt die reaktion von Iodid mit HClO3 formulieren.
Auch dort zuerst Bildung von Iod,welches durch Iod-Stärke-Komplexbildung angezeigt wird.
Im Gegensatz zur Hypochlorit-,bzw. Chlorlösung kann Chlorsäure Iod jedoch weiter zur Iodsäure oxidieren(neue Reaktionsgleichung).
Das würde sich durch eine Entfärbung des Stärke-Indikators zeigen,wenn man Überschuß an HClO3 verwendet.
Da tropfenweise gearbeitet wird,könnte man so dosieren,daß die Weiteroxidation nicht erfolgt.
Ob die Zersetzung der HClO3 und Bildung von ClO2 formuliert werden soll,bleibt offen.

Chemik-Al.

C6H10O5I ...Ist das so korrekt ?

Nein,du solltest dir anschauen,wie der Iod-Stärke-Komplex aussieht.Im einfachsten Fall ist das gebildete Iod durch vorhandenes Iodid als Triiodid-Monoanion in die helicale Stärkestruktur eingelagert und bildet dort einen CT-Komplex.
Der CT-Komplex ist keine stöchiometrische Verbindung.

Chemik-Al.

Ob die Zersetzung der HClO3 und Bildung von ClO2 formuliert werden soll,bleibt offen.

Hier wird Chlordioxid postuliert

https://www.seilnacht.com/Chemie/ch_hclo3.html

Die Bildung von ClO2 aus HClO3 wird ja nicht bestritten,dürfte aber unter den oben gegebenen Nachweisbedingungen mWn nicht erfolgen,daher wäre die RG dafür auch nicht zu formulieren.
Beim Ansäuern einer Natriumchlorit-Lösung sähe es anders aus.
Die Iod-Stärke-Reaktion ist auf jeden Fall eine allg. Nachweisreaktion auf bestimmte oxidierende Anionen,wobei man unterscheiden könnte zwischen Hypochlorit und Chlorat.Hypochlorit würde Iodid auch in basischer Lösung zu Iod oxidieren,Chlorat nicht.
Für den TES sind hier mMn nur die RG zu formulieren für die Konproportionierung und Bildung von Chlor,dessen Reaktion mit iodid und die Oxidation von Iodid zu Iod mit HClO3(oder NaClO3/H+).

Chemik-Al.