Seite 1 von 1

Würde es eine chemische Bindung in einem Hypothetischen Og2 +234 geben?

Verfasst: 30.11. 2022 20:03
von SigmaPi
Og2 +234 hätte nach der MO Theorie eine Bindungsordnung von 1, für mein Beispiel mache ich es noch deutlicher/ extremer und sage wir betrachten Og2 +235 in dem nur noch ein einziges Elektron das binde Sigma orbital besetzen würde.

Rein nach der mo Theorie würde sich hier eine Bindung ergeben mit Bindungsordnung 1/2, doch meine Intuition sagt mir irgendwie das es hier wegen der enormen abstoßenden Kraft der Kerne keine Bindung geben wird, obwohl doch eigentlich ein bindendes Sigma Orbital besetzt wird (?). Ich bin noch nicht in die Tiefen der mathematischen Formulierungen vorgedrungen aber berücksichtigt die mo Theorie solche abstoßenden Kernkräfte wenn man die Bindungsenergie mit ihr berechnen will (denn bis jetzt habe ich immer nur von Elektronenverteilung und der damit verbundenen Verringerung/ erhöhung der Systemenergie gelesen)? Wäre hier vielleicht eine Bindung vorhanden bloß mit extremer Bindungslänge?

Re: Würde es eine chemische Bindung in einem Hypothetischen Og2 +234 geben?

Verfasst: 01.12. 2022 10:34
von Chemik-Al
Rein formal könnte man hier eine Bindungsordnung von größer 0 berechnen,aber die MO-Theorie ist mMn für solch hoch geladene Ionen nicht sinnvoll anwendbar.
Du kannst ja in der Literatur schon für die einfacheren Molekülkationen von H2,He2 u.a. schauen,wie stabil solche "Moleküle" sind.
Die elektrostatische Abstossung wird hier schnell so dominierend,daß man real von keiner chemischen Bindung mehr sprechen kann.
Ob das bei höher geladenen Kationen einer durchgerechnet hat,kann ich nicht sagen.

Chemik-Al.

Re: Würde es eine chemische Bindung in einem Hypothetischen Og2 +234 geben?

Verfasst: 01.12. 2022 12:44
von chemiewolf
btw: Og ist laut Periodensystem ein Edelgas.

Re: Würde es eine chemische Bindung in einem Hypothetischen Og2 +234 geben?

Verfasst: 01.12. 2022 13:05
von Chemik-Al
Auch für die Edelgase kann man die entsprechenden MO-Diagramme aufstellen und daraus formale Bindungsordnungen ableiten.
Beim He2 wäre die Bindungsordnung 0,aber für die Molekülkationen kommt man formal auf BO >0 .
Die Frage nach einer chemischen Bindung(hier im Sinne kovalenter Bindung) sollte aber nicht allein aufgrund eines MO-Schemas beurteilt werden,mit zunehmender Ladung bei gleicher Ladung der Bindungspartner wir auh die repulsive Kraft relevant bis dominierend.
Das Thema wurde schon rechrt früh diskutiert:https://aip.scitation.org/doi/abs/10.10 ... alCode=jcp .

Chemik-Al.