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Öffnung von Aziridin

Verfasst: 13.03. 2006 21:35
von Morpheus
Nehmen wir an ich öffne 1-Methyl-Aziridin mit H2O, was 2-Amino-1-Methyl-Ethanol gibt. Warum erfolgt der Angriff dort, wo die Methylgruppe sitzt? Diese ist doch durch den Methylsubstituenten (+I-Effekt) deutlich weniger partiell positiv und ausserdem sterisch mehr gehindert.

Verfasst: 13.03. 2006 21:46
von alpha
Hätte jetzt spontan gesagt, dass dort eine grössere positive Ladung auf dem C sitzt - aysmetrische Verknüpfung des Stickstoffs, zur Ringspannungsverminderung: eine positive Teilladung auf dem sekundären C-Atom ist verhältnismässig gut stabilisiert und erlaubt eine stabilere Struktur (vergleiche mit der Oxomercurierung...)


Grüsse
alpha

Verfasst: 14.03. 2006 17:05
von Cabrinha
Schau Dir doch mal die mesomeren Grenzstrukturen an:
[N+]1=C(C)[CH-]1.C[C+]2[CH-]N2.CC3=CN3.C.C[/m]

Warum steht da eigentlich dauernd CH4?!
Das durch die Methylgruppe substituierte Kation ist induktiv besser stabilisiert als im anderen Fall... :wink:

Verfasst: 14.03. 2006 19:04
von alpha
Die Methanmoleküle wirst du ausversehen gezeichnet haben - von nichts kommt nämlich nichts ;)
Aber mir scheint du gehst von einer seltsamen Struktur aus: C=C-Doppelbindung? Aziridin? - Was du zeichnest, sieht mir nach Azirin aus?! - und ist leicht antiaromatisch...


Grüsse
alpha

Verfasst: 14.03. 2006 20:08
von Cabrinha
äähhhhh. da hab ich Azirin mit Aziridin verwechselt..... aaaahhhhh! :o

Stimmt.... :oops: gelobe Besserung, um meine Gutheit zu gewährleisten :lol:

Verfasst: 15.03. 2006 11:52
von Meo
Hey Leute,

mir schwebt da was im Hinterkopf, gibt es nicht soetwas wie intramolekularen H-Brücken,also nicht wirklich, eher so als stabilisierender Effekt, deshalb wird die Bindung zwischen dem terminalen C und dem N geschwächt, was erklärt, warum der Terminale Alkohol entsteht...

Deshalb ist die Umesterung von Methylestern auch nicht sooo easy. Also ich könnts vielleicht nochmal nachlesen, aber erst nächsten Do.

Bis dahin,

Grüsse

Meo

Verfasst: 15.03. 2006 15:28
von alpha
Bin mir jetzt nicht ganz sicher, Meo, aber deine Argumentation scheint mir nicht zum Experiment zu passen? - Ich habe verstanden, es entstehe eben gerade nicht der terminale Alkohol!


Grüsse
alpha

Verfasst: 15.03. 2006 21:12
von AV
Die C-N-Bindungen sind nicht völlig gleichwertig. Die Bindung zu dem Kohlenstoff, der die Methylgruppe trägt ist stärker polarisiert (zum Stickstoff hin). Und zwar gerade wegen der Methylgruppe. Die stabilisiert nämlich ein bei der eventuellen Ringöffnung entstehendes Carbokation.
Dieser Kohlenstoff ist also schon partiell positiv geladen (natürlich nur leicht, aber stärker als das andere), weshalb er das bessere Elektrophil ist. Das Wasser (das Nucleophil) greift also dort an, und nicht auf der anderen Seite.
Die Sterische Hinderung ist in dem Fall relativ egal, weil der Angriff eh von der der Methylgruppe abgewandten Seite stattfindet ;-)

Verfasst: 16.03. 2006 09:28
von alpha
@AV: Also das, was ich schon im ersten Post meinte ;)

Verfasst: 16.03. 2006 17:34
von Meo
Oh,
da habe ich wohl etwas falsch mitgekriegt... :oops:

AV hat wohl schon recht, mit dem,was er schreibt. War ich wohl mal wieder zu abstrakt in meinem Kopfe...

Gruss

Meo