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				Was sind Duftstoffe?
				Verfasst: 10.04. 2006 08:34
				von Lisa T.
				Tja, die Frage kommt mir zwar irgendwie simpel vor, doch klar und sicher beantworten kann ich sie nicht.
Ja, was sind denn Duftstoffe? Ätherische Öle? Was ist mit Estern?
Oder geht das in die falsche Richtung, und "Duftstoff" ist gar kein Oberbegriff? 
Viele Grüße Lisa
			 
			
					
				
				Verfasst: 10.04. 2006 08:57
				von Ardu
				Ich würde Duftstoff einfach als eine chemische Substanz (ganz allgemein) bezeichnen, die den Geruchsinn (von Mensch und Tier) anregt.
Und dann gibt es natürlich verschiedene Arten von Duftstoffen, wie du schon sagtest z.B. ätherische Öle, betimmte Ester, Pheromone...
			 
			
					
				
				Verfasst: 10.04. 2006 09:07
				von Lisa T.
				Okay, also ein Oberbegriff, vielen Dank.
Und jetzt: Kann mir jemand sagen, aus was sich der Duftstoff zusammensetzt, den ich bei der Extraktion von "Duftstoffen" aus Orangenblüten gewinne?
Wir haben die Extraktion in der Schule durchgeführt und schlussendlich klebt nun ein honigfarbener und auch ein wenig so riechender Stoff an der Wand des Kolbens. Gut, das ist der gewonnene Duftstoff, doch was ist der gewonnene Duftstoff ? ? ? ?
Lisa
			 
			
					
				
				Verfasst: 10.04. 2006 09:26
				von Ardu
				Ich habe gerade mal gegoogelt. Ich vermute, dass es Neroli ist, welches sich laut Wikipedia aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
* 35 % Terpenen (Camphen, Pinen)
* 30-35 % Terpenolen (v.a. Linalool, ferner Terpineol, Geraniol-Nerol und d-Nerolidol),
* 10-11 % Ester
* Aldehyden
* Ketonen
(
http://de.wikipedia.org/wiki/Neroli)
 
			
					
				
				Verfasst: 10.04. 2006 10:14
				von Lisa T.
				Neroliöl... ja, das hört sich gut an.  
 
 
Vielen Dank!
 
			
					
				
				Verfasst: 10.04. 2006 12:32
				von andreas
				Taleyra hat geschrieben:Ich würde Duftstoff einfach als eine chemische Substanz (ganz allgemein) bezeichnen, die den Geruchsinn (von Mensch und Tier) anregt.
Und dann gibt es natürlich verschiedene Arten von Duftstoffen, wie du schon sagtest z.B. ätherische Öle, betimmte Ester, Pheromone...
also mit dufstoffen sind doch wohl aromaten mitgemeint, oder täusche ich mich da? früher erkannte man sie an ihrem "wohlgeruch". heute definiert man sie über 
1) ein cyclisches system
2) konjugierte doppelbindungen
3) und über die hückelregel (anzahl der pi-elektronen--> 4n+n)
oder nicht?
 
			
					
				
				Verfasst: 10.04. 2006 13:27
				von ondrej
				ich glaube, dass das schwer zu definieren ist. H2S gibt auch einen Geruch von sich, zwar nicht wirklich "duftend", aber dafür sehr penetrant.
			 
			
					
				
				Verfasst: 10.04. 2006 16:36
				von alpha
				Und Benzen/Toluen/Xylene duften auch ganz lieblich - aber sie als Duftstoffe zu bezeichnen... damit hätte ich etwas Mühe 

 
			
					
				
				Verfasst: 11.04. 2006 08:54
				von Ardu
				Naja, nicht jeder Stoff, der "duftet" muss angenehm duften oder auch als Duftstoff im Sinne der Parfüm- und Kosmetika-Industrie verwendet werden.
Außerdem, Pheromone z.B. werden garnicht bewusst wahr genommen, aber sie können trotzdem auch beim Menschen unter Umständen heftige Reaktionen hervorrufen (Verliebtheit oder totale Abneigung...)
			 
			
					
				
				Verfasst: 11.04. 2006 15:43
				von vogelmann
				Achja Duftstoffe brauchen natürlich auch noch einen hohen Dampfdruck, denn z.B. Zimtsäure riecht nach gar nix, weil fest und kleiner Dampfdruck 

 
			
					
				
				Verfasst: 11.04. 2006 16:07
				von alpha
				Taleyra hat geschrieben:Naja, nicht jeder Stoff, der "duftet" muss angenehm duften oder auch als Duftstoff im Sinne der Parfüm- und Kosmetika-Industrie verwendet werden.
Da ist Römpp anderer Meinung:
Römpp hat geschrieben:Duftstoffe
Umgangsprachliche Sammelbez. für diejenigen Riechstoffe, die beim Menschen ein angenehmes Geruchs-Empfinden auslösen u. daher zur Parfümierung von techn. u. Sanitärartikeln, Seifen, Kosmetika (Körperpflegemitteln) u. dgl. vielfältige Verw. finden. In erweitertem Sinne lassen sich auch Essenzen u. Aromen zu den D. rechnen.
Aber das dürfte eher ein sprachliches Problem sein, als dass wir uns über die Natur der Sachlage uneinig wären  
 
 
Grüsse
alpha
 
			
					
				
				Verfasst: 11.04. 2006 18:27
				von Lisa T.
				Ich habe jetzt gerade noch einmal bei Wikipedia reingeschaut (-->  Zusammensetzung Neroliöls) und bin dabei über den Begriff "Terpenol" gestolpert, den Wikipedia selbst nicht näher erklärt als mit "(v.a. Linalool, ferner Terpineol, Geraniol-Nerol und d-Nerolidol)". Bei Google habe ich bisher auch keine Definition für Terpenol gefunden.
Kann mir vielleicht jemand erklären, worum es sich dabei handelt?
Viele Grüße   Lisa
			 
			
					
				
				Verfasst: 11.04. 2006 18:45
				von Cabrinha
				Also... nochmal mit "aromatisch"... dieser Begriff wurde verwendet, weil man damals in den bekannten Aromen häufig "den Benzolring" als Strukturelement gefunden hat... insofern zu folgern, daß alles was aromatisch ist wirklich aromatisch riecht, ist falsch. 
Vogelmann.... VAnillin, eine sehr interessante Verbindung(

) ist auch fest, riecht aber trotzdem krass lecker....
Außerdem: Die Eigenschaft eines Stoffes zu riechen hängt ziemlich stark von seiner Konzentration ab! Insbesondere die Thiole sind da zu nennen, die einen wesentlichen Teil des Kaffearomas ausmachen, in großen Konzentrationen jedoch wiederlich riechen! 
Ebenso stütze ich mich jetzt auf Ranga Yogeshwar, der einmal gezeigt hat, daß auch im teuersten Parfum ein Hauch von Kloake drinsteckt! 

 
			
					
				
				Verfasst: 11.04. 2006 18:58
				von alpha
				Cabrinha hat geschrieben:VAnillin, eine sehr interessante Verbindung(

) ist auch fest, riecht aber trotzdem krass lecker....
 
Auch Feststoffe können, jenachdem, einen beachtlichen Dampfdruck haben... Man sagte mir auch, dass OsO4 einen unangenehm/unpraktisch hohen Dampfdruck habe - Feststoffe können ja, so sagt man, auch sublimieren - Iod als vielleicht schönstes Beispiel...
Des weiteren mach ich es mir wiedermal einfach:
Römpp hat geschrieben:Terpineol
C10H18O, MG. 154,24, Bez. für ein Gemisch stereoisomerer Hydroxymenthene. [...]
Das T. des Handels ist meist ein Gemisch mit höheren a-T.-Anteilen, das wegen seines an Flieder erinnernden Dufts zu Parfümzwecken gebraucht wird. [...] a-T. ist in größeren Mengen im Pine Oil enthalten u. dient auch als Schäumer bei Flotationen. Parfümist. verwendet werden auch die Ester des T., von denen Terpinylacetat techn. am wichtigsten ist. Das z.B. in Cardamomen enthaltene Acetat riecht bergamottlavendelartig, reines a-T.-acetat fliederartig.
Grüsse
alpha
 
			
					
				
				Verfasst: 11.04. 2006 19:01
				von Gast
				Hallo!
Terpenol ist nur ein Oberbegriff für Linalol, Geraniol, Nerol, Menthol etc. Terpenole sind einfach Terpene (wie z.B. Limonen) mit einer Hydroxy-Gruppe. Darum also Geraniol, Nerol etc.