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Methanhydrat

Fragen rund um die anorganische Chemie (inkl. Ionenlotto)

Moderator: Chemiestudent.de Team

Coco
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Methanhydrat

Beitrag von Coco »

Hier eine Frage, das mich mehr aus Neugier interessiert.
Momentan redet alle Welt (z.B. in Romanen) von Methanhydrat, das sich in großer Menge an den Kontinentalrändern finden lässt. Methanhydrat ist quasi Wassereis mit eingeschlossenem Methan im Stoffmengenverhältnis ca. 6 mol H2O zu 1 mol CH4. Das Methanhydrat hat eine Dichte von 0,9 ähnlich wie Eis.
Soweit ist alles klar.
Nur: Warum schwimmt das nicht wie normales Eis auf dem Wasser?
(mir ist klar, dass es sich bei Normdruck zersetzen würde)
Aber warum wirken sich die starken Auftriebskräfte nicht auf die großen Lager aus und lassen das Material aufsteigen, oder anders ausgedrückt: Was hält das Material da unten? Eisberge schwimmen bekanntlich an der Oberfläche.
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Beitrag von ondrej »

wohl der Schwarm gelesen :-)?
Coco
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Beitrag von Coco »

Ja, aber nach ca. 1/3 des Buches habe ich es weggelegt, der Inhalt war mir zu albern.
Der eigentliche Grund: Wir (berufliche Gymnasien BW) hatten in der schr. Abi-Prüfung eine Frage über Methanhydrat, allerdings nicht dessen "Schwimmfähigkeit".
-JD-

Beitrag von -JD- »

Könnte völlig falsch sein, aber ne idee hab ich zumindest mal^^

vllt ist es einfach in den felsspalten "verankert", also quasi fest dran, wie etwa eiszapfen an regenrinnen, die fallen ja auch nicht runter.
alpha
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Beitrag von alpha »

Hätte das jetzt spontan darauf zurück geführt, dass das Methanhydrat ziemlich weit unten ist - also drückt eine ziemliche Kraft auf diese Clathrate. Wenn du auf ein Stück Eis drückst, dann bleibt es ja auch unter Wasser ;)

Übrigens: Das selbe soll es ja auch mit CO2 geben - und es soll Leute geben, die sich überlegen, ob das nicht ein sinnvolles "Endlager" sei für CO2 aus der Atmosphäre - hab ich mal gehört ;)


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Beitrag von ondrej »

ich weiß nicht so genau, aber ich denke, dass am Meeresboden ganz andere Temperatur und Druckbedingungen herrschen. Damit könnte sich die Dichte auch verändern.
alpha
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Beitrag von alpha »

Achso? - Bin davon ausgegangen, dass sich die Dichte von 0.9 schon auf das Methanhydrat dort unten bezieht, ist doch diese Struktur unter Normalbedingungen ohnehin nicht gar stabil...
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Beitrag von ondrej »

weiß eben nicht, hat jemand eine Quelle für die Angabe?
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Beitrag von ondrej »

ja und die Angabe dort bezieht sich denke ich auf Normalbedingugen (weil nichts anderes angegeben)
gast

Beitrag von gast »

aber selbst wenn wir davon ausgehen, dass sich die 0,9 auf normalbedingungen beziehn (wovon ich auch mal ausgehen würde), dann ist die dichte da unten halt höher.
aber:
die vom wasser doch auch.
Coco
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Beitrag von Coco »

Die Dichte von Methanhydrat ist 0,9 (wikipedia), die von Salzwasser größer 1. In großer Tiefe ist das Dichteverhältnis ähnlich. Es "drückt" auch nichts von "oben", sondern der Druck ist von allen Seiten gleich. Bei 1 Kubikmeter Methanhydrat entsteht eine Auftriebskraft von mehr als 100 kg nach oben. Daher: Welche Kraft hält das Material unten? Ich tippe auch auf "angefroren", habe aber noch nie von in großer Tiefe angefrorenem "Eis" gehört.
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Beitrag von alpha »

Wenn das Methanhydrat am Boden ist, dann drückt doch nicths mehr von unten? - Oder sehe ich das falsch? - Denke nicht, dass es freischwimmende Methanhydrat-Blöcke gibt - aber "angefroren" scheint mir auch irgendwie seltsam... müsste mal genauer recherchieren ;)

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Beitrag von alpha »

So wirklich, wirklich habe ich auf die Schnelle weiterhin nichts gefunden, aber zwei einigermassen "vernünftige" Quellen gibt es doch noch:

http://www.geomar.de/projekte/gashydrate/pdf/FB_p02.pdf
und
http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/methanhy.htm

Habe sie nur überflogen...


Grüsse
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Beitrag von Coco »

Lieber Alpha,
hier ein Zitat aus Deiner ersten Literaturangabe:

"Gashydrat in den Porenräumen submariner Sedimente führt zu einer Verfestigung der Sedimente....
Gashydrate gehören zu den wahrscheinlichsten Ursachen der aufgeführten Szenerien, die man heute
unter dem Stichwort ‘Geohazards‘ zusammenfaßt."....
Vereinfacht: Sie bleiben "unten", weil sie mit Sediment vermischt sind, sind aber labil und können sich zersetzen (wie ich vermutete).

Damit ist die Frage beantwortet.
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