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Säure/Base bei Brönsted

Verfasst: 30.04. 2006 09:56
von Topper Harley
Und weiter gehts...

Es geht mir diesmal um Säuren und Basen und wie man diese als solche auch erkennen kann.

Ne passende Reaktion ist:

NH3 + H²0 -> NH4+ + OH-

So und hier stellen sich mir ne Menge Fragen...

H²o reagiert als Säure und Ammoniak als Base.
Aber warum?

Definition Säure: protonendonator
Aber Wasserstoff könnten doch beide abspalten oder nicht?
Vom Molekülbau und von der EN sind sich N und O doch ähnlich...

Und Ammoniak reagiert als Base, weil Basen ein freies Elektronenpaar haben müssen. Gut Ammoniak hat eins. Aber H²o hat genauso eins.


Also: Wie kann ich ich an einer einfachen Reaktionsgleichung erkennen welcher Stoff Säure und Base ist?

Oder muss man einfach wissen das gewisse Stoffe gewissen anderen Stoffen gegenüber als Säure/Base reagieren?




So und unser Lehrer meinte dann noch sowas ähnliches wie: Aufgrund dieser Protolysereaktion wäre ein wie Stoff wie 1,6 Diamidhexan (das Zeug aus dem Acryl oder Nylon hergestellt wird) auch teilweise wasserlöslich wenn man sie gut durchschüttelt. Grundsätzlich nicht wegen dem langen unpolaren Alkylrest, aber die beiden funktionellen Gruppen und diese Protolysereaktionen würden teilweise ein bisschen Wasserlöslichkeit bringen.
Stimmt das?
Ist es nicht so dass der Stickstoff Wasserstoffbrücken ausbildet?

Verfasst: 30.04. 2006 11:25
von alpha
Also: Amine sind sowohl wegen den H-Brücken, als auch wegen anteilmässiger Protonierung z.T. wasserlöslich.

H2O und NH3 sind insofern schon nicht gleich, als die EN von Sauerstoff und Stickstoff nicht gleich sind! - HF ist ja auch eine stärkere Säure als H2O wegen EN, das zumindest ist eine einfache Erklärung...


Grüsse
alpha

Verfasst: 30.04. 2006 12:00
von Topper Harley
Kann man die EN da immer anführen? Oder gibts da auch Ausnahmen?
Sonst noch irgendwelche Regeln an denen man einen Stoff schnell als Säure oder base erkennen kann?

Also wenn ein Stoff als Säure oder base in wässeriger Lösung reagiert erhöht das automatisch die Lösungsfähigkeit dieses Stoffes?


Einfach furchtbar wenn man ständig alles hinterfragen muss und zu alles und jedem einen Bezug zu dies und jenem herstellen muss.
Da muss man in 20 min prüfung 2 jahre Unterricht ständig parat haben und reorganisieren können.

Verfasst: 30.04. 2006 12:26
von brain
Wie du eigentlich schon richtig erkannt hast, kommt es auf den Reaktionpartner an, ob ein Stoff als Säure oder Base reagiert. Entscheidend hierfür sind die Ks- bzw. Kb-Werte der Stoffe, die in jedem guten Tafelwerk tabelliert sind (für die wichtigsten Säuren/Basen).
Wasser ist da ein sehr gutes Beispiel: Mit Säuren (z.B. HCl) reagiert es als Base und bindet ein Proton, raus kommt H3O+. Mit Basen dagegen fungiert es als Säure, indem es ein Proton abgibt (s. dein Beispiel).
Mit Ammoniak ist es im Prinzip genau das gleiche, es braucht allerdings eine sehr starke Base (in meinem TW steht nur O2- als stärkere Base) um dem NH3 ein Proton zu entziehen, da sein Kb-Wert sehr groß ist.

Verfasst: 30.04. 2006 14:51
von alpha
EN ist nicht immer ausschlaggebend, wie der Vergleich von HF und HCl, HBr, HI zeigt: F ist elektronegativer als Cl, aber HF ist eine schwächere Säure als HCl, weil die negative Ladung auf dem Chlorid besser stabiliert ist als auf dem Fluorid - in wässriger Lösung - weil die negative Ladung über eine grössere Fläche verteilt ist und das Chlorid deshalb besser/stärker solvatisiert wird...


Grüsse
alpha

Verfasst: 11.05. 2006 11:52
von cross
das erkennt man an der säure bzw. basenstärke. diese wird durch den pks bzw pkb wert ausgedrückt.

Verfasst: 11.05. 2006 13:27
von Cabrinha
mit Hydrid könnt ihr Ammoniak deprotonieren....

Ein Molekül reagiert umso stärker als Säure, je besser die negative LAdung stabilisiert werden kann. neben Induktiven Effekten haben dabei mesomere eine entscheidendere Bedeutung! Schau Dir nur mal die Schwefelsäure an..... die negativen LAdungen können sich im Sulfation wunderbar verteilen..... wobei insbesondere die en. Sauerstoffe verantwortlich sind! :wink: