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Allgemeine Frage zum Chemiestudium!
Verfasst: 16.09. 2006 19:34
von C.
Hallo!
Ich wollte mal fragen, was ihr als Chemiestudenten (die hier bestimmt zahlreich auf diese Seite kommen!) zu eurem Studium sagen würdet? Ich spiele mit dem Gedanken auch Chemie zu studieren oder etwas in der Richtung...
welche Vorraussetzungen muss man dafür mitbringen?!
Danke schonmal für die Antworten...
Verfasst: 16.09. 2006 20:50
von AV
Die Vorraussetzungen sind denkbar einfach:
Abitur
ein Minedstmaß an Verständnis für Chemie, Mathe und Physik
eine gewisse Grundbelastbarkeit (denn das Studium wird arbeitsreich und kein lari-fari-Studium)
....
tja ... viel mehr braucht es eigentlich nicht ... es sei denn Du willst Biomedizinische Chemie nehmen, da gibt es meines Wissens nach einen NC ... dafür sollte Dein Abischnitt also entsprechend sein, ansonsten ist Chemie in der regel frei (Uniinterne NCs kann es aber trotzdem geben)
Verfasst: 16.09. 2006 21:05
von andreas
Ich bin selber noch Schüler und weiß daher nicht wirklich, wie das Chemiestudium "in natura" ist, aber die Beschreibung der Konstanzer Uni trifft es meiner Meinung nach ganz gut (oder was sagt ihr "wahren" Chemiestudenten dazu???):
Voraussetzungen und Anforderungen für das Chemiestudium
Deutsche Bewerber benötigen die allgemeine Hochschulreife; ausländische Bewerber einen gleichwertigen Schulabschluss.
Die Chemie gehört zu den "harten" Studienfächern. Voraussetzungen für ein erfolgreiches Chemiestudium sind vor allem die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und eine große Fülle systematisierten Stoffs aufzunehmen; hinzu kommen Fleiß, Stetigkeit und manuelle Geschicklichkeit. Um den umfangreichen Studienstoff bewältigen zu können, ist ein erhebliches Maß an Belastbarkeit, Arbeitswille und Ausdauer erforderlich.
Die Bedeutung der Mathematik, Physik und Informatik in der Chemie nimmt zu, wobei es noch weite Bereiche der Chemie gibt, in denen man auch ohne umfangreiche mathematische Kenntnisse erfolgreich arbeiten kann. Hilfreich für das Chemiestudium sind gute Schul-kenntnisse in Mathematik, Deutsch und Englisch. Englisch deshalb, weil ein Teil der Fachliteratur in dieser Sprache verfasst ist. Darüber hinaus finden vereinzelt Lehrveranstaltungen in englischer Sprache statt. Vorkenntnisse der Chemie selbst werden dagegen für Studienanfänger nicht vorausgesetzt.
(
http://www.uni-konstanz.de/studium/docs ... 6-2006.pdf, Seite 4)
Verfasst: 16.09. 2006 21:35
von AV
In der Tat, die Zusammenfassung trifft es ganz gut ... wobei ich Englische noch mehr betonen würde ... denn nicht ein Teil der Fachliteratur sind englisch, sondern - von den wichtigsten Lehrbüchern abgesehen - fast alles zumindest was das spätere Arbeiten mit Publikationen betrifft ...
Verfasst: 17.09. 2006 10:08
von Pee !!!
av hat recht.
man veöffentlicht heutzutage ersteinmal englisch, anschliessend ggfs. deutsch.
grund ist, dass englisch eine internationale sprache ist und auch die chemiker aus thailand die arbeit eines chemikers aus deutschland verstehen wollen.
Verfasst: 24.09. 2006 12:47
von Gast
Hi
Ich wollte mich auch mal über ein evtl Chemiestudium informieren. Zu den Mathekenntnissen: Die sind doch hauptsächlich für Formelauflösungen oder kommt da noch mehr dazu? Chemie interessiert mich total -> bin ganz gut, aber Mathe? Ist dieses Studium auch mit einer Leistung zwischen Note 3-4 in Mathe machbar?
Würd mich über ne Nachricht freuen. Danke

Verfasst: 24.09. 2006 13:22
von Mane
Falls Du mit "Formelauflösungen" das Ausrechnen von Ansätzen (also Dreisatzrechnungen) oder das Ausgleichen von Redoxgleichungen meinst, dann muss ich Dich enttäuchen. Man braucht schon leider etwas mehr Mathe für's Chemiestudium, vor allem im Bereich Physikalische Chemie...
Ob das mit ner 3-4 in Mathe zu schaffen ist, hängt von Deinem Engagement und den Anforderungen der Uni ab. An manchen Unis ist Mathe super schwer, an anderen relativ leicht. Wenn Du Dich entsprechend bemühst, ist der Matheteil sicherlich zu schaffen. Mathevorlesungen hat man ja auch nur in den beiden ersten Semestern (was aber nicht heißt, dass man später keine Integrale oder so mehr berechnen muss!)
Verfasst: 24.09. 2006 21:05
von C.
Danke schonmal für die Antworten!
Braucht man denn das was man in der Schule so in Chemie lernt später auch im Studium- oder geht das Studium in eine ziemlich andere Richtung?
...und: geht das Studium auch in eine medizinische Richtung?!
Verfasst: 24.09. 2006 21:13
von Mane
Na ja, also das Studium beginnt mit den Sachen, die man in der Oberstufe lernt und baut im Prinzip darauf auf. Aber es kommen natürlich auch neue Themengebiete hinzu.
Medizinische Richtung? Bei uns gibt's den Wahlpflichtbereich LifeScience, also Biochemie, Toxikologie und so. Es gibt an anderen Unis aber auch das Fach medizinische Chemie bzw. es gibt auch eben diesen Studiengang. Alternative dazu wäre vielleicht Pharmakologie - wenn Du Chemie und Medizin machen möchtest...
Verfasst: 24.09. 2006 21:45
von C.
...ne, ich wollte eigentlich eher nicht Medizin machen und hab mich gefragt, ob das denn im Studium vorkommt... geht LifeScience denn in die medizinische Richtung? Ich hatte auch irgendwo gelesen, dass man (ich glaube bei Biochemie) sezieren muss...?! Das wär dann glaub ich auch nicht so mein Ding...
Was macht man denn im Studium so hauptsächlich?
Hat man während des Studiums viele Prüfungen und macht man auch viele Praktika?
Verfasst: 24.09. 2006 22:22
von AV
Also Medizin machst Du nur, wenn Du einen solchen Studiengang belegst. Bei Biochemie werden natürlich entsprechende Sachen angeschnitten, bei Biomedizinischer Chemie noch mehr, aber das ist eine ganz andere Liga, als Chemie, Schwerpunkt ist und bleibt die Chemie.
Auch habe ich noch nie gehört, dass jemand im Chemiestudium jemals ein Tier sezieren musste (ob Chemie oder Biochemie), schliesslich kann man daran nicht wirklich viel Chemie erkennen ...
Prüfungen im Sinne von Klausuren schreibt man einige, man hat damit eigentlich stndg zu tun. mündliche Prüfungen gibt es je eine in jedem Teilfach ... während der Praktika gibt es dann immer auch noch sogenannte Kolloqs, bei denen man die Theorie zu den Versuchen bespricht.
In wie fern das alles relevant ist und wie das in Deine Noten einfliesst und wie umfangreich das ist, hängt starkt von der Uni ab.
Praktika macht man während des Studiums quasi ständig, in jedem Semester wenigstens eines ...
Verfasst: 24.09. 2006 22:34
von Mane
Auch habe ich noch nie gehört, dass jemand im Chemiestudium jemals ein Tier sezieren musste
Das kann durchaus schon mal vorkommen, wenn man z.B. in der Tox arbeitet. Bleibt aber auch dort eher die Ausnahme, da die Studenten eigentlich nur mit den Zellen arbeiten. Vorbereitet werden die Zellen jedoch von TAs...
mündliche Prüfungen gibt es je eine in jedem Teilfach
Bei uns waren alle relevanten Prüfungen mündlich - Vordiplom, Diplom, Praktikumsabschlussprüfungen. Mittlerweile ist aber, soviel ich weiß, alles schriftlich (Diplomprüfungen in dem Sinne gibt's auch seit einigen Semestern nicht mehr, sondern alle Scheine werden zur Diplomnote verrechnet.) Das hängt jedoch stark von der Uni ab!
Verfasst: 25.09. 2006 08:16
von alpha
Bei uns gibt es mündliche UND schriftliche Prüfungen... - Alles doppelt, gaaanz grosses Kino!
Grüsse
alpha
Verfasst: 25.09. 2006 09:31
von vogelmann
alpha hat geschrieben:Bei uns gibt es mündliche UND schriftliche Prüfungen... - Alles doppelt, gaaanz grosses Kino!
Ja das kenn ich irgendwoher...
Verfasst: 25.09. 2006 17:04
von C.
Ok, vielen Dank soweit!
Um mich zu entscheiden hab ich dann noch 1 3/4 Jahre Zeit...

mal sehen wie sich Chemie auch in der Schule noch entwickelt... da macht's mir im Moment zumindest Spaß... mal schauen!
