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Magnesium und Carbonatfällung

Verfasst: 08.06. 2009 13:14
von meinewenigkeit
Hi,

ich hab folgendes Verständnisproblem bei der Carbonatfällung:

Angenommen, ich hab eine Lösung bestehend aus Ca2+, Ba2+, Sr2+ und Mg2+ - Ionen. Die Erdalkalimetalle muss ich im basischen Milieu fällen, da diese dann nicht löslich sind. Dies mach ich mit Ammoniumcarbonat.
Jedoch kann dann auch Magnesiumcarbonat / Magnesiumhydroxid ausfallen. Um dies zu verhindern, hab ich im Jander-Blasius gelesen, muss man Ammoniumchlorid hinzugeben. Allerdings wird doch dann die Lösung wieder sauer und dann fallen die Erdalkalimetalle nicht mehr aus. Ich versteh nicht so ganz, inwiefern Ammoniumchlorid eine Rolle spielt und warum dann immer noch bei Zugabe, die Erdalkalimetalle ausfallen.

Danke schon mal im vorraus ;)

Re: Magnesium und Carbonatfällung

Verfasst: 17.06. 2009 07:16
von Ardu
Ammoniumchlorid (zusammen mit Ammoniak) wirkt als Puffer, so dass die Lösung nicht mehr so basisch wird, dass Mg(OH)2 ausfällt. Außerdem bilden sich in Ammoniumsalzhaltigen Lösungen zusätzlich lösliche Mg-Komplexe:
[Mg(H2O)6]2+ + NH3 <--> [Mg(H2O)5(NH3)]2+ + H2O
Beides, Pufferung und Veringerung der Mg2+-Konzentration, verhindern ein Ausfällen von Mg2+. (Steht so in meinem Jander-Blasius unter Mg).

Sauer darf die Lösung nicht sein, weil sich sonst die Carbonate wieder lösen (ganz sicher auf jeden Fall Ca(CO3)) da sich Hydrogencarbonate bilden. Alleine durch die Zugabe von Ammoniumchlorid wird die Lösung nicht sauer. Mann hat ja zuvor Ammoniumcarbonat und Ammoniak zugegeben. Auch wieder ein NH3/NH4+-Puffer! Zu basisch darf die Lösung nämlich auch nicht werden, da sonst eben Hydroxide ausfallen, inklusive Mg(OH)2.

Übrigens: Mg ist auch ein Erdalkalimetall. Es gehört nur nicht wie Ca, Sr und Ba zur Ammoniumcarbonat-Gruppe, sondern zur löslichen Gruppe.