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Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 01.03. 2010 20:28
von Ni Oe
Hallo,
im Chemie-Unterricht machen wir ein Projekt, das sich um das Recycling alter Computerchips dreht. Wir wollen versuchen, das Gold, das in den alten Chips ist, „rauszubekommen“.
Wir haben schon viel recherchiert und bis jetzt nur eine konkrete Möglichkeit gefunden:
Zitat:
„also im Prinzip ganz einfach, cpus (haben immer noch den höchsten Goldgehalt und relativ wenige andere störende Metalle) nehmen und zu Granulat zermahlen (Korngröße etwa 1 mm).
das Granulat mit Königswasser (Mischung aus konzentrierter Salzsäure und konzentrierter Salpetersäure) aufschließen (also lange unter Rückfluss kochen).

das darf man nur in einer entsprechend gesicherten Apparatur in dafür zugelassenen Laboratorien mit geschlossenem luftabzug!!!! die dabei entstehenden dämpfe sind giftig und kochend heißes Königswasser ist eine echt aggressives Flüssigkeit also entsprechende Schutzkleidung mit Gesichtsschutz, Brille, Handschuhe, Kittel, schürze, schuhe usw. tragen

die so erhaltene Lösung von Gold und kupfersalzen wird VORSICHTIG eingedampft (immer noch im Abzug) bis man die trockenen salze hat.

die salze kann man in Wasser lösen und dann das Gold elektrochemisch gewinnen.“

Könnte mir einer diese Möglichkeit etwas genauer erläutern? Außerdem habe ich in einem Forum was gelesen, dass man es einschmelzen könnte und, dass sich das Gold unten absetzen würde. Kann mir einer diese Idee erläutern?
Ich würde mich über eine ausführliche Antwort sehr freuen, da ich wirklich schon sehr viel Zeit im Web verbracht habe, aber noch nicht sehr viel fand.

Mfg Niklas Oefner

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 02.03. 2010 08:41
von alpha
Nun, das mit dem Einschmelzen ist vermutlich in etwa so: Gold hat eine ziemlich hohe Dichte (auch im fluessigen Zustand). Entsprechend wuerde sich, im Prinzip, das Gold unten "absetzen" - allerdings halte ich es fuer ein ziemliches Geruecht, dass das reines Gold waere, da es sich bestimmt mit dem Kupfer legieren wuerde - und ob mit dem Silicon auch, das waere abzuklaeren. - Aber wahrscheinlich ist es eine gute grosstechnische Methode, da die weitere Trennung nicht soo problematisch sein sollte.

Und das ganze in Koenigswasser zu loesen hoert sich auch nicht gerade verlockend an und ich glaube kaum, dass das so grosstechnisch gemacht wird. - Wundere mich, dass man nicht das umgekehrte vorgeschlagen hat, d.h. alles mal in Schwefelsaeure kochen (oder so), was zwar auch haesslich und gefaehrlich ist, aber immerhin wuerde man mal recht viel abtrennen, das KEIN Gold enthaelt. - Und dann kann man den Rest noch immer mit Koenigswasser extrahieren, wenn es noch zu viel unnuetzes Zeug drin hat...

Gruesse
alpha

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 03.03. 2010 10:49
von Ni Oe
Danke alpha,
jetzt hab ich immerhin schon 3 Möglichkeiten :)
Zur Schwefelsäure: Wieviel brauch man da etwa und in welcher Konzentration?

(Ich bin Schüler und kenn mich nicht wirklich aus. Wir sollen aber uns alleine die Versuche ausdenken und deshalb stell ich hier wahrscheinlich paar dumme Fragen, sorry dafür :P)

mfg Niklas Oefner

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 03.03. 2010 12:25
von Gast
Hallo,
ich hab noch etwas gefunden. Und zwar wird in der industriellen Goldförderung das Amalgamverfahren angewand.
Dem goldhaltigen gemisch wir Quecksilbber zugegeben. Es löst as Gold auf und Amalgam ensteht. Danach verdampft man das Quecksilber und man erhält "kompaktes Rohgold".
Wäre das auch eine Möglichkeit, die man bei den Computerchips ausprobieren könnte?
mfg gabA

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 03.03. 2010 20:48
von alpha
Ja, koennte man.

Nur so zur Sicherheit: Ihr wollt den Versuch aber nicht in die Praxis umsetzen sondern sollt nur suchen, was man alles machen koennte, richtig?

Konzentrierte Schwefelsaeure ist die beste Schwefelsaeure ;)


Gruesse
alpha

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 03.03. 2010 21:43
von Ni Oe
Wir sollen uns zuhause Gedanken machen und setzen die Versuche dann in der Schule mit unserem Lehrer in die Praxis um ;)
Danke für die Hilfe :)

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 22.11. 2010 09:36
von hans Dieter
ich glaube dass das mit der Schwefelsäure am besten funktioniert da wir das in der Schule auch schon gemacht haben, und aus 100 KG schrott haben wir 2 KG Gold gewonnen!

Wir haben 2000 euro dafür bekommen!

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 27.11. 2010 11:35
von alpha
Habt ihr das wirklich gemacht oder war das ein Scherz? - Ich meine 100 kg Schrott ist ja schon eine ordentliche Menge - schon fast Industriemassstab - und das ganze ist auch nicht unbedingt die beste Sache fuer Schueler - aber vielleicht sehe ich das ja zu eng?


Gruesse
alpha

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 03.05. 2012 21:49
von Gast
hans Dieter hat geschrieben:ich glaube dass das mit der Schwefelsäure am besten funktioniert da wir das in der Schule auch schon gemacht haben, und aus 100 KG schrott haben wir 2 KG Gold gewonnen!

Wir haben 2000 euro dafür bekommen!
Vorallem, weil 2kg gold 2000€ wert sind... wohl eher 90.000€

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 12.09. 2012 14:02
von Gast
hans Dieter hat geschrieben:ich glaube dass das mit der Schwefelsäure am besten funktioniert da wir das in der Schule auch schon gemacht haben, und aus 100 KG schrott haben wir 2 KG Gold gewonnen!

Wir haben 2000 euro dafür bekommen!
Moment einmal ! Irgendwie passen diese Zahlen so gar nicht zueinander, nochmal überdenken !(?)

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 24.12. 2012 08:55
von Ping
2000 € sind an die schüler gegangen, den Rest hat der Leerer (kein Rechtschreibfehler) einbehalten oder wie?
Oder pro Schüler 2000?

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 24.08. 2013 17:18
von Gast
ich denke es kommt drauf an wie viele andere Metalle in eurem 2 Kilo Barren waren

Kupfer Palladium etc

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 01.10. 2013 08:33
von Galvanotechniks
Galvanotechniks sagt dazu nur: Sorry, aber das Ihr alle mehr oder weniger keine blase Ahnung habt. Logisches Denken ist hier auch nur die stärke Einzelner. Wer ein bisschen Ahnung hat oder logisch Denken kann der weiß, das in 1000kg CPUs niemals so viel Gold stecken kann, gerade mal um die 150 bis max. 200 gr Gold (wenn überhaupt)stecken da drin und das ist schon verdammt viel! Also lasst euch keinen Bären aufbinden. Wer echtes fundiertes Wissen sucht, der sollte lieber in Büchern suchen egal ob analog oder digital, und sollte nicht irgend welche MÖCHTEGERNCHEMIKER die einem Skurrile und zum teil LEBENSGEFÄHRLICHE Tipps geben, im Internet fragen. Das hatte noch nie nen taug!!

Mein Kredo: Die Masse ist Dumm!!

Re: Elektroschrott-Recycling

Verfasst: 17.10. 2017 09:54
von german-miner
Hallo!
Als erstes ist mal anzumerken das es von entscheidender Bedeutung ist welche Art von Chips verarbeitet werden (Keramik, Fiber-Cpu usw.) Es stimmt auch nicht das in den CPU das meiste Gold ist, das ist nämlich an Stellen wo man es nicht sieht. Nun ein paar kleine Erklärungen:

Keramik CPU: muß nur zerbrochen werden in etwa 2cm große Stücke, danach in Salpetersäure die Basismetalle weitesgehend herauslösen. Nach erfolgter Reaktion dekantieren und erst danach Aqua Regia um die Goldanteile aufzulösen und am Ende selektiv fällen mit Eisensulfat oder SMB.

Bei Fiber-CPU: abhängig von Typ, teilweise sind nur die sichtbaren Pins vergoldet, dann mit einer Heißluftpistole die Pins entfernen und genau wie oben erstt Salpetersäure und dann Königswasser.
Bei anderen Kunststoff CPU gibt es teilweise noch bondwire im inneren (ist 22-24K Gold im Gegensatz zu flashcergoldung auf den PINs)

Ich könnte hier noch unendlich weiterschreiben aber das Thema ist zu umfangreich. Die 2KG stimmen im leben nicht und das ganze wurde auch nicht aufraffiniert. Die flashvergoldungen sind lediglich 10K Gold.
Wer sich damit auskennt kann den ungefähren Goldgehalt auch so errechnen.