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Elektronenaffinitäten/Ionisierungsenergie von org. Molekülen

Fragen rund um die organische Seite der Chemie

Moderator: Chemiestudent.de Team

kyte
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Beiträge: 2
Registriert: 30.03. 2011 11:50
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Elektronenaffinitäten/Ionisierungsenergie von org. Molekülen

Beitrag von kyte »

Hallo zusammen,

Es geht um organische Moleküle:
Ist es richtig, dass die Ionisierungsenergie (IE) das Gegenteil der Elektronenaffinität (EA) ist? Wie ich das sehe haben beide die Einheit eV.

Bei der Ionisierungsenergie schätze ich mal, dass je kleiner die eV Zahl ist, desto weniger Energie muss aufgewendet werden um das Molekül positiv zu ionisieren.
Wenn das richtig ist, bedeutet das dann, dass ein Molekül mit hoher EA leichter negativ zu ionisieren ist?

Und kann man das für Moleküle berechnen oder zumindest grob abschätzen, ob es leichter positiv oder negativ ionisiert werden wird?
Und kann man zwischen mehreren Molekülen entscheiden, welches das am leichtesten zu ionisierende ist und welches das schwer zu ionisierende?

Bisher habe ich nur Tabellen gefunden, in denen das experimentell ermittelt wurde, aber da muss es doch eine Regelmäßigkeit geben, so dass die Reaktionen abschätzbar sind.

Hoffe dass mir das jemand beantworten kann

freundliche Grüße
alpha
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Re: Elektronenaffinitäten/Ionisierungsenergie von org. Molekülen

Beitrag von alpha »

In etwa kann man schon sagen, dass IE und EA das Gegenteil voneinander sind. Das Problem ist das Vorzeichen - anscheinend gibt es zwei Konventionen, eine, in der EA einfach die IE des Anions ist und eine, in der das Vorzeichen umgedreht wird...


"Richtig" rechnen kann man natuerlich IE und EA mit quantenmechanische Methoden.

Trends kann man auch "einfach so" abschaetzen - wobei es einfacher ist IE's mit anderen IE's zu vergleichen als IE's mit EA's.
Z.B. Sollte die IE von Molekuelen mit vielen, schwach gebundenen Elektronen kleiner (im absoluten Sinn) sein als von Molekuelen mit wenigen, stark gebundenen Elektronen. Z.B. sollte Methanol schwerer zu ionisieren sein als Methanthiol (CH3SH)
Oder Benzene sollte leichter ionisierbar sein als Hexan.

EA finde ich wesentlich weniger intuitiv, aber es sollte aehnliche Prinzipien geben. Z.B. grossere Molekuele mit mehr elektronegativen Atomen sollten eher dazu geneigt sein, ein Elektron aufzunehmen...


Gruesse
alpha
But it ain't about how hard ya hit. It's about how hard you can get it and keep moving forward.

Rocky Balboa
kyte
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Re: Elektronenaffinitäten/Ionisierungsenergie von org. Molekülen

Beitrag von kyte »

Ja ok, vielen Dank alpha.

Kennt denn irgendjemand vielleicht Tabellen mit EA´s und IE´s von verschiedenen Molekülen?
Gefunden habe ich diese Seite :
http://webbook.nist.gov/chemistry/form-ser.html
Wenn man da unter "Thermodynamic Data" einen Haken an "Ion Energetics" macht und eine Summenformel eingibt, dann wird bei einigen schonmal die Ionisierungsenergie, manchmal auch die Elektronenaffinität angezeigt.
Nur wie von alpha beschrieben scheint es ja Unklarheiten bezüglich der Vorzeichen zu geben. Und da weiß ich nun nicht ob eine niedrige EA bedeutet dass es leicht eine negative Ladung aufnimmt oder umgekehrt.
Bei der IE ist es irgendwie einfacher, ist sie hoch wird viel Energie zum ionisieren benötigt, ist sie niederig umgekehrt.
Aber sagen, dass eine geringe IE gleichzeitig die Aufnahme von Elektronen erschwert kann man auch nicht, oder? Also wenn z.B. die IE niedrig ist, ist die EA hoch und umgekehrt?
Wäre nett wenn mir da jemand einen Tip geben könnte, auch Literatur oder Ähnliches

Danke und viele grüße
alpha
Moderator
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Beiträge: 3568
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Re: Elektronenaffinitäten/Ionisierungsenergie von org. Molekülen

Beitrag von alpha »

Nist schein EA's als IP des negativ geladenen Atom/Molekuel anzugeben, d.h. die Energie, die es braucht dem Anion ein Elektron zu entreissen.

Also wenn, dann gibt es eine Tendenz dafuer, dass je schwerer es ist, ein Molekuel zu ionisieren, desto lieber wird es negativ geladen, weil es ja offenbar gerne seine (und evt. auch noch andere) Elektronen besitzen moechte, sozusagen.
Dadurch ist ja auch eine der Elektronegativitaetsskalen definiert.


Gruesse
alpha
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