Anziehungskraft von Teilchen/Warum reagieren sie überhaupt?
Verfasst: 08.05. 2014 17:59
Hallo liebes Forum,
ich bin Schüler der 12. Klasse eines Berufsgymnasiums und habe in letzter zeit nicht mehr so gute noten in Chemie. Da mich die Chemie aber zunehmend interessiert, sodass ich es mittlerweile sogar Studieren möchte, habe ich angefangen, mich damit für die Schule und aus Privatem interesse intensiv auseinander zu setzten. Allerdings habe ich oft große Schwierigkeiten mit dem Verständnis, da es zu den allg. Regeln oft so viele Ausnahmen gibt und viel einfach nur durch herausfinden entdeckt wurde, was man einfach so ohne Regel hinnehmen muss. Beim Lernen bin ich nun aber auf 2 Fragen gestoßen, die mir das Verständnis für Reaktionen wehsentlich erleichtern würden, wenn es dafür Antworten gibt.
Die erste Frage beschäftigt sich teilweise mit der Frage, warum es überhaupt zu reaktionen kommt... Denn in vielen Informationen und auch im Unterricht wird einem oft nur das WIE aber nicht das WARUM erklärt. Die eigentliche Frage ist, woran kann ich erkennen, wie stark Stoffe aneinander gebunden sind und was dazu in der Lage ist, diese Bindung aufzubrechen.
Dazu mal 2 Beispiele: Als erstes die Synthese von Wasser. Wasser wird ja hergestellt, indem man Wasserstoff und Sauerstoff reagiren lässt. Beides liegt ja als Gas in gebundener Form vor. Also:
2H2 + O2 -> 2 H2O
Woran kann ich jetzt aber erkennen, wie Stark die Bindung zwischen den H-Atomen und den O-Atomen ist, und die beim H2O? Fest steht ja, dass die vom H2O größer sein muss, als bei den Gasmolekülen, sonst würde es ja wieder zurückreagieren, bzw garnicht reagieren. Kann man das irgendwie berechnen, oder muss man für jede Reaktion einfach wissen, dass sie so abläuft, wie sie abläuft, weil es irgendjemand herausgefunden hat? Außerdem stellt sich mir die Frage, warum sich die Gasmoleküle überhaupt auftrennen um miteinander zu reagieren, da sie ja zu zweit schon die Edelgaskonfiguration haben, also was bewegt sie dazu, diese (wenn auch nur für eine kurze Zeit) zu verlassen?
Das Zweite ist bei der Kochsalzwasserlösung. Die Natriumionen trennen sich im Wasser ja von den Chloridionen. Auch hier kann man ja die Frage stellen, wie kann man errechnen, dass die Anziehungskraft des polarisierten Wassers größer ist, als die der Atome im Kristall? Bei dem Beispiel habe ich aber noch eine andere Frage: Wenn die Atome voneinander getrennt werden, warum ist das dann immernoch Kochsalz? Eigentlich ist es dann doch nurnoch ein Chlor-Natrium-Wassergemisch...
Und bei der Autoprotolyse des Wassers wird das H-Atom ja abgespalten, weil das O-Atom durch die hohe Elektronegativität, in der Lage ist, das Elektron ganz zu sich herüberzuziehen und somit ist das H-Atom nicht mehr gebunden (so wurde es mir jedenfalls erklärt) und wird dann über die Polarität eines anderen Wasseratoms angezogen. Aber auch hier kommt mir die Frage auf, warum ist die Anziehungskraft des nun ja negativ geladenen OH-Ions jetzt kleiner, als die des anderen Wasseratoms und warum wird sie dann wieder größer (was sie ja folglich werden muss, wenn die Reaktion wieder in die umgekehrte Richtung geht)? Ich weiß, das ist eine ähnliche Frage, wie oben, aber diese bezieht sich jetzt allgemein auf die Bildung von Ionen und Gleichgewichtsreaktionen.
Dann habe ich noch eine Frage zu einem ganz anderen Thema: der Elektronenkonfiguration im Atom. Allgemein gibt es ja ein bestimmtes Schema der EK bei einem Element. Also so hat zB C ja auf der 1. Schale 2s Elektronen und auf der 2. Schale 2s Elektronen und 2p Elektronen. Aber dann gibt es ja auch Elemente, die da aus der Reihe tanzen. ZB Chrom. Gibt es dafür eine logische Erklärung (also außer, dass das energetisch günstiger füär das Atom ist), oder muss man das auch einfach so hinnehmen wie es ist?
So, das waren jetzt mehrere Fragen in einem Thema, ich hoffe, das ist nicht schlimm und trotzdem einigermaßen übersichtlich.
Lg Marvin
ich bin Schüler der 12. Klasse eines Berufsgymnasiums und habe in letzter zeit nicht mehr so gute noten in Chemie. Da mich die Chemie aber zunehmend interessiert, sodass ich es mittlerweile sogar Studieren möchte, habe ich angefangen, mich damit für die Schule und aus Privatem interesse intensiv auseinander zu setzten. Allerdings habe ich oft große Schwierigkeiten mit dem Verständnis, da es zu den allg. Regeln oft so viele Ausnahmen gibt und viel einfach nur durch herausfinden entdeckt wurde, was man einfach so ohne Regel hinnehmen muss. Beim Lernen bin ich nun aber auf 2 Fragen gestoßen, die mir das Verständnis für Reaktionen wehsentlich erleichtern würden, wenn es dafür Antworten gibt.
Die erste Frage beschäftigt sich teilweise mit der Frage, warum es überhaupt zu reaktionen kommt... Denn in vielen Informationen und auch im Unterricht wird einem oft nur das WIE aber nicht das WARUM erklärt. Die eigentliche Frage ist, woran kann ich erkennen, wie stark Stoffe aneinander gebunden sind und was dazu in der Lage ist, diese Bindung aufzubrechen.
Dazu mal 2 Beispiele: Als erstes die Synthese von Wasser. Wasser wird ja hergestellt, indem man Wasserstoff und Sauerstoff reagiren lässt. Beides liegt ja als Gas in gebundener Form vor. Also:
2H2 + O2 -> 2 H2O
Woran kann ich jetzt aber erkennen, wie Stark die Bindung zwischen den H-Atomen und den O-Atomen ist, und die beim H2O? Fest steht ja, dass die vom H2O größer sein muss, als bei den Gasmolekülen, sonst würde es ja wieder zurückreagieren, bzw garnicht reagieren. Kann man das irgendwie berechnen, oder muss man für jede Reaktion einfach wissen, dass sie so abläuft, wie sie abläuft, weil es irgendjemand herausgefunden hat? Außerdem stellt sich mir die Frage, warum sich die Gasmoleküle überhaupt auftrennen um miteinander zu reagieren, da sie ja zu zweit schon die Edelgaskonfiguration haben, also was bewegt sie dazu, diese (wenn auch nur für eine kurze Zeit) zu verlassen?
Das Zweite ist bei der Kochsalzwasserlösung. Die Natriumionen trennen sich im Wasser ja von den Chloridionen. Auch hier kann man ja die Frage stellen, wie kann man errechnen, dass die Anziehungskraft des polarisierten Wassers größer ist, als die der Atome im Kristall? Bei dem Beispiel habe ich aber noch eine andere Frage: Wenn die Atome voneinander getrennt werden, warum ist das dann immernoch Kochsalz? Eigentlich ist es dann doch nurnoch ein Chlor-Natrium-Wassergemisch...
Und bei der Autoprotolyse des Wassers wird das H-Atom ja abgespalten, weil das O-Atom durch die hohe Elektronegativität, in der Lage ist, das Elektron ganz zu sich herüberzuziehen und somit ist das H-Atom nicht mehr gebunden (so wurde es mir jedenfalls erklärt) und wird dann über die Polarität eines anderen Wasseratoms angezogen. Aber auch hier kommt mir die Frage auf, warum ist die Anziehungskraft des nun ja negativ geladenen OH-Ions jetzt kleiner, als die des anderen Wasseratoms und warum wird sie dann wieder größer (was sie ja folglich werden muss, wenn die Reaktion wieder in die umgekehrte Richtung geht)? Ich weiß, das ist eine ähnliche Frage, wie oben, aber diese bezieht sich jetzt allgemein auf die Bildung von Ionen und Gleichgewichtsreaktionen.
Dann habe ich noch eine Frage zu einem ganz anderen Thema: der Elektronenkonfiguration im Atom. Allgemein gibt es ja ein bestimmtes Schema der EK bei einem Element. Also so hat zB C ja auf der 1. Schale 2s Elektronen und auf der 2. Schale 2s Elektronen und 2p Elektronen. Aber dann gibt es ja auch Elemente, die da aus der Reihe tanzen. ZB Chrom. Gibt es dafür eine logische Erklärung (also außer, dass das energetisch günstiger füär das Atom ist), oder muss man das auch einfach so hinnehmen wie es ist?
So, das waren jetzt mehrere Fragen in einem Thema, ich hoffe, das ist nicht schlimm und trotzdem einigermaßen übersichtlich.
Lg Marvin