Molekül der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Jungchemikerforum der GDCh bieten wir Euch jede Woche ein neues Molekül an. Alle bisher erschienenen Moleküle können hier betrachtet werden.

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Nylon

Das unter dem Namen Nylon® bekannt gewordene Material besteht aus Polyamid, d. h. größtenteils aus Reihen des in der Struktur dargestellten Bausteins.
Bei Nylon® handelt es sich um die erste vollständig synthetische Faser, die von dem amerikanischen Chemiker Carothers in den 1930ern entwickelt und von DuPont 1939 auf den Markt gebracht wurde, fast zeitgleich zu der verwandten Verbindung "Perlon". Der Begriff selbst ist eine Schöpfung der Werbung. Das Unternehmen wollte zunächst das Produkt als "No-run" verkaufen: keine Laufmasche. Zur Verfremdung wurden die Vokale vertauscht – doch Nulon und Nilon gab es schon oder es entstanden Ausspracheschwierigkeiten. So kam es schließlich zum Markennamen Nylon®. Größte Verwendung findet das Material bei den sprichwörtlichen Nylon-Strümpfen. Aber nicht nur die beliebten Damenstrümpfe bestehen aus Nylon. Bekleidungstextilien allgemein haben einen hohen Nylonanteil. So erhalten Strickpulover bis zu 40 % Nylon. Grund dafür ist der hohe Tragekomfort, den diese Kunstfaser gerade bei empfindlicher Haut gewährleistet (kratzt nicht, im Gegensatz zu natürlichen Strickfasern). Zudem sind Nylonprodukte aufgrund ihrer Eigenschaften sehr pflegeleicht. Doch auch
Spezialtextilien, gerade im Sportbereich, die leicht, wasserabweisend und stabil sein müssen, werden oft aus Nylonfasern hergestellt (Paraglider, Beschichtungen für Zelte etc.). Doch auch für die Werkstofftechnik ist das sehr elastische und reißfeste Material von Interesse.

Stephan T. Hatscher

Allgemeine Links zum Thema Nylon®:

http://people.freenet.de/chemie-hoenig/Chemiefasern/nylon.htm
http://www.chemie.fu-berlin.de/fb/fachdid/kunststoffe/amid.htm

Folgen Sie bitte folgendem Link zu einem Versuch zur Herstellung von Nylon®:

http://www.uni-bayreuth.de/departments/didaktikchemie/experimente/11_nylon_herstellung.htm