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Umweltschutz

Hier werden tagesaktuelle Themen diskutiert.

Moderator: Chemiestudent.de Team

Gast

Umweltschutz

Beitrag von Gast »

Hallo,
da heute wieder von der Erderwärmung in den Nachrichten berichtet wurde, würde mich mal interessieren, wie ihr als Chemiker und Chemiestudenten zu diesem Thema steht. Ich wäre euren Antworten sehr dankbar.
Glg ein Gast
andreas
Grignardkühler
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Beitrag von andreas »

Hey,

ich verfolge auch seit einiger Zeit immer intensiver das Thema Erderwärmung bzw. das noch viel größere Problem der Kohlenstoffdioxid-Emissionen. Tja, was soll ich sagen? Das Problem besteht ja nicht erst seit gestern, schon seit einigen Jahrzehnten predigen die Wissenschaftler, dass es nicht ewig so weitergehen kann und wir mit vielen verschiedenen Problemen konfrontiert werden. Zum einen beinhaltet das ökonomische Herausforderungen, zum anderen aber auch politische bzw. gesellschaftliche. Durch die Erderwärmung z.b. steigt der weltweite (!!!) Meeresspiegel um einige Meter, was zur Folge hat, dass bestimmte Landstriche sprichwörtlich untergehn. Man kann dem zum Beispiel durch Schutzwälle Einhalt gebieten, aber nicht ewig. Zu dem kommen da ungeahnte Kosten auf den Staat zu.
Aber ich glaube auch, dass man das insgesamt in den Griff kriegen kann, bin eher optimistisch eingestellt, wenn ja wenn endlich mal was dafür getan wird. Das Bewusstsein der Öffentlichkeit wird jedoch von solchen Dauermeldungen in den Medien auch wachgerüttelt- was früher keiner hören wollte wird nun allmählich immer mehr wahrgenommen, da man langsam die Konsequenzen am eigenen Leib erfährt...

Hier ist übrigens ein weiterer interessanter Artikel zu dem Thema (auch heute erst erschienen):

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/873040

Grüße,
Andreas
"Es ist ein Zauber der Chemie, dass man aus einem giftigen Gas (Ammoniak) durch einfaches Verbrennen zwei Produkte gewinnen kann, die natürliche Bestandteile der Luft sind." (Plichta)
alpha
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Beitrag von alpha »

andreas hat geschrieben:was früher keiner hören wollte wird nun allmählich immer mehr wahrgenommen, da man langsam die Konsequenzen am eigenen Leib erfährt...
Ich pflege dazu die etwas unqualifizierte Frage zu stellen: Und wo bleiben die Palmen? - Ich hätte nichts dagegen, wenn es etwas wärmer werden würde :lol:
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Rocky Balboa
zonko

Beitrag von zonko »

Kauf Dir ein Ladung Trachycarpus fortunei, die wachsen auch jetzt schon in unseren Breitengraden (sind relativ winterhart).

Auf der anderen Seite: Wenn die Palmen nicht zu Dir kommen, warum kommst Du dann nicht zu den Palmen wenn es Dir zu kalt hier ist? Als Chemiker kannst Du im nahen Osten viel Geld bei der Veredlung von Rohoel verdienen und die Klimaerwaermung noch ein bischen vorantreiben...

Um den Bogen zur Ernsthaftigkeit zu schaffen: Die Klimaerwaermung wirkt sich in den Tropen am wenigsten und an den Polen am meisten aus, d.h. um hohe Effekt zu haben muesstest Du schon in die Taiga gehen wo langsam der Permafrostboden auftaut und daraufhin die Baeume unkippen.

Aber auch in Europa sind Effekt des Klimawandels schon zu beobachten: So war die Wintersportsaison hier in der Schweiz dieses Jahr doch ungewohnt kurz. Derweil breitet sich in Spanien die Wueste aus, was aber nicht (nur) an der Klimaerwaermung, sondern auch an der Abholzung der Waelder liegt.

Den Einfluss, den der Klimawandel auf die Biogeochemischen Kreislaeufe haben wird, ist nur schwer einzuschaetzen und ist fuer mich der Problematischste Aspekt.

Gruss zonko
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Ich stelle mir nur gerade die Frage, ob die chemische Industrie etwas zur Erderwärmung beiträgt. Ich meine im negativen Sinne. Im Internet findet man leider nichts passendes und ihr sitzt ja an der Quelle.
Glg Gast
alpha
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Beitrag von alpha »

Naja, etwas beitragen tut sie sicher, aber etwas beitragen tun wir eigentlich so ziemlich alle - deshalb weiss ich nicht so recht, worauf du hinaus willst?

Grüsse
alpha
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Rocky Balboa
AV
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Beitrag von AV »

Ich stelle mir nur gerade die Frage, ob die chemische Industrie etwas zur Erderwärmung beiträgt.
Ich sags mal so: Nicht mehr oder weniger, wie jede andere Industrie auch ...
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andreas
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Beitrag von andreas »

Ich glaube alpha, dass der gast eher diese monströsen staubausblasenden Türme aus den Industrieanlagen (speziell eben aus der Chemie), die man ja auch häufig im Fernsehen sieht, im Kopf hat. Nun, ob dieser Wirtschaftszweig im besonderen Maße etwas zur Erderwärmung beiträgt, denke ich, ist sicher eindeutig: Es wird bestimmt ein vielfaches mehr aus der chemischen Indusrtie an Schadstoffemissionen ausgeblasen als vom Otto-Normalverbraucher oder anderen Industrien.
Gast hat geschrieben:Im Internet findet man leider nichts passendes
Hab nur das hier gefunden, was aber klar auch die (Mit-) Schuld der chemischen Industrie an der Erderwärmung darlegt:

http://www.atmosphere.mpg.de/enid/1__Lu ... e_427.html

Grüße,

Andreas
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Beitrag von andreas »

AV hat geschrieben:Ich sags mal so: Nicht mehr oder weniger, wie jede andere Industrie auch ...
Du willst damit sagen, das z.b. die Textil-, Feinmechanik- oder auch die Möbelindustrie genauso viele Schadstoffe in die Luft blasen, wie auch die chemische Indusrtie????
Naja, das glaube ich kaum...
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alpha
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Beitrag von alpha »

andreas hat geschrieben: Du willst damit sagen, das z.b. die Textil-, Feinmechanik- oder auch die Möbelindustrie genauso viele Schadstoffe in die Luft blasen, wie auch die chemische Indusrtie????
Naja, das glaube ich kaum...
Nun... Die Textilindustrie ist z.B. berühmt berüchtigt für ihre nicht ganz umweltfreundliche Seite, wenn man zur Möbelindustrie auch die Zulieferer zählt, also jene, welche das Holz (bzw. Spanplatten) herstellen, so sind das auch nicht gerade Umweltengel...
Die Feinmechanik lasse ich vorerst mal gelten ;)


Grüsse
alpha
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Rocky Balboa
Gast

Beitrag von Gast »

Das hört sich ja nicht gerade Klasse an. Aber die Chemie hat ja auch ihre guten Seiten. Siehe Brennstoffzelle.
@Andreas genau diese Türme meinte ich u.a. Auch diese Ausrufe ...ohne Chemie!
Natürlich habe ich enige Artikel gelesen, aber entweder waren sie nicht aussagekräftig genug, oder ich wusste nicht, ob es ein von den Medien total übertriebener Bericht war.
Ok ich oute mich mal. Mich interressiert dieses Thema sehr, da ich mit dem Gedanken spiele Chemie zu studieren. Mir liegt unsere Umwelt doch sehr am Herzen und ich möchte nicht zur Zertörung beitragen. Dafür ist sie einfach zu schön.
Glg Gast
andreas
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Beitrag von andreas »

Das hört sich ja nicht gerade Klasse an. Aber die Chemie hat ja auch ihre guten Seiten. Siehe Brennstoffzelle.
Die wiederrum hat aber auch ihre schlechten Seiten, wie alles im Leben -es gibt zu jedem positiven Aspekt auch genügend negative :wink: .
Natürlich habe ich enige Artikel gelesen, aber entweder waren sie nicht aussagekräftig genug, oder ich wusste nicht, ob es ein von den Medien total übertriebener Bericht war.
Man kann wirklich schon sagen, dass die chemische Industrie nie Menge Schadstoffe verursacht, leider! Aber genau gegen dieses Problem versucht die Chemie ja auch vorzugehn, z.b. durch Katalysatoren die bestimmte (schädliche) Stoffe, ich nenn es jetzt einfach mal so, "recyclen" wollen, der Umwelt oder besser gesagt dem Mensch zu Liebe. Und um ehrlich zu sein liegt mir unsere Umwelt auch sehr am Herzen, jedem von uns wohl, mehr oder weniger, aber das ist für mich kein Grund nicht Chemie studieren zu wollen. Im Gegenteil ist das nicht ein Ansporn, das zu verbessern, die Herstellung von bestimmten Stoffen umweltverträglicher (kostengüstiger etc.) zu machen???
Wenn du aber eher davon abgeschreckt bist Chemie zu studieren, kann ich dir nur raten, Biologie zu studieren, dass wiederrum ist jedoch teislweise sehr tierquälend. Du siehst wieder mal, es gibt bei jeder positiven Sache auch negative, die Frage ist nur, auf was du mehr wert legst.

Grüße,

Andreas
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
nein, ich bin nicht abgeschreckt Chemie zu studieren. Denn mir ist auch klar, dass
die Chemie etwas zum Umweltschutz beiträgt. Und vieleicht entwickel ich ja mal etwas, das unsere Umwelt ein kleines Stück verbessert. Wer weiß... ich möchte nach dem Studium nur nicht umbedingt in einer Fabrik landen, die fröhlich Schadstoffe in die Luft bläst. Aber dafür habe ich noch min. 5 Jahre Zeit.
Ich wollte nur mal wissen wie ihr als Chemiker über unsere Umwelt denkt. Und ob Naturgirl und Chemie studieren überhaupt zusammen passt. Ihr wisst wie ich das meine...

Glg Gast
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Beitrag von AV »

Ich wollte nur mal wissen wie ihr als Chemiker über unsere Umwelt denkt. Und ob Naturgirl und Chemie studieren überhaupt zusammen passt. Ihr wisst wie ich das meine...
Na da stell ich einfach mal die Gegenfrage:
Wieso sollte ich als Chemiker schlecht von der Umwelt denken / wieso sollte sie mir als Chemiker egal sein?
Im Gegenteil, ich wage sogar zu behaupten, dass der Chemiker an sich ein weitaus besseres Verständnis dafür hat, was der Umwelt schadet (und was vielleicht einfach nur Augenwischerei ist), als so mancher selbsternannte Umweltschützer und dergleichen.

Ich will ja nichts beschönigen, natürlich verursacht die Chemie auch ne Menge Müll, oder at es vor allem in der Vergangenheit exessiv getan. Aber auf der anderen Seite muss man sehen, dass in der Regel nicht unnötig schädlich vorgegangen wird. Schon alleine, weil es zum einen viel zu teuer ist (auf Dauer gesehen) und zum anderen gibt es mittlerweile einfach entsprechende Richtlinien und Vorschriften.

Das meiste, was im Chemiewerk übrigens aus dem Schornstein kommt ist Wasserdampf und Kohlendioxid. Letzteres in der Regel aus Verfeuerungsanlagen, wo die Abfälle verbrannt werden ... dies allerdings nicht einfach so zum Spaß, mit der dabei gewonnenen Energie wird entweder direkt geheizt, oder indirekt Strom gewonnen, der moft sogar ins Stromnetz zurückgegeben werden kann ...
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Gast

Beitrag von Gast »

Danke für eure schnellen Antworten. Natürlich weiß ich das es Richtlinien und Vorschriften für den Umweltschutz gibt. Zum Glück! Es kann ja nicht sein das absichtlich irgendwelche Schadstoffe in Seen und Flüsse gepummt werden, und das dadurch der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört wird. Dass, das nicht getan wird, hat man ja beim Hochwasser 2002 in Bitterfeld gesehen, wo das THW, die Bundeswehr und die Feuerwehr alles gegeben hat, um eine Überschwemmung der Chemiefabrik zu vermeiden. Mit Erfolg! Ich dachte nur, ich frage hier im Forum mal nach wie das so aussieht, bevor ich irgendwelche Berichte von Antichemikern lese, die alles nur schlecht reden.
Glg Gast
P.S. Ich bin nicht grün! Nur manchmal vor Neid oder Übelkeit... :mrgreen:
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