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Entsorgung konzentrierter Schwefelsäure

Fragen rund um die anorganische Chemie (inkl. Ionenlotto)

Moderator: Chemiestudent.de Team

LaienChemiker

Entsorgung konzentrierter Schwefelsäure

Beitrag von LaienChemiker »

Hallo liebe Forenmitglieder!

Seit kurzem habe ich mich nun an konzentrierte Schwefelsäure (~96%ig) gewagt.
Ich bin mir den ausgesetzten Gefahren dabei natürlich bewusst (carbonisierung der Haut, exotherme Reaktion mit Wasser, etc.)
Um den Umgang mit dieser Substanz besser lernen zu können,
habe ich erstmal ein Zuckerwürfelchen carbonisiert...
Das einzige Problem, welches sich bei mir in den Weg stellte,
war die Entsorgung! :(
Ich habe dazu (unter Kontrolle eines Thermometers) Wasser hinzugegeben und das ganze mit Natriumhydrogencarbonat neutralisiert ... wobei sich dies als sehr unwirtschaftlich erwiesen hat (hoher NaHCO3-Bedarf bei lediglich 10mL H2SO4)

Da ich eigentlich E-Ingenieur bin (--> nie in einem Chemielabor war) nun folgende Frage:

Wie werden kleine Mengen H2SO4 denn im Laborstil tatsächlich fachgerecht entsorgt bzw. um es in den Ausguss zu geben, wirtschaftlich neutralisiert?
NaOH wird sich dazu wohl eher als ungeeignet erweisen, vermute ich mal?

Vielen Dank für eure Antworten bereits im Voraus!! :P
Alice

Re: Entsorgung konzentrierter Schwefelsäure

Beitrag von Alice »

Es ist in der Tat recht suboptimal eine starke Säure mit einer schwachen Base neutralisieren zu wollen, wie du selbst festgestellt hast.^^ Wenn du sie unbedingt neutralisieren willst, solltest du wirklich NaOH (starke Base) dazu verwenden. Doppelte Stoffmenge drauf und gut ist.

Wenn sich in deiner direkten Umgebung ein Säurekanister befindet, würde ich den empfehlen. Einfach etwas mit Wasser verdünnen und rein damit (Säure auf Wasser kippen, nicht umgekehrt, sonst spritzt es ein wenig).
LaienChemiker

Re: Entsorgung konzentrierter Schwefelsäure

Beitrag von LaienChemiker »

Hallo Alice!

Erstmal vielen dank für die rasche Antwort!
Da in jedem Chemiebuch von der Neutralisation mit NaOH abgeraten wird,
war ich einwenig desorientiert, da ich nämlich genauso vorgegangen wäre.
Kann ich also einfach eine relativ "starke" Natronlauge ansetzen,
mit Phenolphthalein als "Marker" rot einfärben und das gemisch solange
(vorsichtig) in die Säure geben, bis die rote Farbe wieder zum Vorschein kommt?
Oder zersetzt sich der Indikator bereits durch die Säure,
sodass er zerstört wird und folglich keine Indikation mehr möglich ist? :shock:
Gast

Re: Entsorgung konzentrierter Schwefelsäure

Beitrag von Gast »

Das wird vermutlich geraten, da die Reaktion verdammt exotherm ist und das schonmal explosionsartig verlaufen kann, wenn man stark konzentrierte Lösungen zusammenkippt.

Deswegen würde ich auch keine "starke", sprich hochkonzentrierte, NaOH ansetzen, sondern eine verdünnte. Und die Säure entsprechend auch vorher mit Wasser verdünnen und das Säure-Wasser-Gemisch dann schrittweise zum NaOH-Wasser-Gemisch geben, dann heizt es sich nicht so stark auf, da größere Mengen Wasser die Neutralisationswärme auch besser abführen.

95%ige mathematische Formel ist circa 17.822 molar. Sprich 10mL entsprechen 0.178mol. Die können mit 0.356mol (also 14.24g) NaOH neutralisiert werden. (mathematische Formel)

Damit das ganze also nicht stark konzentriert ist, würde ich die 10mL Säure in 300mL Wasser geben (die Konzentration beträgt dann ja mathematische Formel, was ziemlich verdünnt ist.
Und die 14.24g NaOH würde ich z.B. in 500mL Wasser lösen.

Ob Phenolphthalein das aushält, weiß ich nicht. Glaub aber nicht. Normales pH-Indikatorpapier wäre da vermutlich sinnvoller.
LaienChemiker

Re: Entsorgung konzentrierter Schwefelsäure

Beitrag von LaienChemiker »

Hallo,

vielen dank für die tollen Infos/Herleitungen.
Ja, dann werde ich in dem Fall wohl eher mein pH-Papierchen zur Hand nehmen
und es damit versuchen :-)

Dass man für lediglich 10mL H2SO4 doch bereits ~14g NaOH benötigt,
hätte ich mir nicht gedacht ... :)
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