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Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Dieses Forum ist speziell für Schüler gedacht.

Moderator: Chemiestudent.de Team

Mario

Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Beitrag von Mario »

Hallo! hab mal wieder ne frage...! ;)
kann mir jemand erklären, wie man die genaue anzahl der liganden ermitteln kann, die das zentralteilchen aufnehmen kann? es kommt ja auf beide bindungspartner drauf an, immerhin ist die anzahl ja irgendwie immer anders! aber ich hab als dummer schüler diese frage gesstellt und meine tutorin konnte mir irgendwie nicht so wirklich diese frage beantworten! deshalb wollte ich hier nochmal nachfragen, ob man das irgendwie ermitteln kann!? vielen dank schon mal im voraus! liebe grüße! mario
AV
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Beitrag von AV »

Von vornherein lässt sich das meist schlecht sagen ...
Beliebt sind 6 oder 4 Liganden, aber das muss nicht so sein.

Eine kleine Hilfe ist vielleicht die 18VE-Regel:
Die regel besagt, dass diejenigen Komplexe besonders stabil sind, die 18 Valenzelektronen haben. Also die Valenzelektronen des Zentralatoms + die von den Liganden bereitgestellten Liganden ...
Deswegen sind z.B. die Neutralkomplexe Fe(CO)5 und Ni(CO)4 stabil ...
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Mario

Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Beitrag von Mario »

und wenn wir eine reaktionsgleichung mit vorgegebenen stoffen erstellen sollen und das produkt (ein komplex) bennen sollen, woher weiß ich dann welche fromel es besitzt, wenn man die anzahl der liganden nicht bekannt ist! immerhin entstehen ja auch komplexe, die nicht so stabil sind bzw. die nicht 18 VE haben!

und...so wie ich das jez immer gesehen habe gibt es bei silber-komplexen bevorzugt 2 liganden! entstehen mit silber eigentlich immer lineare komplexe? weil irgendwie ist das mir nicht so klar! silber ist doch eigentlich ein realtiv großes atom, oder? da müsste es doch auch mehr platz für liganden besitzen, oder?
AV
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Beitrag von AV »

Stimmt schon, es gibt auch Komplexe mit weniger als 18VE ... die sind aber deutlich in der Minderheit.
Was das Silber angeht ...
Kmplexe mit mehr als 2 Liganden fallen mir da spontan nicht ein ... ist halt eine dieser Ausnahmen ... das hat dann halt nur 14VE ([Ag(CN)2]- z.B.)
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Mario

Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Beitrag von Mario »

also kann man so dirket als dummer schüler keine konkrete formel herleiten, wenn keine koordinationszahl gegeben ist?!
noch ne frage!meine lehrerin hat heutte gesagt, dass die ladung des zentralions nicht ausgeglichen wird durch dei liganden! ist ja klar, denn immerhin können sich ja mehr als 7 anlagern, aber wie sieht das bei neutralkomplexen aus? in diesem fall wird doch die ladung ausgeglichen, oder?
AV
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Beitrag von AV »

Neutralkomplex bedeutet nichts anderes, als dass der Komplex insgesamt nach aussen hin neutral ist.
Die Ladung des Zentralions bleibt erhalten (wenngleich abgeschwächt), nur nach aussen hin ist das Gesamtgebilde neutral. Sei es, weil für jede positive Ladung des Zentralions eine negative Ladung eines Liganden da ist, oder weil das Zentralatom und die Liganden Neutral sind (wie bei den beiden Carbonylkomplexen, die ich oben geschrieben habe)...
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Mario

Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Beitrag von Mario »

aber haben die zentralionen nicht durch die kovalenten bindungen in manchen fällen ein vollbesetzte außenschale?
und irgendwie versteh ich das zur zeit nicht wirklich, wie diese zentralteilchen überhaupt so viele bindungen eingehen können, seien es auch kovalente bindungen! irgendwie haben wir mal in der sek I gelernt, dass sie nicht mehr aufnehmen können, als freie elektonen vorhanden sind!
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Beitrag von AV »

Das besondere an der Komplexbindung ist ja gerade, dass das Zentralteilchen dau keine Elektronen beisteuert, sondern die beide vom Liganden kommen. Demnach können maximal so viele Liganden aufgenommen werden, wie Valenzorbitale unbesetzt sind ...
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Beitrag von Cabrinha »

kleiner Tip zum NAchschlagen: Kapitel Lewissäuren und Lewisbasen.

Lsäuren sind e-akzeptierende teilchen,LBasen e-donierende Teilchen.

Alle Komplexe sind aus LSäuren und LBasen zusammengesetzt. Das Zentralion stellt eine Lsäure dar, die Liganden die BAsen.
:wink:

CAbrinha

Übrigens: Silberkomplexe haben deswegen nur zwei Liganden, da sie über eine vollbesetzte 4d-Schale verfügen. Wir sprechen dann von einer d10-Konfiguration. Somit bleibt eigentlich nur noch die 5s-Schale übrig. Das ist auch der Grund, warum Silberkomplexe farblos sind. 8)
Was gibt es besseres, als aus virtuellen Zuständen harmonisch zu relaxieren...
AV
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Beitrag von AV »

Naja, die 5p-Orbitale sind auch noch da... spielen aber halt im Falle des Silbers nicht die grosse Rolle ...
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Mario

Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Beitrag von Mario »

kann mir das jemand mal mit der farbentstehung erklären? woranm acht sich diese denn bemerkbar? woher erkenne ich die spätere farbe? gibt es nur farbbildungen, die typisch sind, bei den nebengruppenkomplexen?
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Beitrag von AV »

Die Farbe kommt dadurch zu Stande, dass Elektronen von einem Orbital in ein höheres angeregt werden.
Wenn diese Anregungsenergie sich im Bereich sichtbaren Lichts befindet, ist die Verbindung farbig.
Allgemein sind dafür Übergänge zwischen den d-Orbitalen zuständig, die in eine Gruppe zu 3 und eine Gruppe zu 2 Orbitalen aufspalten (google mal nach Ligandenfeldtheorie).
Die 5 orbitale haben Platz für 10 Elektronen. wenn also schon 10 davon vorhanden sind (d10), dann kann nunmal kein Übergang angeregt werden, da die Orbitale ja schon besetzt sind ...
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Mario

Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Beitrag von Mario »

ja danke erst mal für diese erklärung! aber kann man die farbe an irgendwelchen bestimmten merkmalen schon vor einer reaktion eindeutig festlegen/bestimmen?! kann ja sein dass es dafür bestimmte gesetzmäßigkeiten gibt!? und wodurch wird das elektron angeregt, zu erst mal in ein höheres orbital zu springen und zum zweiten wieder zurück?! zur lichtentstehung müssen doch eigentlich kontinuierlich solche sprünge stattfinden, wenn ich nicht ganz daneben liege, oder? da muss es ja kräfte geben, die diese sprünge bewirken!
alpha
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Beitrag von alpha »

Zur Voraussage der Farbe eines Komplexes liefert die spektrochemische Serie (oder wie das immer zu deutsch heissen mag) einen Hinweis, sie allein liefert jedoch keine vollständige Voraussage, da sie ja nur die Liganden berücksichtig, nicht jedoch das Zentralatom...
Wirklich zuverlässige Voraussagen lassen sich, soviel ich weiss, nur mit Quantentheorie, bzw. deren Anwendung auf das vorliegende Problem, die Ligandenfeld-Theorie, machen, doch ist diese relativ anspruchsvoll...

Ausserdem gibt es nicht nur die Farben auf Grund von Elektronenübergängen zwischen d-Orbitalen, sondern auch zwischen Liganden und Zentralatom. Die intensiv-violette Farbe von MnO4- ist auf solche Übergänge zurückzuführen.

Die Elektronen werden durch das einfallende Licht, bzw. allgemein elektromagnetische Strahlung angeregt, da sie Energie absorbieren können. (Licht besitzt, je nach Wellenlänge eine unterschiedliche Energie) Elektronen mit höheren Energien besetzen andere Orbitale. Die Anregung braucht Licht/EM-Wellen, das "Zurückspringen" erfolgt normalerweise (das heisst bei Komplexen) spontan.
Und das mit der Kontinuität: Es sind ja ziemlich viel Komplexe vorhanden, so dass auch ein kontinuierliches Lichtempfinden entsteht, wenn nur wenige davon (in Prozent) gleichzeitig ihre Elektronen "herumspringen" lassen... Jedes Photon das absorbiert wird, führt auch über kurz oder lang zu einer Lichtemission.

Grüsse
alpha
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Rocky Balboa
Mario

Ligandenanzhal in Komplexverbindungen

Beitrag von Mario »

na gut von dieser spektrochemischen serie hab ich noch nie was gehört, aber mit dem rest kann ich was anfangen, außer quantentheorie in hinsicht auf chemie!
vieleb dank, ich denke schon, dass ich dank deienr erkläsungen schon ein bissl mehr ahnung hab davon!vielen dank!der letzte absatz hat mir sehr geholfen!lg, mario
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