Aldoladdition

Basenkatalysierte Addition zweier Aldehyde und/oder Ketone mit mind. einem aciden H-Atom in Alphastellung zur Carbonylgruppe.

Früher wurde die Aldoladdition auch als Aldolkondensation bezeichnet, was nicht richtig ist, da kein Wasser abgespalten wird. Die Bezeichnung Aldol ist eine Abkürzung für ALDehydalkohOL, sie zeigt auch die Doppelfunktion solcher Verbindungen an. Aldehyde, die eine zur Carbonylgruppe alpha-ständige Methyl- oder Methylengruppe tragen, dimerisieren unter Säuren- oder Basenkatalyse (verdünnte Alkalihydroxide, Alkalicarbonate, Alkalicyanide, Natriumacetat, verdünnte Salzsäure) zu beta-Hydroxyaldehyden (Aldolen). Der Mechanismus der basenkatalysierten Aldoladdition, wird wie folgt beschrieben. Das Hydroxidion spaltet das durch den -I-Effekt der CO-Gruppe aktivierte Wasserstoffatom der Methylgruppe ab. Es entsteht so ein, durch Mesomerie stabilisiertes, Carbanion, welches mit dem einsamen Elektronenpaar an das positivierte C-Atom eines anderen Carbonylmoleküls addiert. Dadurch entsteht als Vorstufe ein Aldolanion, welches als starke Base durch das Wasser zum Aldol protoniert wird. Da die gesamte Aldoladdition eine reine Gleichgewichtsreaktion ist, hängen die Ausbeuten der Produkte stark von den Reaktionsbedingungen (z.B. pH-Wert) ab. Man muß darauf achten, daß keine Aldolkondensation stattfindet.

Siehe auch:

Zusätzlich zu der hier online verfügbaren Namensreaktionen könnt Ihr auch die ganze Liste als PDF herunterladen.

Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Schleifenbaum und Thomas Wohlhaupter