Molekül der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Jungchemikerforum der GDCh bieten wir Euch jede Woche ein neues Molekül an. Alle bisher erschienenen Moleküle können hier betrachtet werden.

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L-Adrenalin

In den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts konnte aus Nebennieren das erste Hormon in reiner Form isoliert werden. Diese Substanz, die farblose Kristalle bildet, wurde nach dem lateinischen Namen der Nebenniere adrenes Adrenalin genannt. Schon 1904 gelang die Aufklärung der Struktur und dessen Herstellung im Labor.
Im Körper wird L-Adrenalin hauptsächlich im Nebennierenmark gebildet und gespeichert. Von dort wird es in Stresssituationen in die Blutbahn ausgeschüttet und bewirkt neben anderem einen vermehrten Transport von Glucose aus Speicherzellen ins Blut, erhöht und verstärkt die Herztätigkeit und löst eine Steigerung der (Stoffwechsel-)Aktivität aller Zellen aus. Der Organismus ist in erhöhter Einsatzbereitschaft und damit in der Lage der Stresssituation durch Angriff, Flucht oder andere Maßnahmen zu begegnen. So ist man fluchtbereit, wenn man sich erschreckt und das Herz schlägt einem „bis zum Hals“. Extremsportler erleben beispielsweise beim Bungeejumping ein Hochgefühl verursacht durch eine vermehrte Adrenalinausschüttung.
Geschluckt ist L-Adrenalin unwirksam, wird aber als Spray zur Linderung von Asthmabeschwerden, zur Minderung von Blutungen bei Operationen im Hals-Nasenbereich verabreicht oder zusammen mit örtlichen Betäubungsmitteln gespritzt, um dessen Wirkung zu intensivieren.

Deike Banser


Weitere Informationen über die biologische Bedeutung des Moleküls der Woche finden Sie unter:

http://www.netdoktor.de/laborwerte/fakten/hormone/adrenalin.htm

http://www.hotsport.ch/sportlexikon.ch/blut/adrenalin.htm

http://www.pseudokrupp.net/seiten/adrenalin.htm