Molekül der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Jungchemikerforum der GDCh bieten wir Euch jede Woche ein neues Molekül an. Alle bisher erschienenen Moleküle können hier betrachtet werden.

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Phosphatidylcholine

Diese Woche ist gleich eine ganze Familie an Molekülen Thema dieser Rubrik. Lecithine ist ein weiterer noch sehr gebräuchlicher Name für diese Gruppe von Verbindungen, der vom griechischen lekithos für Dotter stammt. Eigelbe enthalten sehr viel Lecithin sowie Gehirngewebe und die Samen von Pflanzen. Der Hauptanteil der für industrielle Produkte benötigten Menge an Lecithin wird daher aus Sojabohnen gewonnen.Die Mitglieder der Phosphatidylcholinfamilie unterscheiden sich nur leicht in der Gestalt der beiden langen Ketten, den so genannten Fettsäureresten. Jene sind dafür verantwortlich, dass dieser Teil der Moleküle fettliebend ist. Er hält sich bevorzugt in öliger Umgebung auf nicht aber in wasserhaltiger. Der „Kopf“ der Verbindungen ist dagegen wasserliebend, man sagt auch hydrophil, und meidet fetthaltige Phasen. Die Moleküle besitzen also zwei Teile, die jeweils eine zweier nicht mischbarer Medien bevorzugen. Deshalb wirken sie als so genannte Emulgatoren. Sie sorgen, richtig in eine Fett-Wasser-Mischung eingebracht, dafür, dass sich die ölige nicht von der wässrigen Phase trennt. So finden sich Lecithine beispielsweise in Hautcremes, Badeölen, Mayonaise, Margarine, Schokolade und Backwaren wieder. Dank ihres Aufbaus sind Phosphatidylcholine aber nicht nur nützlich in ihrer Funktion als Emulgatoren sondern stellen zudem einen wichtigen Hauptbestandteil der Zellwände aller Lebewesen dar.

Deike Banser

Mehr zu den Phosphatidylcholinen finden sie auf folgenden Seiten:
http://www.chemie.uni-marburg.de/~butenuth/639/lecithine.htm
http://www.zusatzstoffe-online.de/html/zusatz.php3?nr=322
http://www.lci-koeln.de/22_2.htm
http://www.hobbythek.de/archiv/290/#milch