Molekül der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Jungchemikerforum der GDCh bieten wir Euch jede Woche ein neues Molekül an. Alle bisher erschienenen Moleküle können hier betrachtet werden.

Dieses Projekt wird gesponsert von

Alizarin

Die gelbe Wurzel der Krapppflanze, die beim Trocknen eine rote Farbe annimmt, wurde schon in alten Hochkulturen und der Antike zum Einfärben von Seide, Teppichen oder Wolle verwandt. Im 16. Jahrhundert hielt die Kultivierung der Pflanze für Färbereizwecke auch in Mitteleuropa Einzug. Das Verfahren, nach dem bei der Färbung mit Krappwurzel vorgegangen wurde, gehört zu der so genannten Türkischrotfärberei. Eine der Substanzen der Krappwurzel, die für die färbende Eigenschaft verantwortlich ist, ist das Alizarin. Alizarin selbst besteht aus orangegelben, nadelförmigen Kristallen. Licht-, seifen- und säureechte Färbungen ergeben sich daraus erst in Verbindung mit bestimmten Metallsalzen. Daher gehört das Alizarin zu den Beizenfarbstoffen. Das zu färbende Material wird mit der Metallbeize behandelt, bevor die eigentliche Alizarinfärbung durchgeführt wird. Nur so bildet sich der gut haftende Farblack auf der Faser.
Die Farbtönung wird von der Art der Metallbeize mitbestimmt, so ergeben sich braunrote Farbtöne mit einer Chrombeize, violette bei Verwendung einer Eisenbeize oder leuchtend rote bei Vorbehandlung mit Aluminiumsalzlösungen. Der auch Krapplack genannte Farbstoff diente auch zur Herstellung von lichtechten Tapeten, Druck- oder Künstlerfarben. Heute finden die Färbungen mit Krapp oder reinem Alizarin industriell kaum noch Anwendung.

Deike Banser

Mehr zum Farbstoff Alizarin erfahren Sie unter:

http://www.tu-harburg.de/b/hapke/farbstof.html
http://www.educeth.ch/chemie/diverses/pigmente/pigmente/einzelnepigmente/alizarin.html
http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/Krapp.htm